Bonnie und Clyde ist eine Romme-Variante, mit zusätzlichen taktischen Elementen.
Auf dem Spielplan sind 10 Orte abgebildet, mit den Zahlen 1 - 10. Darunter werden 8 Ortskarten plus 1x Bonnie und 1x Clyde verdeckt ausgelegt. Auf den ersten Ort kommt ein Gangsterauto und jeder Spieler bekommt anschliessend Karten auf die Hand.
Die Karten zeigen entweder wieder die 10 Orte oder Ted Hinton, den berühmten Deputy Sheriff, der damals Bonnie und Clyde fasste (respektive sie ermeuchelte). Dieser hat 3 mögliche Sonderfunktionen wenn er gespielt wird, die ich gleich erkläre.
Im bekannten Romme-Stil besteht ein Spielerzug aus
- Karte ziehen
- Karte(n) auslegen
- Karte abwerfen
Man zieht also eine Karte und kann dann, wenn möglich, eine Meldung machen (3 Karten minimum), bzw. Karte(n) anlegen. Karten kann man allerdings nur anlegen, wenn auf dem Tisch schon eine Meldung liegt, egal ob von einem selbst, oder von einem Mitspieler.
Sobald man eine oder mehrere Karten auslegt, darf man sich die Karte des ausgelegten Ortes anschauen. Dann geht es darum, ob das Gangsterauto auf dem Feld steht: Wenn ja und unter dem Feld liegt Bonnie oder Clyde, legt man die Karte vor sich aus. Die bringt am Ende Sonderpunkte bei der Wertung. Jede andere Karte darf man auf die Hand nehmen, oder zurücklegen. Anschließend muss man das Auto bewegen: bei Meldung immer 1 Feld vorwärts, beim Anlegen vorwärts oder rückwärts.
Steht das Auto NICHT auf dem Feld, schaut man sich die Karte unter dem jeweiligen Ortsfeld (der ausgelegten Karte(n)) trotzdem an, darf aber Bonnie und Clyde NICHT auf die Hand nehmen, falls man sie entdeckt. Ansonsten s.o.
Außerdem kann man zusätzlich pro Spielzug eine Ted Hinton Karte spielen. Diese hat 3 mögliche Funktionen. Entweder kann man
- 2 Karten vom Nachziehstapel ziehen
- sich 1 Karte vom Abwurfstapel aussuchen
- oder sich 1 Karte unter einem Ort der Wahl anschauen und auf die Hand nehmen (außer Bonnie und Clyde)
Zum Schluss muss man noch eine Karte abwerfen.
Fazit:
Das Spiel hat nicht umsonst den Graf Ludo erhalten. Das Material ist nicht nur sehr stabil (Leinenkarten, großes Holzauto, Spielplan), sondern auch wirklich absolut grandios gezeichnet.
Vom Prinzip her ist es allerdings stark spielerabhängig. Mit 2 Personen kann man wirklich noch taktisch spielen und gucken "wo positionier ich jetzt das Auto", "leg ich Karten an, um das Auto zu bewegen, oder greif ich mir lieber Punkte?", "wie benutze ich die Ted Hinton Karte?" usw.
Mit mehr Spielern wird es weniger taktisch und die Grundidee des Autos, bzw. der verdeckten Karten geht verloren, weil es eher zur Glückssache wird, wo das Auto gerade steht. Generell ist der Glücksfaktor natürlich recht hoch, bedingt durch das Kartenziehen.
Deshalb gebe ich 5 Punkte, unter dem Gesichtspunkt, es als 2 Personen-Spiel zu behandeln. Mit mehr Spielern würde ich eher das Original spielen.
Bewertungssystem:
1 = totaler Schrott
2 = allenfalls für Fans des Themas
3 = kann man mal spielen
4 = solides Spiel, kann man öfters spielen
5 = sehr gutes Spiel, hoher Spaßfaktor
6 = DAS Spiel, darf in keiner Sammlung fehlen
Ines hat Bonnie and Clyde klassifiziert.
(ansehen)