Titel: Blueprints
Autor: Yves Tourigny
Spieltyp: Würfelbauspiel
Spieldauer: ca. 30 Minuten
Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler ab 14 Jahren
Spielziel/-idee:
Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Architekten, die versuchen für ihre Bauten Preise und Auszeichnungen zu erhalten. Die Baupläne werden in Form von Blueprints vergeben. Nun müssen die Spieler versuchen mit möglichst hochwertigem Material ihre Bauwerke zu vollenden. Schafft man es die Bauvorlage genau einzuhalten, gibt es Bonuspunkte. Die Baumaterialien sind durch verschieden farbige Würfel dargestellt, die unterschiedlich viele Punkte einbringen. Das hochwertigste Gebäude erbaut wird ausgezeichnet und bringt Zusatzpunkte. Hat man eine etwas eigenwilligere Bauweise bevorzugt, gibt es die Chance auf Preise, die ebenfalls punkteträchtig sind.
Spielvorbereitung:
• Alle Würfel werden in den Stoffbeutel gegeben.
• Die vier verschiedenen Preiskarten werden als separate offene Stapel ausgelegt
• Die Auszeichnungskarten werden gemäß der Spieleranzahl in offenen Stapeln bereit gelegt. Im Spiel zu viert alle, im Spiel zu Dritt nur die Gold- und Silberauszeichnungen, im Spiel zu zweit werden nur die Silberpreise gespielt.
• Die Blueprint-Karten werden als verdeckter Stapel ausgelegt.
• Der Punkteplan wird ausgelegt, auf ihm werden 2 Würfel mit unterschiedlichen Farben als *Begehrtes Material* platziert
• Jeder Spieler erhält einen Sichtschirm, 1 Blueprintkarte (offen hinter den Sichtschirm) und einen Punktemarker
Spielablauf:
Das Spiel verläuft in 3 Runden. Aus dem Beutel werden je nach Spieleranzahl (bei 2 Spielern 8 Würfel; 3/9; 4/7) Würfel gezogen, gewürfelt und so ausgelegt. Der Spieler, der zuletzt in einem Rohbau war, beginnt die erste Runde. In den weiteren Runden beginnt der Spieler, dessen Gebäude in der letzten Runde die wenigsten Punkte gebracht hat.
Der Spieler verbaut in seinem Zug einen der ausliegenden Würfel:
• Er nimmt einen Würfel und baut ihn auf seine Blueprintkarte. Dabei darf er nur auf ein leeres Feld bauen.
• Baut er Würfel übereinander darf nur ein Würfel mit höherer oder gleich hoher Augenzahl (bei gleicher Augenzahl muss er eine andere Farbe haben) aufgebaut werden.
Anschließend zieht der Spieler einen Würfel aus dem Beutel nach und würfelt ihn.
Nachdem jeder Spieler 6 Würfel auf seiner Karte verbaut hat, erfolgt die Wertung der Gebäude:
• Genau nach Vorlage gebaut = 6 Punkte
• Jeder Würfel, der an einen orangefarbenen angrenzt (nebeneinander/übereinander) bringt 2 Punkte
• Für 1/2/3/4/5/6 grüne Würfel gibt es 2/5/10/15/20/30 Punkte
• Für schwarze Würfel in der 1./2./3./4./ Ebene gibt es 2/3/5/8 Punkte
• Die weißen/klaren Würfel zählen gemäß ihrer Augenzahl Punkte
Diese Punkte werden auf der Punkteskala markiert. Das Gebäude mit der höchsten Punktzahl erhält eine Auszeichnung (je nach Spieleranzahl auch die Platzierten) in Gold, Silber oder Bronze. Anschließend werden diese Punkte wieder auf Null gesetzt.
Nun wird noch pro Kategorie ein Preis verliehen. Die Kategorien sind:
• 5 oder mehr Würfel übereinander
• 4 oder mehr Würfel mir der gleichen Augenzahl
• Würfel weisen alle Würfelaugen von 1 bis 6 auf
• 5 Würfel derselben Farbe
Bei Gleichständen entscheiden die Würfel *Begehrtes Material*. Es gewinnt der Spieler, der am meisten Würfel in der Farbe des 1. Begehrten Materials hat. Bei weiterem Gleichstand 2. Würfel.
Spielende:
Das Spiel endet nach 3 Runden. Nun werden die Preiskarten und Auszeichnungen aufgedeckt und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler mit den meisten Preisen (dann Auszeichnungen: Gold, Silber, Bronze)
Bewertung/Fazit:
Blueprints ist ein schnelles und einfaches Familienspiel mit großem Wiederspielreiz. Die Spielanleitung vermittelt klar und deutlich das Spielprinzip und unterstützt mit einigen Grafiken und Beispielen.
Bei der Wertung ist zu unterscheiden zwischen den Gebäudewertungen und der Siegpunkte-Wertung.
Die Gebäude-Wertung erscheint auf den ersten Blick ein wenig kompliziert, ist es aber nicht. Es gibt 4 verschiedene Farben an Würfel und jede Würfelfarbe bringt auf eine andere Weise Punkte. Die orangefarbenen Würfel generieren Punkte, wenn sie direkt an andere Würfel angrenzen (nebeneinander oder übereinander). Bei den grünen Würfeln gilt, je mehr desto besser. Die schwarzen Würfel entfalten sich punktetechnisch in der Etage, in der sie gebaut werden. Hier gilt je höher desto besser. Und zu guter Letzt die klaren Würfel, hier zählen jeweils die Würfelaugen.
Die Blueprintkarte gibt schon ein bisschen Orientierung auf welche Würfel man spielen sollte. Z.B. bei einem mehrgeschossigen Gebäude bieten sich die schwarzen Würfel an. Ist der mehrgeschossige Teil in der Mitte des Gebäudes, ist es ganz nützlich auf die orangefarbenen Würfel zu setzen, denn dann kann man es schaffen, dass drei andere Würfel angrenzen. Aufpassen muss man eigentlich nur, dass man in der unteren Etage nicht gleich die 6er Würfel baut, wenn diese noch überbaut werden sollen, da es dann passieren kann, dass man das Gebäude nicht laut Bauplan fertig bekommt.
Ich finde allerdings, dass der Bonus in Höhe von sechs Punkten teilweise vernachlässigt kann, wenn man dafür z.B. ein viertes Geschoss mit einem schwarzen Würfel bauen kann und dann 8 Punkte anstelle von 6 Punkten kassiert.
Die Gebäudepunkte sind wichtig für die Preise und Auszeichnungen. Denn Siegpunkte erhält man ausschließlich über Preise und Auszeichnungen.
Die erste Runde wird oft einfach nur intuitiv gespielt, aber bereits ab der zweiten Runde optimiert man seine Bauten.
Interaktion findet in der Auswahl der Würfel statt, indem man den benötigten Würfel seinen Mitspielern wegschnappt. Man sollte allerdings seine Mitspieler im Auge behalten, zu welchen Farben sie sich hingezogen fühlen, um abzuschätzen, wie viele Gebäudepunkte in etwa man überbieten muss bzw. welche Würfel man besser selber nehmen sollte.
Wir haben dieses Spiel zunächst falsch interpretiert und haben die Gebäudepunkte nach jeder Runde stehen lassen. Die Punkte für Auszeichnungen und Preise waren in dieser Variante eher als I-Tüpfelchen zu sehen. In der Original-Version, muss man sich viel spezifischer auf die Preise ausrichten und versuchen, möglichst mehrere Preise mit einem Gebäude zu erhaschen. Das macht das Spiel taktischer!
Der Glücksfaktor ist natürlich diesem Spiel durch die Würfel ausgeprägt, aber er drängt sich nicht unangenehm in den Vordergrund.
Gut finde ich die Gleichstandsregulierung, über zwei vorher willkürlich gezogene Würfel, die vorgeben welche Farbe mehrheitlich vertreten sein sollte, um beispielsweise den Preis zu erhalten.
Nach drei Runden und ca. 30 Minuten ist ein unterhaltsames Spiel mit schönem Material schon zu Ende und fordert die sofortige Wiederholung, in der sich dann erneut Glück, taktischer Mut, rechnerisches Kalkül und räumliche Vorstellung miteinander paaren.
In meiner Bewertung ist Blueprints vier (bis fünf) Punkte wert.
Reinhard hat Blueprints klassifiziert.
(ansehen)