Sonar Family ist Schiffe versenken auf einem anderen Niveau. Das Spiel ist in diesem Sinne auch, meiner Meinung nach, eine bessere und vereinfachtere Variante von seinem großen und komplexeren Vorgänger Captain Sonar.
Bei Sonar Family steuert jedes Team ein U-Boot und ist auf der Jagd nach dem U-Boot des gegnerischen Teams. Die Regeln sind sehr einfach und Kinder ab der ersten Klasse, aber auch Erwachsene, haben ihren Spaß damit. Man muss nicht so viele Regeln beachten wie bei Captain Sonar. Sonar Family ist auch für eine schnelle Runde zwischendurch geeignet.
Ein Zug eines Teams besteht daraus, dass man das Eigene U-Boot durch ein vorgegebenes Gewässer steuert, welches auf einer beschichteten Karte abgebildet ist. Durch die Bewegung des Schiffes wird Energie aufgeladen. Nach Bedarf besteht eine Aktion daraus, dass man die Fähigkeiten des U-Bootes mit der duch die Bewegung erzeugten Energie aktiviert. Hierzu gehört das nutzen einer Schleichfahrt, des Sonars oder das abfeuern eines Torpedos. Zeitgleich muss man auch auf den Kurs des einenen U-Bootes achten. Man darf jedes Feld in dem Gewässer nur ein mal befahren, ausser man verrät durch die Aktion Auftauchen seine Position an das gegnerische Team. Durch diese Aktion wird die eigene Route zurückgesetzt und man kann eine Route ein weiteres Mal nutzen. Wurde das U-Boot eines Teams zwei mal getroffen, hat dieses Team verloren.
Jedes Team hat zwei eigene Gewässerkarten und kann diese mit den beigefügten Non-Permanentstiften beschriften und den Kurs notieren. Das Spiel beinhaltet vier verschiedene Szenarien, mit jeweils vier identischen Gewässerkarten, welche unterschiedliche Herausforderungen mit sich bringen. Für Kinder, aber auch Erwachsene, kann es interessant sein, sich eigene Gewässerkarten auszudenken und zu gestalten. Wenn man diese dann kopiert und einlaminiert kann man das Spiel individuell erweitern.
Zwischen den Teams wird der beigefügte große Sichtschutz platziert damit die eigene Route dem gegnerischem Team verborgen bleibt. Als Alternative kann sich jedes Team in einem anderen Raum aufhalten und zum Beispiel per Walky Talkys miteinander kommunizieren oder einfach rüberrufen um den eigenen Spielzug durchzugeben. Man verstärkt dadurch das Gefühl wirkich als Funker tätig zu sein. In den ersten Coronamonaten war es auch eine witzige Möglichkeit für Nachbarskinder miteinander zu Spielen, die sonnst nicht miteinander spielen konnten. Eine Runde über Skype oder Ähnliches ist natürlich auch interessant. Die Teams müssen sich nicht zwangsweise im gleichen Raum aufhhalten.
Das Spiel ist für maximal vier Spieler ausgelegt, doch man kann durch ergänzende Methoden noch die Rolle eines Funkers integrieren. Dieser sendet den Zug des eigenen Teams an das Gegnerische über ein beliebiges Medium und vermittelt deren Zug wiederum an den Kapitän und quasi, dann noch den Navigator.
Generell kann man dieses Spiel auch als Duell zwischen zwei Spielern austragen. Das Spiel ist so gestaltet, dass jedes Team einen Kapitän und einen Funker/Navigator hat. Mit weniger als vier Spielern übernimmt ein Spieler einfach alle Rollen.
Der Kapitän entscheidet über die Route und Strategie und gibt diese Information an das Gegnerische Team weiter. Diese Aufgabe ist die einfachere der Beiden und ist auch interessanter für Kinder.
Der Funker notiert sich den Weg des gegnerischen Teams durch die Informationen die er durch deren Kapitän erhält. Durch diese Informationen kann der Funker herausfinden, wie der Feind sich bewegt hat um dessen Position zu ermitteln. Logisches Denken und eine gute Einschätzung des Gegners ist hier gefragt. Durch geschicktes Manövrieren und Timing wie auch guter Kommunikation mit dem eigenen Kapiän, kann der Funker/Navigator helfen das Schiff zur perfekten Stelle im Gewässer zu lotsen um eine Torpedo treffsicher in sein Ziel zu lenken. Diese Rolle ist eher für erfahrenere Spieler interessant. Kinder sind hier sehr in ihrer Aufmerksamkeit und Logik gefordert. Sie müssen sich gut in dem Gewässer orientieren können (rechts/links Verständnis oder Kompassnavigation mit Norden, Osten, Süden und Westen). Auch müssen wichtige Infomationen schnell und präzise an den Kapitän weiter gegeben werden, damit dieser gute Entscheidungen treffen kann. Wenn man als Funker nicht aufmerksam dem gegnerischem Kapitän zuhört und dessen Informatonen nicht schnell genug verarbeitet, entwischt das gegnerische U-Boot.
Um den Aspekt der eigenen Teamkommunikation zu verstärken, kann man sich als Team auch noch weiter von seinem Teammitglied wegsetzen, damit der eigene Kapitän nicht in die Versuchung kommt, ständig in die Notizen seines Funkers zu sehen und man gezwungen ist miteinander gut zu kommunizieren.
Das Spiel beinhaltet zusätzlich zu einer rundenbasierten Spielvariante auch eine echtzeitbasierte Variante. Die rundenbasierte Variante ist problemlos zwischen zwei, drei und vier Spielern (mit integriertem Funker bis zu sechs) variabel. Nach jedem Zug eines Teams ist automatisch das nächste Team an der Reihe. Man ist nicht so sehr einem Zeitdruck ausgesetzt und kann sich mit seinem Team beraten.
Die Echtzeitvariante ist zwingend mit vier Spielern zu spielen. Diese Variante kann sehr hektisch sein und jedes Teammitglied muss sich voll und ganz auf seine Aufgabe konzentrieren. Wer zu lange überlegt und Informationen nicht schnell und präzise weiter gibt, verliert.
Da dieses Spiel im Ganzen sehr unkompliziert ist und auch viel Spielspaß mit sich bringen kann, ist es auch als Partyspiel für Erwachsene geeignet. Das Team, welches einen Treffer kassiert, muss zum Beispiel einen Kurzen trinken.
In diesem Sinne, viel Spaß beim spielen. Ich kann es sehr empfehlen!
Bernd hat Sonar Family klassifiziert.
(ansehen)