Thorsten über Pantheon Meines erachtens und da ist die Spielgruppe zu der ich gehöre einstimmig ebenfalls dieser Meinung ist das Spiel alles andere als ausgewogen.
Mal Anfangen:
- Die Startplättchen (Startbonus genannt).
Diese sind unserer Meinung nach extrem unausgewogen.
Das +1Säule und +1Fuß (spaart 2GS und gibt bei Spielbeginn viel mehr Freiheit), sowie das 1 Schritt extra gehen (spaart über das Spiel gesehen etliche Bewegungskarten ein) können sind mit Abstand die wertvollsten Startplättchen.
z.B Der Halbgott ist vollkommen uninteressant (mit 1-3 ist die Spanne zu Groß und selbst ein 3er Halbgott würde ich jederzeit gegen eines der oberen Plättchen tauschen wollen) und das Opferplättchen ebenfalls (Effektiv 1 GS Wert.
Die anderen sind vielleicht mal Nett, aber zu Spielbeginn nicht effektiv einzuschätzen.
- Karten ziehen
Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass das Spiel über das Glück beim Kartenziehen entschieden wird.
Wenn man dort nicht zum richtigen Zeitpunkt Bewegungen oder Geld zieht kann einem auch die beste Strategie nicht weiter helfen.
Wer keine Bewegungskarten hat kann nunmal nicht gehen und ohne Geld kann man keine neuen Füße/Säulen erstehen.
Alles entscheidet sich also über die gezogenen Karten.
Hilfreich können dabei die Gottheiten sein, die +1 Karte bei Kartenziehen ermöglichen und die welche einem +2 Karten am Anfang einer Epoche geben.
- Beuteplättchen
Der Wert dieser Plättchen ist so enorm unterschiedlich, das da von Ausgewegenheit keine Rede mehr sein kann.
Wer relativ früh im Spiel Plättchen erbeutet, die es ihm ermöglichen 1-2 zusätzliche Bewegungen zu machen, kann sich dann damit erheblich effektiver Bewegen als alle anderen und macht sich von dem Glück Bewegungskarten zu ziehen unabhängig.
Daneben sind noch die Plättchen mit zusätzlichen Füßen und Säulen sehr begehrt, da diese es einem erspaaren eine Kaufaktion durchführen zu müssen und Geld zu haben.
Halbgötter sind nur sinnvoll, wenn Punktestarke Halbgötter ausliegen und die Karten sind nett, aber halt ein großer Glücksfaktor.
Opferplättchen aufwerten bringt nur etwas, wenn man ein Plättchen auf 3 oder 4 aufwerten kann.
Fazit:
Das Spiel ist schön aufgemacht und macht auf den ersten Blick auch eines guten Eindruck.
Beim näheren hinsehen offenbaren sich jedoch erhebliche Schwächen und Unausgewogenheiten.
Der Kartensatz hat mit einer Mischung von 1/5 Geld, 1/5 Bewegung und 3/5 Opferkarten eine ungünstige Verteilung und erhöht den Glücksfaktor ob man Geld oder Bewegungen zieht.
Sobald mal Geld oder Bewegungskarten offen in der 4er Auslage liegen sind diese sofort weg und von wenigen Ausnahmefällen abgesehen wird Blind gezogen.
Gewonnen wird das Spiel idR über Säulen. Auf 3 Punkte pro Säule muss man kommen, um vorne mitzuspielen und wenn es wirklichj jemand schafft 12 Säulen zu platzieren, dann wird dieser mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Spiel gewinnen.
Die Götter, die Extrazüge ermöglichen sind am effizientesten in der 6ten Phase eingesetzt, um möglichst 2 Götter hintereinnader zu kaufen und damit 12 Siegpunkte zu machen, was sehr stark ist.
Auch die 3 Punkte für denjenigen, der einen Zug beendet sind gerne genommen, weil sie durchschnittlich eine gute Punktesumme sind und man mit dem Beenden des Zuges des öfteren nochmal anderen Spielern schaden kann.
Wer am Beginn einer Phase ohne Bewegungskarten ist, am schlimmsten sogar in der 1. Phase hat sofort ein erheblichen Nachteil, den man schwer ausgleichen kann. U.U. kann nämlich eine Phase durch die Bewegungen im 1.Zug bereits wieder beendet sein, wenn alle Beuteplättchen eingesammelt werden.
Ingesamt ist Pantheon für uns ein Glücksspiel, das schön aufgemacht ist, aber das man nicht durch Strategie auf Sieg spielen kann.
Wer das Spiel macht ist und bleibt Glück und ist davon abhängig ob man zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Karten besitzt, um die wichtigen Beuteplättchen zu erobern bzw. Säulen zu platzieren.
Durch die relativ hohe Spieldauer von 90-120 min für ein Glücksspiel wird Pantheon bei uns wohl nur selten auf den Tisch kommen und wenn, dann ist klar, das es nur einen glücklichen Sieger geben wird.
Matthias S.:
Warum muss denn alles so ausgewogen sein? Bei Würfelspielen würfelt der eine auch immer Sechser, der andere nur Einser. AUch Tichu, Skat oder... weiterlesen Doppelkopf sind abhängig von den Karten, die man bekommt. Wer nur Opfer kriegt, soll halt schnell viele Götter erwerben, das bringt auch Punkte und beendet die Epoche, bevor die anderen ihre Säulen gesetzt haben.
Ich habe schon einige Partien gewonnen, ohne groß gelaufen zu sein und Säulen gesetzt zu haben, die Götter haben einiges an Vorteilen und Siegpunkten zu bieten.
Klar sind manche Beuteplättchen schwach, aber das ist auch gut so, sonst hätte ich ja gar keine Zeit, Karten zu ziehen und Opferplättchen aufzuwerten.
Beim Startbonus kann man ja die in der Regel vorgeschlagene Variante spielen, dann suchen die Spieler vom letzten angefangen gegen den Uhrzeigersinn aus, dann bekommt der Startspieler als letztes und sein Startvorteil ist etwas ausgeglichen.
Ich finde den Glücksfaktor in Ordnung, man muss das Spiel nur ein wenig öfter spielen, um die jeweilige Situation am Anfang jeder Epoche richtig einzuschätzen und das beste rauszuholen. Natürlich kann auch man mal viel Pech haben, aber ich hatte auch schon Dominion-Partien, wo ich eeeewig nicht auf 5 Geld komme, während die anderen schon munter hexen und laborieren.
Gruß,
Matthias
04.09.2011-20:04:09
Lutz S.: Hm also die meisten Sachen die hier als NAchteil aufgezählt wurden, empfinde ich nicht als Nachteil. Es ist eben kein Strategiespiel. Und die... weiterlesen letzte Partie habe cih gewonnen obwohl ich zweimal oder dreimal in der ersten Phase eines Volkes keine Bewegungskarten udn keine Gratiskbewegung hatte. 21.11.2011-16:28:50
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