INTRIGUE ist wunderbar geeignet für Leute, die Spiele des Kalibers "Lügen und Betrügen sind strengstens erlaubt" suchen.
Zur Spielidee: Jeder Spieler hat einen eigenen Hof, an dem vier Gelehrten-Posten zu besetzen sind: Priester, Schriftgelehrter, Arzt und Wissenschaftler. Der Lohn dafür kann 1.000, 3.000, 6.000 oder sogar 10.000 Dukaten pro Runde ergeben. Und wie es der Zufall will, haben alle Spieler von jeder Sorte Gelehrte zwei Stück in den eigenen Reihen, die begierig darauf sind, eine hochbezahlte Position an einem anderen Hof anzunehmen. Und so entsenden sie Spieler reihum immer zwei ihrer Gelehrten zu den anderen Höfen und versuchen, mittels Verhandlungen, Drohungen, List und Tücke, Versprechungen, Diplomatie und vor allem Bestechung (!) bei dem potenziellen Arbeitgeber eine möglichst gut bezahlte Anstellung zu ergattern.
Der Spielzug ist überschaubar: 1. Lohn kassieren; 2. Bewerber am eigenen Hof abfrühstücken; 3. Zwei eigene Gelehrte an fremde Höfe als Bewerber entsenden.
Unvermeidlicherweise kommt es dabei immer wieder zu Konflikten: Zum Beispiel, wenn mehrere Spieler dieselbe freie Stelle gleichzeitig haben wollen oder wenn ein Spieler einen bereits eingestellten Gelehrten durch einen eigenen Neubewerber verdrängen möchte. Auch hier muss silberzüngig agiert und natürlich geschmiert werden, denn es gilt das alte Highlander-Prinzip "Es kann nur einen geben" und alle Konkurrenten, die den Job nicht bekommen, sowie diejenigen, die verdrängt werden, kommen auf die "Insel" und sind damit raus aus dem Spiel.
INTRIGUE ist ein gar königlicher Spaß für verhandlungsfreudige Spieler. Schlechte Verlierer, Glücksspieler oder maulfaule Gesellen haben hier keinen Spaß und entsprechend auch nichts verloren: Finger weg!
Es ist unumgänglich, die Mitspieler zu hintergehen, wenn man am Ende der fünften Runde mit dem meisten Geld dastehen will. Kein Spieler ist bei INTRIGUE an sein Wort gebunden! Versprechen sind in keinem Fall bindend. Dennoch sollte berücksichtigt werden, dass alle Spieler durch die Spielmechanik voneinander abhängig sind, man sollte sich also gut überlegen, wen man sich auf welche Weise zum Feind macht.
Die Spielregeln sind kurz, eingängig erklärt und mit diversen gut gewählten, nachvollziehbaren Beispielen versehen. Die Wortwahl und der geringe Komplexitätsgrad der Spielregel sollte auch Leuten, die im Englischen nicht ganz so fit sind, keine Probleme bereiten.
Das Spielmaterial ist sehr bescheiden gehalten, und das ist hierbei auch völlig vertretbar, denn INTRIGUE braucht keine liebevoll verschnörkelten Figuren, Karten etc.
Die Spieldauer ist ebenfalls überschaubar, richtet sich aber logischerweise nach dem Verhandlungseifer der Spieler. Die Regeln sind in 5 Minuten erklärt und dann kann's auch schon losgehen, die durchschnittliche Partie nimmt dann ziwschen 20 und 45 Minuten in Anspruch. INTRIGUE eigent sich somit auch gut für "mal zwischendurch".
Meine Punktewertung:
1 - Gefällt mir überhaupt nicht / langweilig / kein Wiederspielreiz vorhanden
2 - Geht so... naja, haut mich nicht vom Hocker, gibt bessere Spiele
3 - Nichts Besonderes, macht Spaß, gefällt mir, gelegentlich.. Wiederspielreiz vorhanden
4 - Ja, könnte ich öfters spielen, gefällt mir...
5 - Ein super Spiel, empfehle ich gerne weiter, macht viel Spaß
6 - Wow! Das ist DAS Spiel, ich bin süchtig danach...
Roland hat Intrigue (en) klassifiziert.
(ansehen)