Autor: Wolfgang Panning
Verlag: Queen Games
Spieler: 2 - 4 ab 10 Jahren
Dauer: 45 - 60 Minuten
SPIELIDEE
"Maharani" entführt uns nach Indien. Die Spieler sollen den Bau des legendären Taj Mahal vollenden, indem sie farbenprächtige Mosaike im Palast verlegen.
VORBEREITUNG
Der Spielplan zeigt eine Draufsicht auf den Boden des Palasts, der in vier Viertel unterteilt ist. In die Mitte des Spielplans wird ein drehbares Tableau (Rondell) gelegt, auf dem vier Mosaik-Plättchen ausgelegt werden. Die restlichen Plättchen kommen in einen Stoffbeutel. Es gibt insgesamt 60 Mosaik-Plättchen in 6 Farben. Jeder Spieler erhält 10 Arbeiter und ein Aktionstableau, das die vier Viertel des Palasts zeigt und vier entsprechende Aktionsmarker enthält. Und schon kann es losgehen.
SPIELABLAUF
Der Spieler am Zug dreht zunächst das Rondell in seine Richtung. Er kann dann aus zwei Möglichkeiten wählen:
1. Plättchen vom Rondell nehmen und im Palast platzieren.
Wird das Plättchen nicht in dem Viertel platziert, das seiner Position auf dem Rondell entspricht, muss der Aktionsmarker des entsprechenden Viertels auf dem Aktionstableau umgedreht werden.
Beim Platzieren eines Plättchens ist darauf zu achten, dass stets vollständige Säulen entstehen. Manche Plättchen zeigen eine Mittelsäule, manche eine Halbsäule und einige zeigen zwei Halbsäulen. Für jedes Plättchen gibt es daher nur ganz bestimmte, passende Stellen auf dem Spielplan. Bei einer bestimmten Ausrichtung des Plättchens darf zudem ein Arbeiter auf das Plättchen gestellt werden. Hat der Spieler in dem Viertel noch keinen Arbeiter auf einem Plättchen dieser Farbe, nimmt er einen aus seinem Vorrat, ansonsten wird der bereits platzierte Arbeiter auf das neue Plättchen versetzt. Es gibt sofort Gold (= Siegpunkte) für Gruppen von zusammenhängenden gleichfarbigen Plättchen und für Gruppen von eigenen Arbeitern.
Optional kann der Spieler gegen Zahlung von zwei Gold danach noch ein weiteres Plättchen nach den gleichen Regeln platzieren. Am Ende des Zuges wird das Rondell wieder aufgefüllt.
Ist ein Viertel komplett mit Mosaikplättchen belegt, kommt es zu einer Wertung. Bei dieser gibt es (üppige) Punkte für alle Arbeiter in dem Viertel. Danach kommen die Arbeiter wieder zurück in den Vorrat der Spieler (die Plättchen bleiben liegen).
2. Zugmöglichkeit: Alle Aktionsmarker wieder auf die Vorderseite drehen und damit einsatzbereit machen. Das ist insofern wichtig, weil bei einem umgedrehten (= benutzten) Marker das entsprechende Mosaik-Plättchen nur mehr in dem zugehörigen Palastviertel platziert werden kann. Damit sind die Handlungsmöglichkeiten des Spielers deutlich eingeschränkt.
SPIELENDE
Wurden alle vier Viertel gewertet, endet das Spiel. Es gewinnt der Spieler mit dem meisten Gold, d. h. wer auf der Siegpunktleiste am weitesten fortgeschritten ist.
BEWERTUNG
Der Autor Wolfgang Panning hat in den letzten Jahren vor allem als (Mit-)Entwickler von hochwertigen Erweiterungen bekannter Spiele auf sich aufmerksam gemacht. So stammen z. B. die Erweiterungsmodule für Alhambra und Fresko oder die neuen Gesetze für Lancaster mit aus seiner Feder.
Sein eigenes Spiel Maharani kann die Erwartungen leider nicht ganz erfüllen. Die Aufmachung des Spiels ist zwar sehr einladend, das Material stabil, schön gestaltet und grafisch hochwertig. Die Anleitung ist wie immer bei Queen Games anschaulich geschrieben. Spielerisch will der Funke aber nicht ganz überspringen.
Maharani ist ein durchaus anspruchsvolles Legespiel. Für Kinder ab 8 (so wie auf der Schachtel angegeben) daher noch nicht geeignet. Es sind viele Details zu beachten, die jüngere Kinder und Familien überfordern dürften:
Es beginnt schon damit, dass Aktionskosten zu entrichten sind, wenn das Plättchen nicht aus dem Viertel des Rondells stammt, das zu dem entsprechenden Palast-Viertel gehört. Weiter ist die Position der Säulen beim Legen der Plättchen zu beachten und ist die Legerichtung des Plättchens für das Platzieren der Arbeiter entscheidend. Zu beachten ist weiter, dass pro Viertel jeder eigene Arbeiter nur auf verschiedenfarbigen Plättchen stehen darf. Mehr Punkte gibt es allerdings für zusammenhängende gleichfarbige Plättchen. Ich muss also immer die Abwägung treffen, ob ich lieber das Mosaik farblich passend ergänze oder ein andersfarbiges Plättchen lege, um darauf noch einen Arbeiter platzieren zu dürfen.
Am Vielversprechendsten ist letztlich, auf die Arbeiter zu setzen, weil diese zum einen beim Platzieren Punkte bringen und bei der Wertung des Viertels nochmals.
FAZIT
Maharani ist nicht so leicht eingängig wie andere Legespiele, etwa Carcassonne. Familien, die sich aufgrund der hübschen Optik zum Spielen eingeladen fühlen, werden ob des gehobenen Anspruchs vielleicht enttäuscht sein.
Für Vielspieler und ambitionierte Gelegenheitsspieler kann das Spiel aber durchaus seinen Reiz entfalten. Der taktische Anspruch ist gegeben. In meiner Bewertung ist das Spiel vier Punkte wert.
Peter hat Maharani - Mosaic Palace klassifiziert.
(ansehen)