Die Nutzerklassifizierung von Kingsport Festival
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Hier sehen Sie die genaue Anzahl von Stimmen, die "Kingsport Festival" in den jeweiligen Spieleeigenschaften erhalten hat. Damit können sie sich ein noch genaueres Bild vom Wesen dieses Spiels machen. (Grün hinterlegt sind die Eigenschaften, die wir aus den Abstimmungsergebnissen als am wichtigsten ermittelt haben.)
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Detlef S. schrieb am 29.10.2015:
Idee:
Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Kultisten aus H.P.Lovecrafts Horrorromanen und versuchen in Kingsport am meisten Macht (=Siegpunkte) zu erlangen. Die Alten Götter, die sie dazu anbeten, statten sie mit Ressourcen und Zaubern aus, die die Spieler nutzen, um ihren Einfluss in Kingsport auszubreiten und ihre Widersacher, die Ermittler, abzuwehren.
Umsetzung:
Der Spielablauf ist recht simpel: Jeder Spieler würfelt mit 3 Würfeln und kann die Zahlen nutzen, um die durchnummerierten „Alten“ anzubeten. Dazu setzt er einen oder mehrere seiner Würfel auf den entsprechenden Gott und blockiert ihn für die Mitspieler (Ähnlichkeiten zu Kingsburg sind nicht zufällig, einer der Autoren hatte da schon mitgewirkt). Götter mit kleinen Nummern belohnen die Huldigung mit kleinen Geschenken, die großen sind spendabler – allerdings auch furchterregender, denn je mächtiger der Gott, desto mehr „geistige Stabilität“ verliert der Spieler. Geschenke sind vor allem Ressourcen, aber auch Magie.
Danach breiten sich die Spieler in Kingsport aus. Ausgehend vom Starthaus können die Spieler in jeder Runde einen weiteren (angrenzenden) Ort besetzen und verbrauchen hier die eben gesammelten Ressourcen. Die Orte sind groß genug für alle Spieler – man kommt sich hier also nicht ins Gehege. Neben Siegpunkten gewähren sie dauerhafte Vorteile (z.B. beim Kampf gegen die Ermittler, Zauberpunkte oder Erleichterungen beim weiteren Ausbreiten).
Viermal im Spiel treten den Spielern (zufällig gezogene, stärker werdende) Ermittler entgegen. Gelingt es, deren Stärke zu überwinden, erhält man eine Belohnung, ansonsten wird man in seinen Bemühungen zurückgeworfen. Nach 12 Runden (Monaten) ist das Spiel zu Ende und es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.
Wer das Spiel schon kennt, kann den Ablauf in Details durch „Szenarien“ verändern.
Spielspaß:
Zunächst einmal muss man sagen: Das Spiel funktioniert. Man muss planen, welche Ressourcen man wie benötigt, welche Orte man am besten in welcher Reihenfolge einnimmt und auf welche man verzichten kann. Beim Beschwören muss man beachten, welche Würfel die Mitspieler haben, damit diese wichtige Alte nicht für sich beanspruchen. Außerdem muss man die erworbenen Vorteile im Kopf behalten, weil man sonst schnell mal einen vergisst und sich das Leben unnötig schwer macht.
Spielmechanik und Thema passen aber nicht so richtig zusammen. Man erwirbt Ressourcen und gibt diese dann wieder für dauerhafte Boni und Siegpunkte aus und am Ende gewinnt halt, wer am besten gesammelt und ausgegeben hat. Statt mächtiger Beschwörungen zum Sammeln hätte man auch einen Einkaufswagen durch den Baumarkt schieben können, und statt verschiedenen Orte in Kingsport einzunehmen hätte man auch Ratssitze in einer Gilde erwerben können.
Tatsächlich wäre letzteres sogar passender. Denn wenn alle schlecht spielen, dem Wahnsinn anheimfallen und jeden Ermittlerkampf verlieren, hat immer noch der mit den meisten Siegpunkten gewonnen (das sind dann halt nicht so viele).Das Spiel sieht es gar nicht vor, dass die Kultisten richtig „verlieren“ können. Selbst der Wahnsinn fehlt, denn wer keine „geisteige Stabilität“ mehr hat, verliert statt dessen halt Kultpunkte (was zugegeben teuer ist, aber mehr auch nicht).
Dann gibt es da noch die Zauber, die insgesamt eher enttäuscht haben: Es gibt drei Zauberarten (Kampf, Bauen, Punkte), und innerhalb dieser drei Kategorien viele Zauber mehrfach. Da zieht man schnell dreimal hintereinander den gleichen Zauber. Und es bleibt der fade Nachgeschmack, ob der Aufwand für das Beschaffen der Zauber durch seine Wirkung gerechtfertigt ist. Zu guter Letzt, nach dem Ende des Spiels, fällt es auch sehr schwer zu sagen, ob ein Spieler besser gefahren wäre, wenn er hier einen anderen Alten beschworen hätte oder dort doch lieber einen anderen Ort besucht hätte.
Dieser letzte Punkt verführt dann auch zu einem langen Grübeln: Jeder Ort, jeder Gott bietet seine Vorteile, aber es gibt keine wirklichen „Hauptstrategien“, die man verfolgen und verbessern kann. Man muss überall mitmischen und Grüber neigen dann dazu, alle Varianten gedanklich abzuklappern und durchzuspielen. Daher ist das Spiel vor allem für Spieler, die Wert auf Atmosphäre legen und aus dem Bauch spielen, zu empfehlen. Wer das Spiel „beherrschen“ und durchplanen möchte, wird seine Frustmomente erleben und die Stärken des Spiels nicht auskosten können.
Ausstattung:
Auf der reinen Spielebene ist die Ausstattung solider Standard. Großer stabiler Plan, Holzmarker, Karten. Nur die „Tafeln“ der Alten hätten gerne etwas dicker sein dürfen.
Auf der Lovecraft-Ebene haben sich die Designer sehr in Zeug gelegt. Das Artwork stimmt mit dem auch sonst üblichen Artwork überein und schafft Wiedererkennungswert, überall findet man Zitate, die Ermittler sind mit Lebensläufen ausgestattet und zu den Großen Alten gibt es auf der Rückseite ebenfalls längeren Text. Sehr schön, hier unterstreicht das Spiel seinen Anspruch, vor allem Atmosphäre schaffen zu wollen.
FAZIT:
Eigentlich ist „Kingsport Festival“ ein sehr schön aufgemachtes und stimmungsvolles Spiel. Die Spielmechanismen (Ressourcen sammeln und dann für Siegpunkte und Dauerboni ausgeben) trägt die Stimmung aber leider nicht mit. Daher ein Spiel vor allem für Lovecraft Fans, denen die Stimmung wichtiger ist als die Spielmechanik und die gerne aus dem Bauch heraus spielen. Und vor allem natürlich, die endlich mal selbst Kultist sein wollen!
Zielgruppe: Fantasy-Spieler (Lovecraft)
Kernmechanismus: Ressourcenmanagement
Wertung: 4/6
Einfluss: Glück vs. Planen
O O X X O O
Das Spiel meistern: Bauch vs. Erfahrung
O O O X O O
Anspruch: Unterhaltung vs. Ernsthaftigkeit
O O X X O O
Vorbereitung: gering vs. aufwändig
O O O X O O
Aufmerksamkeit: gering vs. hoch
O O O X O O
Interaktion: geringer vs. hoher Einfluss auf die Mitspieler
O X O O O O
Kommunikation: schweigen vs. sprechen
X O O O O O
Ausstattung: schlicht vs. üppig
O O O O X O
Spieldauer: kurz vs. lang
O O O X O O
Zurücksetzen und Gesamtwertung anzeigenIdee:
Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Kultisten aus H.P.Lovecrafts Horrorromanen und versuchen in Kingsport am meisten Macht (=Siegpunkte) zu erlangen. Die Alten Götter, die sie dazu anbeten, statten sie mit Ressourcen und Zaubern aus, die die Spieler nutzen, um ihren Einfluss in Kingsport auszubreiten und ihre Widersacher, die Ermittler, abzuwehren.
Umsetzung:
Der Spielablauf ist recht simpel: Jeder Spieler würfelt mit 3 Würfeln und kann die Zahlen nutzen, um die durchnummerierten „Alten“ anzubeten. Dazu setzt er einen oder mehrere seiner Würfel auf den entsprechenden Gott und blockiert ihn für die Mitspieler (Ähnlichkeiten zu Kingsburg sind nicht zufällig, einer der Autoren hatte da schon mitgewirkt). Götter mit kleinen Nummern belohnen die Huldigung mit kleinen Geschenken, die großen sind spendabler – allerdings auch furchterregender, denn je mächtiger der Gott, desto mehr „geistige Stabilität“ verliert der Spieler. Geschenke sind vor allem Ressourcen, aber auch Magie.
Danach breiten sich die Spieler in Kingsport aus. Ausgehend vom Starthaus können die Spieler in jeder Runde einen weiteren (angrenzenden) Ort besetzen und verbrauchen hier die eben gesammelten Ressourcen. Die Orte sind groß genug für alle Spieler – man kommt sich hier also nicht ins Gehege. Neben Siegpunkten gewähren sie dauerhafte Vorteile (z.B. beim Kampf gegen die Ermittler, Zauberpunkte oder Erleichterungen beim weiteren Ausbreiten).
Viermal im Spiel treten den Spielern (zufällig gezogene, stärker werdende) Ermittler entgegen. Gelingt es, deren Stärke zu überwinden, erhält man eine Belohnung, ansonsten wird man in seinen Bemühungen zurückgeworfen. Nach 12 Runden (Monaten) ist das Spiel zu Ende und es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.
Wer das Spiel schon kennt, kann den Ablauf in Details durch „Szenarien“ verändern.
Spielspaß:
Zunächst einmal muss man sagen: Das Spiel funktioniert. Man muss planen, welche Ressourcen man wie benötigt, welche Orte man am besten in welcher Reihenfolge einnimmt und auf welche man verzichten kann. Beim Beschwören muss man beachten, welche Würfel die Mitspieler haben, damit diese wichtige Alte nicht für sich beanspruchen. Außerdem muss man die erworbenen Vorteile im Kopf behalten, weil man sonst schnell mal einen vergisst und sich das Leben unnötig schwer macht.
Spielmechanik und Thema passen aber nicht so richtig zusammen. Man erwirbt Ressourcen und gibt diese dann wieder für dauerhafte Boni und Siegpunkte aus und am Ende gewinnt halt, wer am besten gesammelt und ausgegeben hat. Statt mächtiger Beschwörungen zum Sammeln hätte man auch einen Einkaufswagen durch den Baumarkt schieben können, und statt verschiedenen Orte in Kingsport einzunehmen hätte man auch Ratssitze in einer Gilde erwerben können.
Tatsächlich wäre letzteres sogar passender. Denn wenn alle schlecht spielen, dem Wahnsinn anheimfallen und jeden Ermittlerkampf verlieren, hat immer noch der mit den meisten Siegpunkten gewonnen (das sind dann halt nicht so viele).Das Spiel sieht es gar nicht vor, dass die Kultisten richtig „verlieren“ können. Selbst der Wahnsinn fehlt, denn wer keine „geisteige Stabilität“ mehr hat, verliert statt dessen halt Kultpunkte (was zugegeben teuer ist, aber mehr auch nicht).
Dann gibt es da noch die Zauber, die insgesamt eher enttäuscht haben: Es gibt drei Zauberarten (Kampf, Bauen, Punkte), und innerhalb dieser drei Kategorien viele Zauber mehrfach. Da zieht man schnell dreimal hintereinander den gleichen Zauber. Und es bleibt der fade Nachgeschmack, ob der Aufwand für das Beschaffen der Zauber durch seine Wirkung gerechtfertigt ist. Zu guter Letzt, nach dem Ende des Spiels, fällt es auch sehr schwer zu sagen, ob ein Spieler besser gefahren wäre, wenn er hier einen anderen Alten beschworen hätte oder dort doch lieber einen anderen Ort besucht hätte.
Dieser letzte Punkt verführt dann auch zu einem langen Grübeln: Jeder Ort, jeder Gott bietet seine Vorteile, aber es gibt keine wirklichen „Hauptstrategien“, die man verfolgen und verbessern kann. Man muss überall mitmischen und Grüber neigen dann dazu, alle Varianten gedanklich abzuklappern und durchzuspielen. Daher ist das Spiel vor allem für Spieler, die Wert auf Atmosphäre legen und aus dem Bauch spielen, zu empfehlen. Wer das Spiel „beherrschen“ und durchplanen möchte, wird seine Frustmomente erleben und die Stärken des Spiels nicht auskosten können.
Ausstattung:
Auf der reinen Spielebene ist die Ausstattung solider Standard. Großer stabiler Plan, Holzmarker, Karten. Nur die „Tafeln“ der Alten hätten gerne etwas dicker sein dürfen.
Auf der Lovecraft-Ebene haben sich die Designer sehr in Zeug gelegt. Das Artwork stimmt mit dem auch sonst üblichen Artwork überein und schafft Wiedererkennungswert, überall findet man Zitate, die Ermittler sind mit Lebensläufen ausgestattet und zu den Großen Alten gibt es auf der Rückseite ebenfalls längeren Text. Sehr schön, hier unterstreicht das Spiel seinen Anspruch, vor allem Atmosphäre schaffen zu wollen.
FAZIT:
Eigentlich ist „Kingsport Festival“ ein sehr schön aufgemachtes und stimmungsvolles Spiel. Die Spielmechanismen (Ressourcen sammeln und dann für Siegpunkte und Dauerboni ausgeben) trägt die Stimmung aber leider nicht mit. Daher ein Spiel vor allem für Lovecraft Fans, denen die Stimmung wichtiger ist als die Spielmechanik und die gerne aus dem Bauch heraus spielen. Und vor allem natürlich, die endlich mal selbst Kultist sein wollen!
Zielgruppe: Fantasy-Spieler (Lovecraft)
Kernmechanismus: Ressourcenmanagement
Wertung: 4/6
Einfluss: Glück vs. Planen
O O X X O O
Das Spiel meistern: Bauch vs. Erfahrung
O O O X O O
Anspruch: Unterhaltung vs. Ernsthaftigkeit
O O X X O O
Vorbereitung: gering vs. aufwändig
O O O X O O
Aufmerksamkeit: gering vs. hoch
O O O X O O
Interaktion: geringer vs. hoher Einfluss auf die Mitspieler
O X O O O O
Kommunikation: schweigen vs. sprechen
X O O O O O
Ausstattung: schlicht vs. üppig
O O O O X O
Spieldauer: kurz vs. lang
O O O X O O
Eigenschaften, die Detlef für Kingsport Festival ausgewählt hat:
-
eher Glück, etwas Taktik
3/11 Stimmen?Bei diesem Spiel können Spieler den Spielverlauf durch ihre Entscheidungen beeinflussen. Viel hängt jedoch vom Glück ab.
-
Gut zu viert
8/11 Stimmen?Dieses Spiel macht zu viert Spaß.
-
Gut zu dritt
8/11 Stimmen?Dieses Spiel macht zu dritt Spaß.
-
Gut mit 5-6 Spielern
6/11 Stimmen?Dieses Spiel macht mit 5 oder 6 Spielern Spaß.
-
Logik
1/11 Stimmen?Hier zählt logisches Denken. Spielelemente, die in logischer Abhängigkeit voneinander stehen. Rätselspiele, wie Rubiks Cube oder ähnliche fallen in diesen Bereich.
-
Kämpfen
3/11 Stimmen?Die Spieler kämpfen spielerisch gegeneinander.
-
Gebiete Kontrollieren
3/11 Stimmen?Es geht darum, einen möglichst großen Teil des Spielfelds zu kontrollieren.
-
Rechnen
1/11 Stimmen?Wer bei diesem Spiel nicht mitrechnet, verliert.
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Merken / Konzentrieren
1/11 Stimmen?Ein gutes Gedächtnis und/oder Konzentrationsvermögen ist bei diesem Spiel ein Muss.
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Versteigerung
1/11 Stimmen?Im Spiel werden Aktionen, Material oder andere Spielelemente versteigert.
-
Zuordnen
2/11 Stimmen?Was gehört zusammen, was passt aneinander? Wer Zuordnungsprobleme löst, ist hier erfolgreich.
-
Erforschen
1/11 Stimmen?Im Spiel werden Gebiete oder Technologien erforscht. Spiele für Entdeckernaturen.
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Wettrennen
1/11 Stimmen?Welcher Spieler erreicht zuerst das Ziel? Hier kommt Wettkampfatmosphäre auf.
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Sammeln
4/11 Stimmen?Hier gehts darum, soviel von irgendetwas zu sammeln, wie möglich.
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Ärgerspiele
1/11 Stimmen?Spiele, bei denen die Mitspieler so richtig geärgert werden, wie z.b. Mensch Ärgere dich nicht, Nervensäge usw.
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Rollenspiel
1/11 Stimmen?Die Spieler verkörpern Charaktere, in deren Rollen sie schlüpfen, um Abenteuer zu bestehen. Klassische Beispiele sind Das Schwarze Auge oder Dungeons & Dragons.
-
abstrakt
1/11 Stimmen?Dieses Spiel hat keine thematische Einbindung
-
Gegenwart
1/11 Stimmen?Das Spiel ist thematisch in der heutigen Zeit angesiedelt.
-
Science Fiction
1/11 Stimmen?Das Spiel handelt in der Zukunft.
-
berühmte Vorlage
2/11 Stimmen?Für das Spiel gibt es eine berühmte thematische Vorlage (z.B. eine berühmte Persönlichkeit, ein geschichtliches Ereignis oder ein großes Bauwerk).
-
viel Interaktion
1/11 Stimmen?Eigene Aktionen haben eine starke Auswirkung auf die Spielzüge andere Spieler. Spieler sind gezwungen, auf die Aktionen anderer Spieler zu reagieren.
-
anspruchsvoll
4/11 Stimmen
-
unter einer Stunde
1/11 Stimmen
-
Literatur & Film
2/11 Stimmen?Das Spiel basiert auf einem Buch, Film, Computerspiel oder sonstigem Kulturgut.
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