Tolerance

Im 16. Jahrhundert löste sich England aus den Fesseln der päpstlichen Autorität. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, die eine Reformation erlebten, wurde diese in England von den Königen vorangetrieben, die mehr Reichtum und Autorität über ihre eigenen privaten Angelegenheiten anstrebten. Die Beseitigung des päpstlichen Jochs war ein wichtiger Teil dieser Bestrebungen.

Diese Zeit brachte auch vielen kreativen Köpfen in ganz Europa die Erleuchtung und der technische und wissenschaftliche Fortschritt erblühte, gefolgt von einer toleranteren theologischen Atmosphäre.

Tolerance ist ein thematisches Experten-Stichspiel von Autor Ren Multamäki, das diese turbulenten Jahre nachzeichnet, in denen sich Großbritannien von der katholischen Kirche lossagte und die Kirche von England, mit dem König als Oberhaupt gründete. Die Reformation führte auch zu einer unvorhergesehenen Umverteilung von Reichtum und Land und ermöglichte das Wiederaufleben einer "Mittelschicht" von nicht adligen Kaufleuten.

Für die große Mehrheit des Volkes, die Bauern, war das Leben jedoch erbärmlich, ungerecht und mit wenig Aussicht auf Besserung. Der Glaube, dass nach der harten Arbeit auf der Erde etwas Besseres auf sie wartete, war für einige der einzige Hoffnungsschimmer.

Tolerance erstreckt sich über drei Runden, die die Regierungszeiten von Königin Mary I., Königin Elisabeth I. und König James I. umfassen, wobei jede Runde die Regierungszeit eines dieser einflussreichen Monarchen abdeckt.

Zu Spielbeginn erhalten alle eine Rollenübersicht. Für das erste Spiel wählt alle die neutrale Seite mit "Bertram the Balanced", für die weiteren Spiele könnt ihr mit asymmetrischen Rollen spielen.

Zu Beginn wählt ihr, wer den ersten Stich eröffnet, danach spielt zuerst aus, wer den letzten Stich gewonnen hat. Der Stand (Adel, Klerus, Stadtbewohner, Bauer) bestimmt "die Farbe" des Stichs und muss von allen bedient werden. Wird ein Stich mit einem Opportunisten eröffnet, muss angesagt werden, welchen Stand dieser aktuell repräsentiert.

Die Stiche

Wer den Stich gewinnt, also die höchste Karte des zuerst ausgespielten Standes legt, führt nun alle "am-Ende-des-Stichs-Effekte" aus. Dabei kann es zu Hinrichtungen kommen, Steuern werden eingetrieben, Frömmigkeit gesammelt, Personen verurteilt oder zu einem neuen Glauben bekehrt. Schauen wir uns dazu doch ein Beispiel an:

Bei der Auflösung der Effekte werden zunächst die der höchsten Zahlen in der oben bereits angegebenen Reihenfolge der Stände ausgeführt, hier beginnt also "Preacher Gilbert" (die rote 10). Sein Effekt links unten auf der Karte besagt, dass er einen Protestanten bekehren möchte. Da es in diesem Stich keinen Protestanten gibt, bleibt der Effekt wirkungslos.

Danach kommt Bailiff, der Steuern von den 4 angezeigten Ständen eintreibt. Dazu addiert die Person, die den Stich gewonnen hatte, die Münzwerte von sich selbst sowie den beiden Adligen. Die 2 Münzen (-1+0+3 = 2) notiert sie auf ihrem Wertungsbogen. Ebenfalls auf dem Bogen notiert sie dann die von "Catherine de Medici" gesammelte Frömmigkeit aller Adligen (sich selbst und dem "Valiant Knight") sowie dem Klerus ("Preacher Gilbert"), also 12.

Zuletzt tötet der "Valiant Knight" einen Bauern oder Adligen. Da er sich nicht selbst zum Ziel wählen kann und es keinen Bauern gibt, tötet er "Catherine de Medici". Hätte diese eine niedrigere Zahl als der "Valiant Knight", könnte sie ihren Effekt natürlich nicht mehr ausführen.

Abschließend werden die Karten an ihre entsprechenden Orte auf das Tableau der stichgewinnenden Person gelegt. "Preacher Gilbert" kommt in den Bereich der lebenden Katholiken (links oben), "Catherine de Medici" in den Bereich der verstorbenen Katholiken (links unten). Der rote Kreis der beiden anderen Karten bedeutet je nach aktuellem Monarchen eine andere Religionszugehörigkeit (in Runde 1 katholisch, in Runde 2 neutral, in Runde 3 protestantisch).

Jede dieser Karten bringt am Ende der Runde Siegpunkte entsprechend der eigenen Rollenübersicht ein. Sind alle 12 Stiche gespielt, kommt es zunächst zur königlichen Hinrichtung, dann zur Wertung am Rundenende.

Die königliche Hinrichtung

Jede Monarchenkarte (die 3 14er der Opportunisten, Königin Mary I., Königin Elisabeth I. und König James I.) zeigt ein Hinrichtungssymbol, das am Ende der Runde ausgeführt wird. Alle, die einen lebenden Monarchen unter ihren gesammelten Karten haben, dürfen nun noch eine beliebige Karte bei sich oder jemand anderem hinrichten.

Die Wertung am Rundenende

Am Rundenende erhalten alle je 1 Münze für jede lebende Karte im laut Monarchen vorherrschenden Bereich (katholisch, neutral, protestantisch), je 1 Frömmigkeit für alle lebenden Protestanten und Katholiken sowie Siegpunkte entsprechend der eigenen Rollenübersicht für die einzelnen Stände, Zunftmitglieder und tote Katholiken bzw. Protestanten.

In der Regierungszeit von "James I." erhält diese Person je 1 Punkt für jeden Adligen, 1 Punkt, wenn sie min. 1 lebendes Gildenmitglied gesammelt hat, 3 Punkte, wenn sie die meisten Gildenmitglieder gesammelt hat sowie 1 Punkt für jeden toten Katholiken.

Der Wertungsbogen und die Wertung am Spielende

Neben den Punkten am Rundenende notiert ihr auf euren Wertungsbögen im Spielverlauf die gesammelte Frömmigkeit aller Katholiken und Protestanten sowie eure gesammelten Münzen. Immer, wenn ihr dabei einen Zehnerwert erreicht, markiert ihr euch das entsprechende Fähnchen.

Am Spielende erhaltet ihr weitere Punkte entsprechend eurer Rollenübersicht, die ihr zu den in jeder Runde erspielten Punkten zu eurer Gesamtpunktzahl zusammenaddiert.

Diese Person erhält 3 Siegpunkte je markiertem Fähnchen für katholische Frömmigkeit, -1 Siegpunkt je Fähnchen für protestantische Frömmigkeit und zu guter Letzt 2 Siegpunkte je Fähnchen bei den Münzen.

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Wer sich die Spielregeln schonmal anschauen möchte, kann hier einen Blick auf die vorläufige englische Spielregel werfen.

Marcel, der Herr der Spiele, erklärt euch die Regeln und zieht ein tolles Fazit:

So play we all erklärt euch die Spielregeln ausführlich (Englisch):

The Tabletop Misfits wirft einen Blick auf Tolerance:

Ihr wollt es kürzer? Sarah Shah versucht es in 1 Minute:

Ihr könnt Tolerance auf dem Tabletop Simulator oder auf Tabletopia testen:

Dragon Dawn Productions ist ein kleiner Indie-Brettspielverlag. Wir haben ein gut vernetztes Team von Profis von überall auf der Welt, das Spiele macht, weil genau das uns Spaß macht. Wir arbeiten als virtuelles Team gut zusammen und jedes Mitglied übernimmt dabei die Rolle, die es möchte. Wir hoffen, dass viele Leute unsere Spiele spielen und sie ihnen gefallen.

Zusammen mit eurer Unterstützung und mit Hilfe der Spieleschmiede wollen wir Tolerance zu einer deutschen Auflage verhelfen. Die Titel der Spielkarten werden allerdings Englisch bleiben, die Spielschachtel und die Rollenkarten werden deutsch, der Wertungsblock bilingual.

Unser Ziel ist es, Tolerance im Oktober 2023 ausliefern zu können. Spiele-Offensive.de wird den Versand der Belohnungen übernehmen. Schmiede aus Deutschland erhalten alles versandkostenfrei, in Auftrag gegebene Teillieferungen sind kostenpflichtig. In alle anderen Länder gelten diese Versandkosten.

Bitte schlage die Versandkosten nicht selbst auf deine Fördersumme auf. Die Spieleschmiede wird sie in Abhängigkeit von deiner Lieferadresse selbst ermitteln und automatisch addieren.

Töte die Katholiken! Oder die Protestanten! Oder beide!

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Für die Umsetzung des Projekts verantwortlich ist Dragon Dawn Productions.

Alle dargestellten Objekte zeigen den aktuellen Stand der Entwicklung. Es sind noch Änderungen an einzelnen Materialien und Materialzusammenstellungen bis zur Auslieferung des Spiels möglich. Der Verlag behält sich vor, Werbung zu anderen Spielen auf der Spielschachtel abzubilden. Bei Projekten, bei denen wir Kartenhüllen anbieten, können wir nicht garantieren, dass die Karten dann auch weiterhin in die Spielschachtel passen.

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