Moeraki Kemu ist ein sehr spannendes, taktisches und einfach zu lernendes Spiel für zwei Spieler.
Manche, die sich die Regeln durchlesen, werden zunächst denken: Nicht noch eine Tic-Tac-Toe-Variante - doch Moeraki Kemu ist mehr.
Zunächst zu den Regeln:
Diese sind relativ schnell erklärt.
Der weiße/jüngste Spieler beginnt damit, die große Moeraki-Kugel in eines der 9 Felder in der Mitte zu legen.
Dann darf schwarz eine schwarze Kugel setzen, dann weiß eine weiße und immer wieder abwechselnd.
Ziel des Spieles ist es dabei, auf eine der folgende Weise das Spiel zu gewinnen:
-4 gleichfarbige Kugeln im Quadrat (mit Linien verbunden)
-eine durchgehende gerade einfarbige Linie von einem Ende des Spielfeldes zum anderen
-eine durchgehende gerade einfarbige Linie von der großen Moeraki-Kugel zum Spielfeldrand
(eine gerade Linie ist dadurch erkennbar, dass die Löcher miteinander verbunden sind)
Dabei kann man mehrere Runden spielen (von Blitz (3 Runden), über Kiwi (5 Runden) und Emu (7 Runden) bis Blauwal (10 Runden)) und wer als erster so viele Spiele für sich entscheiden konnte, gewinnt.
Was passiert aber, wenn keiner der Spieler eine der oben genannten Siegbedingungen erfüllt?
Zum Material gehören auch noch mehrere Plättchen in Schwarz und Weiß. Hat nun während des Spieles ein Spieler bei einem Quadrat die Mehrheit (3 von 4 Kugeln in seiner Farbe), darf er eines seiner Plättchen in dieses Quadrat legen und erhält am Ende einen Punkt.
Hat ein Spieler an einem Randfeld die Mehrheit (2 von 3 Kugeln in seiner Farbe), erhält er einen halben Punkt (Plättchen entsprechend hinlegen), oder sogar, wenn er alle 3 Felder besetzt, einen ganzen.
Am Spielende, wenn keiner der beiden Spieler eine der drei genannten Siegbedingungen erfüllte, werden dann die Punkte beider Spieler gezählt und der mit den meisten, entscheidet das Spiel für sich.
Um dies etwas interessanter zu gestalten, besitzt jeder Spieler noch einen Maori-Tanen, eine kleine Tonfigur mit einer Kuhle am oberen Ende.
Stellt nun ein Spieler, der einen ganzen (also 3 von 4 Kugeln oder 3 von 3 Kugeln seiner Farbe) Punkt bekommen würde, diesen Tanen (anstelle des Punkteplättchens) auf das Spielfeld, werden alle Punkteplättchen in gerader Linie in Blickrichtung der Kuhle (der Spieler darf die Blickrichtung natürlich selbst bestimmen) entfernt und der/beide betroffene/n Spieler verlieren für die Schlusswertung Punkte. Sollten entlang dieser Felder/der Sichtachse des Tanen erneut Mehrheiten auftreten, werden keine Punkteplättchen eingesetzt.
Stellt nun der zweite Spieler ebenfalls seinen Tanen auf das Spielbrett, werden auch hier die Plättchen entfernt.
Sollten sich die Blicke der beiden Tane kreuzen, negieren sich die beiden und am Kreuzungspunkt kann/wird wieder ein Plättchen eingesetzt werden.
Trotzdem ist es natürlich immer noch möglich, über die oben genannten Siegbedingungen zu gewinnen.
Sollte dies den Spielern irgendwann zu langweilig werden, kann noch eine vierte Siegbedingung aufgestellt werden:
wem es gelingt die vier Eckfelder des kleinen Kreises in der Mitte (oder 3, wenn die Moeraki-Kugel in einer dieser vier Mulden liegt) zu belegen, gewinnt ebenfalls.
Zusammengefasst ist Moeraki-Kemu ein tolles Spiel für zwei Spieler.
Aufgrund des großen Spielfeldes, der Siegbedingungen und dem abwechselnden Einsetzen einer Kugel, ist es möglich, Zwickmühlen zu bauen.
Durch die Punkteplättchen und die Tane wird es auch bei einem spielerischen "Unentschieden" noch interessant, wer die Partie gewinnt.
Die vierte Siegbedingung habe ich noch nicht gespielt, glaube aber, dass es dadurch nicht um viel komplexer wird, da bisher die meisten Spiele damit begannen, die innersten Felder zu belegen und man somit diese Siegmöglichkeit schnell vereiteln kann.
Aufpassen muss man bei der Punktevariante, da man schnell zu rechnen beginnt, wie man an viele Punkte kommt und so vergisst, dass man auch auf andere weiße gewinnen kann und dem Gegenspieler leicht einen Sieg schenkt.
Die Regeln sind einfach, schnell gelesen und schnell erklärt.
Das Spielmaterial ist toll und größtenteils sein Geld wert:
Das Spielbrett ist aus Holz, die Spielmurmeln und die Moeraki-Kugel griffig.
Gelegentlich kann es sein, dass eine Kuhle zu tief ist, aber eher selten und trotzdem bekommt man die Kugel leicht raus.
Die Tane sind in jedem Spielexemplar unterschiedlich gestaltet und aus Ton.
Die Zählsteine für die gewonnenen Runden meistens echte Edelsteine, wie Achat o.ä.
Nur die Punkteplättchen sind aus Pappe - aus Holz wären sie perfekt gewesen - dies ist jedoch jammern auf allerhöchsten Niveau und bringt deshalb keinen Punkt abzug.
Bernhard hat Moeraki - Kemu klassifiziert.
(ansehen)