Die Nutzerklassifizierung von Russian Railroads


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Hier sehen Sie die genaue Anzahl von Stimmen, die "Russian Railroads" in den jeweiligen Spieleeigenschaften erhalten hat. Damit können sie sich ein noch genaueres Bild vom Wesen dieses Spiels machen. (Grün hinterlegt sind die Eigenschaften, die wir aus den Abstimmungsergebnissen als am wichtigsten ermittelt haben.)

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Peter M. schrieb am 08.11.2013:
Autoren: Helmut Ohley und Leonhard Orbler
Verlag: Hans im Glück
Dauer: ca. 90 – 120 Min.
Spieler: 2 – 4 ab 12 Jahren

Es ist eigentlich keine Kunst, ein Spiel als „sehr gut“ zu bewerten, das in der Fairplay-Liste von Essen als DAS Messe-Highlight 2013 ausgewiesen ist. Dennoch… Wenn ein Spiel so gut ist wie Russian Railroads, dann muss ich einfach mal wieder eine Rezension schreiben.

WORUM GEHT ES?

Jeder Spieler baut auf seinem Tableau drei Eisenbahnstrecken in Russland aus (Transsibirische Eisenbahn, Moskau-Kiew, Moskau-St. Petersburg). Dazu setzt man auf dem Hauptspielplan Arbeiter auf Aktionsfelder ein. Jede Aktion wird sofort ausgeführt. Damit kann man Gleise verlegen, Lokomotiven erwerben, die Industrie entlang der Strecken ausbauen, Ingenieure nutzen oder (für 1 Geld) dauerhaft anwerben. Andere Aktionsfelder bestimmten die Spielreihenfolge, bringen Geld oder Leiharbeiter, die noch in der gleichen Runde verwendet werden können. Das Spiel geht über 7 Runden (im Spiel zu viert) bzw. über 6 Runden. Nach jeder Runde gibt es eine Punktwertung. Ziel ist es natürlich, am Ende die meisten Punkte zu haben.

SPIELPRINZIPIEN

Gleisbau

Der Herzstück des Spiels ist der Streckenbau. Es gibt Gleise in fünf unterschiedlichen Farben (schwarz, grau, braun, natur, weiß), die ansteigende Wertigkeit haben. Man beginnt jede Strecke mit schwarz und bringt nach und nach die höherwertigen Gleise ins Spiel. Diese müssen zunächst freigeschaltet werden, indem man mit dem schwarzen Gleis auf der Transsibirien-Strecke einen bestimmten Punkt erreicht. Sobald ein Gleis weitergezogen wurde, kann man das nächst wertvollere Gleis bauen, d. h. auf dem ersten Streckenabschnitt einsetzen und dann auch dieses Gleis Schritt für Schritt weiterbauen, um nachfolgend das nächst wertvollere Gleis einzusetzen usw. Jeder Spieler versucht dabei, mit möglichst hochwertigen Gleisen einen möglichst langen Streckenabschnitt auszubauen.

Besondere Felder

Entlang der Strecken gibt es eine Vielzahl von besonderen Feldern, die aktiviert werden, wenn ein Gleis einer bestimmten Farbe den entsprechenden Streckenabschnitt erreicht und eine ausreichend starke Lok auf der Strecke eingesetzt ist. Eine Strecke ist nämlich nur soweit „aktiv“ (auch bei der Wertung!), soweit die zugeordnete Lok reicht. Loks gibt es mit der Reichweite 1 (Startausstattung) bis 9. Ebenso wichtig wie der Gleisbau ist daher auch, möglichst starke Loks auf den Strecken einzusetzen, um vom Fortschritt beim Gleisbau zu profitieren.

Die besonderen Felder machen einen Großteil der taktischen Überlegungen in dem Spiel aus. Es gibt Felder, die bringen dauerhaft einen zusätzlichen Arbeiter oder bei jeder Wertung Bonuspunkte. Andere Felder erlauben dem Spieler, eines von sieben Bonusplättchen zu nutzen. Jeder Spieler hat hier die gleiche Auswahl an Bonusplättchen, die jeweils unterschiedliche Vorteile bringen. So gibt es z. B. ein Plättchen, das die Wertigkeit einzelner Gleisfarben auf der Transibirien-Strecke deutlich erhöht. Andere Plättchen gestatten es z. B. fünf Schritte mit dem Industriemarker vorzurücken oder vier Gleise beliebiger Farbe weiterzubauen.

Industrialisierung

Neben den Bahnstrecken kann man auch die Industrialisierung Russlands vorantreiben. Hier wandert ein Marker auf einer Leiste nach vorne, kommt aber nur weiter, wenn entlang der Strecke immer wieder Fabriken gebaut werden (diese werden mit der gleichen Aktion wie die Loks erworben). Die Fabriken können - zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt - enorme Vorteile bringen, sobald der Marker darauf gezogen wird.

Rundenwertung

Sobald alle Arbeiter eingesetzt wurden bzw. alle Spieler gepasst haben, kommt es zu einer Wertung. Dabei werden alle Strecken und die Industrialisierungsleiste nacheinander gewertet. Für jeden Gleisabschnitt, der von einer Lok erreicht wird, erhält man Punkte entsprechend dem Wert des dort gebauten Gleises (schwarz = 0 Punkte bis weiß = 7 Punkte). Daneben gibt es noch diverse Bonuspunkte entlang einer Strecke, wenn das entsprechende Feld freigeschaltet ist (d. h. mit einem Gleis der angegebenen Farbe bebaut wurde und von einer ausreichend starken Lok erreicht wird). Auch der Fortschritt auf der Industrialisierungsleiste bringt Punkte. Am Ende dieser Leiste warten immerhin 30 Punkte.

Als Schlusswertung wird noch die Mehrheit an Ingenieuren belohnt und es gibt Punkte für spezielle Karten, die man sich während des Spiels für ein bestimmtes Bonusplättchen aussuchen durfte.

BEWERTUNG

Wer hätte dem Verlag zugetraut, ein solch hervorragendes, strategisches Spiel auf den Markt zu bringen? Für mich ist Russian Railroads das beste Hans-im-Glück-Spiel seit vielen Jahren. Und bei dieser Aussage ist mir durchaus bewusst, dass in dem Verlag Spiele wie Dominion, Stone Age oder zuletzt Brügge erschienen sind.

Was ein Spiel bei mir normalerweise nicht schafft, ist bei Russian Railroads der Fall: Ich habe kurz nach dem Spiel totale Lust, gleich nochmal zu spielen, um eine der vielen (anderen) Strategien und Vorgehensweisen auszuprobieren, die das Spiel bietet. Schon die Entscheidung, welche meiner Strecken ich wie weit ausbaue und ob ich zusätzlich auch auf die Industrialisierung setze, hat einen enormen Reiz. Spiele ich eher auf hochwertige Schienen, muss ich die erste Strecke möglichst weit (und rasch!) ausbauen. Will ich schnell an Bonus-Plättchen kommen, baue ich eher die zweite Strecke aus. Die dritte Strecke bringt bei jeder Wertung ordentlich Punkte auch für die schwarzen Gleise, was gerade in den ersten Runden nicht zu verachten ist. Auch die Industrialisierungs-Leiste kann mit geeigneten Zusatzaktionen durch bestimmte Fabriken äußerst lukrativ sein.

Das Dilemma ist natürlich, dass man wieder mal nicht alles machen kann, was sich lohnen und was man gerne tun würde. Prioritäten zu setzen ist hier enorm wichtig, diese müssen dann aber konsequent weiterverfolgt werden, sonst verzettelt man sich und kommt zu keiner vernünftigen Wertung.

Besonderes Augenmerk sollte man auf gewinnbringende Kettenreaktionen legen, wie z. B. folgende (um nur mal ein Beispiel zu nennen): Man hat zwei Bewegungen mit dem Industrialisierung-Marker. Mit der ersten Bewegung betritt man eine Fabrik, wodurch man eine Lok oder eine weitere Fabrik nehmen darf. Man nimmt die Lok, legt diese an eine Strecke an und schaltet damit ein Bonusplättchen frei, weil die Lok nunmehr bis zu dem entsprechenden Bonusfeld reicht, wohin in früheren Runden bereits das passende Gleis verlegt wurde. Damit nimmt man sich ein Bonusplättchen, dessen Effekt man sofort nutzt. Schließlich hat man noch den zweiten Zug des Industriemarkers und mit dem zieht man womöglich auf das Bonusfeld der Industrialisierungs-Leiste und nimmt sich gleich noch ein Bonusplättchen… So ein Zug ist natürlich genial!

Kombinationen und Kettenreaktionen gibt es viele in dem Spiel. Es macht großen Spaß, so einen Zug auszutüfteln und (womöglich über mehrere Züge hinweg) vorzubereiten. Der unabwägbare Faktor sind dabei natürlich immer die Mitspieler, die einem ein entscheidendes Aktionsfeld wegschnappen können. Durch diese unmittelbare Konkurrenz um die Aktionsfelder entsteht eine nicht zu unterschätzende Interaktion. Man sollte schon genau beobachten, was die Mitspieler planen könnten, um ihnen evtl. selbst zuvorzukommen.

Eine gute Sache sind in dieser Hinsicht die Ingenieure, von denen man tunlichst einige anwerben sollte. Die eigenen Ingenieure bieten Aktionsfelder, auf die kein anderer Spieler zugreifen kann. Nicht zu verachten sind auch die 40 Punkte, die es bei der Schlusswertung für die Mehrheit an Ingenieuren zu gewinnen gibt.

Das Material ist stabil und sehr gelungen. Besonders die verschiedenfarbigen Schienen aus Holz machen viel Lust auf das Spiel, weil dadurch gleich ein wenig Eisenbahn-Flair rüberkommt. Die Anleitung ist zwar lang, aber sehr gut aufgemacht und gegliedert, verständlich und unterhaltsam geschrieben; sie lässt keine Fragen offen. Wirklich vorbildlich.

Das tolle an Russian Railroads ist zudem, dass es zwar viele Optionen bietet und viele taktische Möglichkeiten eröffnet, aber die Abläufe denkbar einfach sind. Ein komplexes Spiel, das trotzdem schnell zu erlernen ist und einen leichten Einstieg ermöglicht. Die Optionsvielfalt erschließt sich erst im Laufe des Spiels bzw. im Laufe mehrerer Spiele, was die Langzeitmotivation hoch hält.

Die Anordnung und Funktionen der Aktionsfelder auf dem Spielplan sind logisch und anschaulich. Die Aktionen selbst sind sehr schnell gemacht; damit wenig Wartezeit zwischen den Zügen. Die angegebene Spielzeit ist mit ca. 2 Stunden bei vier Spielern realistisch, bei weniger Spielern entsprechend kürzer. Langeweile kommt ohnehin zu keinem Augenblick auf, weil es immer etwas zu überlegen und zu planen gibt.

FAZIT

Für mich ist Russian Railroads eines der besten Spiele seit langem. Für Liebhaber anspruchsvoller Strategiespiele (und für Eisenbahn-Fans) ist es ein Muss. Damit ist es natürlich kein Familienspiel, sondern eher für Vielspieler oder ambitionierte Gelegenheitsspieler geeignet. Für die richtige Zielgruppe aber eine eindeutige Empfehlung. Für mich klare sechs Punkte - hervorragend!
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