Memoir'44,... ein weiteres Strategiebrettspiel, angesiedelt im 2. Weltkrieg.
Ich habe mir dieses Spiel gekauft, weil ich mich für diese Thematik schon immer interessiert habe und ich ein Fan von Strategietiteln bin. Als passionierter Axis&Allies Spieler wahr ich gespannt in wie weit mich dieses Spiel, aus dem Hause "Days of Wonder", begeistern könnte.
Schon nach dem Öffnen des schön gestalteten Kartons und dem ersten Überfliegen der Anleitung wusste ich, dass dieses Spiel das Geld wert ist!
Die Fabenpracht der Spielmaterialien, die Verarbeitung und die liebe zum Detail sind einfach beeindruckend!
Gewohnte Days of Wonder Qualität würde ich sagen.
Die Box enthält folgende Materialien:
1 doppelseitiges Spielbrett (Strand/Küste + Innland)
144 Figuren (Achse und Alliierte, Soldaten, Panzer, Artillerie)
36 Hindernisse (Panzersperren, Stacheldraht, Sandsäcke)
44 Terrainplättchen
60 Kommando-Karten
9 Gelände/Terrain-Karten
8 Würfel
2 Kartenhalter
1 Regel & Szenario Heft
1 Days of Wonder Online-Zugangs-Nummer (auf der Rückseite der Anleitung)
Das Spielbrett ist mit großen HEX-Feldern überzogen, in welchen jede Einheit genug Platz findet.
Durch die Terrainplätchen (Wald, Hecken, Flüsse, Hügel, Städte) entsteht nach den Szenariovorgaben im Regelheft das Schlachtfeld. Als weitere "Geländeplättchen" wären noch die Brücken und Bunker zu nennen!
Das Spiel ist komplett auf Englisch!!
Es ist für zwei Spieler ausgelegt!
Ich will versuchen den Spielablauf anhand des ersten Szenarios aus dem Regelheft, kurz zu erläutern.
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Im ersten Szenario geht es um die Mission der britischen Luftlandeeinheiten, welche zwei Brücken hinter den feindlichen Linien sichern sollen, um den Deutschen somit eine Versorgung der Strände zu erschweren und ihr eigenes, späteres , Vorankommen zu sichern!
Alle Szenarien sind echten Schlachten/Operationen nachempfunden.. in diesem Fall geht es um die "Pegasus Brücke"!
Eine kurze, geschichtlich korrekte, Einweisung stimmt auf die bevorstehende Schlacht ein!
Das Spielfeld wird aufgebaut, die Einheiten aufgestellt, dann zieht jeder Spieler die angegebene Zahl an Kommando-Karten und schon kann es los gehn!
Die Kommando-Karten geben vor, welche Einheiten, in welchem Bereich des Spielbretts vom Spieler bewegt werden dürfen, bzw. Aktionen ausführen dürfen. Das Spielbrett ist in 3 Bereiche geteilt, eine linke Flanke, Frontale und die rechte Flanke. Kenntlich gemacht wird dies durch eine dünne, rote, gestrichelte Linie auf dem Spielbrett.
Jeder Spieler darf in seinem Zug eine Kommandokarte spielen und deren Aktion ausführen.
Ist der aktive Spieler fertig, zieht er/sie eine neue Kommandokarte und der Gegenspieler ist am Zug!
Gewonnen hat der Spieler, der als erstes eine vorher festgesetzte Zahl an Medallien erlangt hat.
Im Falle des ersten Szenarios wären das 4 Medallien!
Medallien erhält man durch das ausschalten einer ganzen Einheit (Bsp.: 4 Soldaten bilden eine Einheit) oder durch das erreichen/erfüllen bestimmter Ziele.
Im ersten Szenario gibt es zwei Brücken... jede dieser Brücken ist eine Medallie "wert". Wenn es der Spieler der Alliierten also schafft, beide Brücken zu besetzen und diese zu halten, dann ist er dem Sieg schon ein ganzes Stückchen näher!
Jede Einheit (Soldaten, Panzer, usw.) hat eine bestimmte Bewegungs- und Schussreichweite, sowie unterschiedliche, von der Entfernung abhängige, Schadenswerte! Gelände und Hindernisse geben hierbei Boni in der Verteidigung oder einen Abzug im Angriffswert. Der Kampf wird durch Würfel entschieden.
Die Würfel haben Symbole auf ihren Seiten (Soldat, Panzer, Granate, Flagge, Stern), man trifft eine Einheit, wenn das passende Symbol gewürfelt wird!
Ein Soldat schaltet einen Soldaten aus, ein Panzer erziehlt einen Treffer gegen einen Panzer, eine Granate erziehlt einen Treffer gegen alle Ziele! Dann besteht noch die Möglichkeit, dass eine Flagge gewürfelt wird... wenn dies geschieht muss sich die angegriffene Einheit zurückziehen. Letztes Symbol ist der Stern, dieser ist im Allgemeinen eine Niete... und er zählt nur, bei speziellen Karten, die einen Stern-Wurf erfordern um eine Aktion ausführen zu können!
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Nach mehrmaligem Spielen von Memoir'44 kann ich nur sagen, dass das Spiel einfach fantastisch ist!
Die Möglichkeit sich die Schlachtfelder immer neu zusammenstellen zu können, bietet eine Unmenge an Variationen und hebt somit die Langzeitmotivation.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Spielzeit!
Eine Partie dauert zwischen 30 und 60 Minuten. Das muss eigentlich kein Pluspunkt sein, aber wer schonmal Axis&Allies gespielt hat, wird wissen, dass es einfacher ist, Mitspieler zu finden, die nicht 5 - 10 Stunden vor einem Brettspiel sitzen wollen! ;)
Es ist schwer zu beschreiben... ich würde Memoir'44 als .. erfrischend, schnell und spannend bezeichnen.
Im vergleich zum großen Axis&Allies möchte ich noch einige Unterschiede aufführen, die mir negativ auffielen, aber eigentlich gar nicht wirklich negativ sind! ;) Der Spielspaß bei Memoir'44 stimmt!! Und das ist was letztendlich zählt!
Also... Memoir'44 soll ein Strategietitel sein... in den Grundzügen stimmt das sicherlich, aber durch die Tatsache, dass hier zwei Glücksfaktoren über Sieg oder Niederlage entscheiden, stimmt die Bezeichnung nicht mehr so ganz.
Axis&Allies hat den Glücksfaktor Würfel!
Memoir'44 hat den Glücksfaktor Würfel UND Karten!!... Wenn man seine Einheiten in einem Gebiet stehen hat zu dem die passende Gebietskarte fehlt, kann man gar nichts machen!! ;) Kann allerdings auch recht spannend sein dann! :)
Weiterhin wäre das Kampfmodell zu erwähnen.
Memoir'44 bietet keine Möglichkeit auf Angriffe direkt zu reagieren! (Stimmt nicht ganz, es gibt eine Karte im Spiel, die das "Unterbrechen" des gegnerischen Angriffs erlaubt)
Axis&Allies hat es so gelöst, dass alle Einheiten des Verteidigers in einer Kampfrunde zurückfeuern dürfen (ich weiß, dass U-Bote bei A&A diese Sache widerlegen, aber darum gehts jetzt ja nicht ;)) und somit, dem Angreifer manchmal mehr Schaden zufügen können, als der Angreifer dem Verteidiger! Dies ist bei A&A eine taktische Komponente die immer beachtet werden sollte.
Memoir'44 scheint ein eher offensiveres Spiel zu sein.... Der Angreifer muss zunächst keine Angst vor zurückschießenden Gegnern haben, im Gegenteil,... hatt der Gegner in seinem Zug keine Karte auf der Hand, die es ihm/ihr ermöglicht mit der zuvor unter Beschuss geratenen Einheit zu agieren,... dann guckt er wirklich dumm aus der Wäsche! ;)
Nun gut, dass soll es aber auch gewesen sein, ich hoffe, ich konnte mit meiner Bewertung/Beschreibung einigen Leuten hier aufzeigen was dieses Spiel bietet.
Ich will noch kurz Anmerken, dass in meiner Box, ein paar Soldatenfiguren, durch eine unglückliche Verpackung total verzogen und verbogen waren!...
Habe das dem Support von Days of Wonder gemeldet und 5 Tage später hatte ich, kostenlos, nagelneue Figuren, per Post! :)
Also an dieser Stelle auch mal ein "Daumen-Hoch" für den Support von Days of Wonder!
Ich empfehle es jedem, der sich für die Thematik 2. Weltkrieg und Strategiespiele interessiert!
Und jetzt...
Viel Spaß beim Spielen!
Gruß!
Sascha
Sascha hat Memoir 44 (en) klassifiziert.
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