Spielidee:
Das Spiel handelt von futuristischen Rennen in einer nahen Zukunft, die mit elektrobetriebenen „Jets“ bestritten werden.
Jets sind den heutigen Autos nicht unähnlich, haben keine Räder und erinnern an den Gleiter von Luke Skywalker in Krieg der Sterne.
Drei bis sechs Spieler versuchen ihre Jets auf einem variablen Kurs durch eine Anzahl an Toren ins Ziel zu steuern.
Spielvorbereitung:
Auf einem Tisch oder dem Fussboden werden 5-9 Tore ausgelegt. Der Kurs kann hierbei frei gewählt werden. Da sind der Fantasy keine Grenzen gesetzt. Die Tore bestehen aus zwei Bojen die in einem bestimmten Abstand zueinander gelegt werden.
Hierfür benutzt man einen „Lift“ der den Abstand genau bestimmt. Ein Lift ist in diesem Spiel ein Entfernungsmesser oder Geschwindigkeitsindikator.
Dieser gibt quasi die Geschwindigkeit und die damit zusammenhängende Entfernung vor. Tor 1 ist die Startlinie und das letzte Tor ist das Ziel. Jeder Spieler nimmt sich einen Jet und einen dazugehörigen Würfel der die selbe Farbe hat. Zudem tankt jeder eine bestimmte Menge Energie.
Mit dieser Energie kann man die Zubehörteile, mit denen man die Jets ausrüsten kann, betreiben. Das Spiel gibt 15 Energieeinheiten vor.
Besser ist aber, man bedient sich folgender Formel: Spieleranzahl + Tore = Energieeinheiten. So ist das Spiel besser ausbalanciert.
Ein Startspieler wird bestimmt, jeder sucht sich seine Position an der Startlinie aus und danach kann das Rennen auch schon losgehen.
Spielablauf:
Der Liftanzeiger der Jets steht am Anfang auf 0. Das wird mit dem Würfel dargestellt. Nun schaltet man auf Lift 1. Dieser ist der kürzeste Lift da man ja gerade anfährt. Der Lift wird vorne an das Fahrzeug angelegt, dann der Jet genommen und am anderen Ende des Lifts wieder eingesetzt. Um im nächsten Zug schneller zu fahren schaltet man in Lift 2. Es gibt 5 verschiedene Lifts. Man kann immer nur 1 Lift hoch, 1 Lift runterschalten oder im selben Lift bleiben. Dies wird mit den Würfeln dargestellt.
Vorteil von Lift 1 ist, dass man mit ihm sehr gut um die Kurven fahren kann.
Das ist nämlich wirklich clever gelöst: Die Fahrzeuge sind vorne pfeilförmig geformt. Ein Lift hat auf beiden Seiten pfeilförmige Einkerbungen. Diese sind aber unterschiedlich im Winkel. Legt man z.B. einen Lift 1 an sein Jet an, kann man den Jet in diesem Winkel großzügig nach links und rechts bewegen. Je höher jetzt der Lift gewählt wird, desto kleiner wird der Bewegungsspielraum.
Dies simuliert die höhere Geschwindigkeit. Um also in eine Kurve zu fahren, braucht man schon einen kleinen Gang. Sonst kommt man da nicht so einfach rum.
Man kann mit dem Jet auch noch ein Manöver fliegen, nämlich das „Slippen“. Dies verhält sich ähnlich wie Windschattenfahren.
Man kommt zwar schneller voran aber dieses Manöver kostet auch ein Energiepunkt.
Mit den Karten kommt jetzt aber das Salz in die Suppe. Mit diesen Karten kann man seinen Jet individuell ausrüsten.
Es gibt 3 Sorten von Karten:
Blaue Karten: Booster und Lenkhilfen
Rote Karten: Gemeine Dinge um die Konkurrenz zu ärgern. Mit diesen Karten kann man z.B. auch einen Projektorlift anlegen, der quasi
die Reichweite und Winkel eines Schusses festlegt.
Grüne Karten: Hilfsmittel zur Energieversorgung, Reparaturen und Aufwertungen des Jets.
Normalerweise kann man sich diese Karten einfach nehmen. Dies fanden wir aber zu langweilig.
Deshalb spielen wir das Spiel so, dass man diese 3 Kartenarten farblich sortiert und von links nach rechts verdeckt in der Reihenfolge Blau, Rot , Grün auslegt. Wenn sich jemand seinen Jet ausrüsten will, kann er dies einmal pro Zug tun. Dies kostet dann 1 Energie um sich so eine Ausrüstungskarte zu kaufen. Zudem weiß man nicht, was für eine Karte man bekommt. Aber im Grunde kann man alle gut gebrauchen.
Die Karten haben zusätzliche Kosten, die sich je nach Art der Ausrüstung, unterscheiden. Es gibt Karten, die bei Benutzung 1 bis 4 Energie kosten. Diese darf man einmal im Zug einsetzen. Jeder Spieler darf höchsten 7 Ausrüstungskarten besitzen.
Das bedeutet, dass man mit seiner Energie gut haushalten muss. Aber nach Durchfahrt eines Tores kann man den Jet wieder um 2 Energie auftanken.
Sobald die Spieler die Karten einsetzen, geht es wirklich krass auf der Strecke ab. Da wird geschossen, Jets versetzt und Tore geändert. Bekommt jemand einen Treffer ab, werden Schadenspunkte auf die Karten gelegt. Liegen Schadenpunkte auf einer Karte kann man die erstmal nicht nutzen. Man kann aber jede Runde einen Schadenspunkt ablegen. Dabei kann man selber entscheiden welcher Punkt als erstes abgelegt wird.
Und das sind nur ein paar Möglichkeiten. Bei diesem Spiel macht man sich sicher keine Freunde, macht aber trotzdem irren Spaß. :)
Sieger ist, wer hätte es gedacht, der der als erstes über die Ziellinie fliegt.
Bewertung:
Jets ist wirklich mal ein anderes Rennspiel. Es macht unheimlich Spaß seinen Gegnern die Suppe so gründlich zu versalzen. Man kann sich nie sicher sein, was als nächstes passiert. Am schlimmsten ist es, wenn man auf einen anderen Kurs wie geplant gebracht wird und erst wieder nach einem Umweg, den Weg auf die Strecke zurückfindet.
Dennoch kann man immer noch gewinnen, da sich die anderen auch in die Quere kommen können.
Den variablen Streckenaufbau finde ich auch sehr gut, da man sich jede erdenkliche Strecke aufbauen kann. Man sollte nur darauf achten, dass man eine Tischdecke darunter legt. Ansonsten würden die Jets zu leicht verrutschen.
Grobmotoriker sollten also sehr gut aufpassen. Die Jets sind relativ groß und können ohne rumzufummeln leicht versetzt werden.
Das Spielmaterial ist von der Qualität eigentlich sehr gut. Die Karten könnten ein bisschen bessere Qualität aufweisen, sind aber auch nicht wirklich schlecht.
Man benutzt sie ja eh nur um sie vor sich hinzulegen. Sie sind also nicht dauernd in Gebrauch.
Die Interaktion ist sehr hoch, da man andauernden Anfeindungen der Mitspieler ausgesetzt ist.
Der Glücksfactor ist sehr gering, ausser das man nicht weiß was man für Ausrüstungsgegenstände bekommt. Aber da kann man ja die Regel vom Autor übernehmen, die besagt, dass man die Gegenstände vorher ausgelegt und sich so beliebige Ausrüstungen kaufen kann.
Die Regeln sind leicht verständlich und nicht besonders umfangreich und garantieren einen schnellen Einstieg in das Spiel. Also für Lesemuffel bestens geeignet.
Das Spiel hat bis jetzt jedem, mit dem ich es gespielt habe, gefallen. Es wird bestimmt noch öfters auf unseren Tisch kommen.
Für mich ein schönes Rennspiel das mich sofort in seinen Bann gezogen hat.
Vor allem da ich als StarWars-Fan sofort an das legendäre Pod-Rennen erinnert wurde.
Genauso spielt es sich auch, schnell und unerbitterlich. Für mich gute 5 Punkte.