Einmal im Leben in Geld schwimmen...Bei Carnegie kann man das zumindest mal in einem Brettspiel ausleben;-)
Carnegie ist ein Wirtschaftsstrategiespiel von Xavier Georges für 1-4 Spieler. In insgesamt 20 Spielrunden müssen die Spieler strategisch wirtschaften, um genügend Kohle und Siegpunkte zu generieren.
Dafür steht uns zunächst einmal wertiges Spielmaterial zur Verfügung. Ein großer Spielplan der USA, 4 Unternehmenspläne mit seitlichen Einschieböffnungen für jeweils 4 Projektsteifen pro Spieler. Weiterhin stehen jedem Spieler 15 Mitarbeiter (Holzmeeple) und 30 Projektscheiben (runde Holzscheiben) zur Verfügung. Im allgemeinen Vorrat finden wir noch 8 stabile Zeitplanleisten inkl. Start- und Endplättchen, sowie 4 Aktionssteine aus Holz, 45 Warenwürfel aus Holz, 1 Zeitplanmarker und 1 Lokomotive (jeweils aus Holz) und reichlich stabile Pappdollarplättchen. Für das Solospiel 45 Solospielkarten. Außerdem noch 4 Spielhilfen und 5 Siegpunktkarten. Um unser Unternehmensplan mit neuen Abteilungen zu füllen gibt es auch noch 32 stabile Abteilungsplättchen aus Pappe.
Mit diesem Material können wir nun loslegen und Kohle scheffeln...
Vor dem Spielstart werden je nach Spieleranzahl Projektplättchen von nicht teilnehmenden Spielerfarben auf dem Spielplan verteilt, sowie diverse Abteilungsplättchen in den allgemeinen Vorrat ausgelegt. Jeder Spieler erhält einen Unternehmensplan, 12$, 10 Mitarbeiter (Meeple) und 4 Warenwürfel. Die übrigen 5 Meeple kommen in den Vorrat und können später unser Unternehmen verstärken. Nun sucht sich jeder Spieler noch eine der ausliegenden Abteilungsplättchen aus und legt dieses in seinen Vorrat und baut es später als seine erste neue Abteilung. Zu Beginn stehen uns auf unserem Unternehmensplan bereits 5 Abteilungen und der Eingangsbereich zur Verfügung. Unsere 10 Startmitarbeiter verteilen wir in unsere 5 Abteilungen zu Beginn sowie 5 Mitarbeiter in den Eingangsbereich. Wichtig ist zu wissen, dass aktive Mitarbeiter auf dem Plan stehen und damit Aktionen ausführen können, liegende Mitarbeiter sind inaktiv und können noch nicht eingreifen.
Unser Unternehmen besteht aus vier Bereichen, nämlich Personal, Verwaltung, Konstruktion und Forschung & Entwicklung.
Der Spielablauf gliedert sich nun in 4 Phasen, die in einer festgelegten Reihenfolge durchlaufen werden.
1. Aktion wählen
2.Ereignis
3.Abteilungen nutzen
4.Mitarbeiter aktivieren und Rundenende.
Die einzelnen Aktionen im Detail aufzulisten und zu beschreiben würde hier zu lang werden.
Man muss einiges an Gehirnschmalz investieren, um die möglichen Spielzüge auszutangieren. Man darf hier nicht nur seinen Vorteil im Kopf haben, genauso wichtig ist die Mitspieler und deren Möglichkeiten im Auge zu haben. Der Startspieler (wechselt nach jeder Spielrunde) sucht sich eine Aktion auf der Zeitleiste aus und alle führen in Spielerreihenfolge die jeweils möglichen Aktionen aus. Hier Aktionen zu wählen, die mir Vorteile bringen, würden den Mitspielern vielleicht noch mehr Vorteile bringen. Also vielleicht doch einmal weniger gierig sein und in dieser Spielrunde mit weniger zufrieden sein, um die Mitspieler nicht unnötig zu belohnen.
Das macht unter anderem den Spielreiz des Spieles aus. Ich habe wirklich viel zu bedenken und zu schauen, wo ich Vorteile habe und mein Unternehmen größtmöglich auszubauen...
Wichtig ist auch, das Allgemeinwohl (so wie der echte Andrew Carnegie es getan hat) nicht aus den Augen zu verlieren. In den Bereichen Bildung, Menschenrechte, Gemeinwohl und Gesundheit sollte ich möglichst spenden. Das generiert gute Siegpunkte kostet aber Geld. Aber das haben wir uns ja erwirtschaftet ;-)
Das erstmal zum Spiel. Dieses ist so komplex (aber nicht total schwierig), dass man hier nicht noch ausführlicher schreiben kann.
Die Spielregel ist gut strukturiert und wirklich hilfreich. Es dauert aber, bis man die Regeln verinnerlicht hat, weil eben so viel zu bedenken ist. Die Symbole der Aktionen, der Abteilungen usw sind dagegen schneller verinnerlicht, weil sie größtenteils selbsterklärend sind. Eine Symbolübersicht befindet sich auf der Rückseite der Spielregel. Auch die einzelnen Abteilungen werden im Anhang gut erklärt.
Das Spieleralter wird mit 12+ angeben, was auch so in Ordnung ist. Die Spieldauer von 90 bis 120 Minuten ist stark abhängig von der Spieleranzahl und deren Vermögen sich in die Regeln reinzufuchsen, um alle (zumindest die meisten) Möglichkeiten auf dem Schirm zu haben. Ein Regelerklärfuchs bei einer neuen Spielrunde ist echt hilfreich;-)
Carnegie ist in meinen Augen ein gehobenes Kennerspiel. Das an sich trockene Thema Geld zu scheffeln, ist hier in einem wirklich guten Strategiespiel verpackt worden.
Das Spielmaterial ist wertig. Hier gibt es wirklich nichts zu beanstanden. Das Preisleistungsverhältnis ist gut. Für rund 50€ habe ich ein gutes Strategiespiel bekommen.
Ich vergebe für Carnegie 5 Punkte mit Tendenz zur 6.
Andreas hat Carnegie klassifiziert.
(ansehen)