Titel: Trajan
Autor: Stefan Feld
Spieltyp: Strategiespiel
Spieldauer: 90-120 Minuten
Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler ab 12 Jahren
Spielziel/-idee:
Wir befinden uns in Rom, in der Zeit des Kaisers Trajan. Die Spieler versuchen den Einfluss Roms zu erweitern und versuchen auf unterschiedlichste Art und Weise Siegpunkte zu sammeln. Das Herzstück ist der Aktionskreis, mit dem man seine Aktionen planen kann und unterschiedlichste Plättchen erhalten kann. Und auch in diesem Spiel gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten ;-)
Spielvorbereitung:
• Der Spielplan teilt sich in 6 Spielbereiche auf, die bestückt werden müssen:
o Trajanbogen: Es gibt sechs unterschiedliche Plättchentypen, die dort als Stapel offen ausgelegt werden
o Forum: Dort werden gemäß der jeweiligen Spieleranzahl Forumsplättchen (grüne Rückseite) und zusätzlich 3 Plättchen mit Zusatzaktionen ausgelegt
o Provinzen / Regionen: In jede Provinz wird ein Forumsplättchen offen ausgelegt. Zusätzlich stellt jeder Spieler einen Feldherren und einen Legionär ins Feldlager.
o Hafen: Dort werden die Schiffe mit der bunten Seite nach oben ausgelegt
o Bauwerke: Dort werden die Bauplättchen offen ausgelegt und jeder Spieler stellt einen Arbeiter ins Arbeiterlager
o Senat: Dort werden die Spielerscheiben aufeinandergestapelt. Der unterste ist der Startspieler. Zusätzlich werden 2 Bonustafeln mit der gelben Seite nach oben dort ausgelegt. Die restlichen kommen in das schwarze Säckchen.
Weiterhin werden von den Bedarfsplättchen (rund) drei zufällig aus dem Spiel genommen und die restlichen Zusatzplättchen (gelbe Rückseite), die Forumsplättchen, die +2-Marker und die Quartalsanzeiger bereitgelegt.
• Spielertableau:
o Jeder Spieler erhält seine 15 Spielfiguren und zwei Scheiben (für SP + Senat)
o Jeweils zwei achteckige Aktionssteine werden in die Mulden gelegt
o Jeder Spieler zieht eine Bonuskarte und legt sie offen aus
o Jeder Spieler nimmt sich 3 Warenkarten auf die Hand
o Jeder Spieler zieht 3 Trajanplättchen und legt sie auf die Felder II, IV, VI
o Auf das Feld I. wird der Trajanbogen gestellt
Spielablauf:
Das Spiel verläuft über vier Quartale. Jedes Quartal besteht aus 4 Runden auf der Zeitschiene. In seinem Zug führt der Spieler folgendes durch:
• Aktionssteine umverteilen (obligatorisch): Dazu werden alle Steine einer Mulde herausgenommen, die Anzahl der Steine verbalisiert und entsprechend pro Stein ein Feld auf der Zeitschiene weitergezogen. Der Spieler legt nun jeweils einen Stein ins jeweils anschließende Feld. Die Zielmulde, in die der letzte Stein gelegt wird, löst eine Aktion in einem der sechs Bereiche aus.
• Trajanplättchen erfüllen (optional): Liegt bei dieser Mulde ein Trajanplättchen und man hat die entsprechenden farbigen Steine in dieser Mulde, darf man das Trajanplättchen nehmen und auf seinem Tableau auslegen. Das bringt dem Spieler Siepunkte und einen Bonus
• Aktion durchführen (optional): Der Spieler kann nun die Aktion der jeweiligen Zielmulde durchführen:
o Hafenaktion (Schiffe): eine der vier Optionen auswählen:
a) 2 Karten ziehen und eine wieder zurücklegen
b) 1 Karten von einem offenen Stapel nehmen
c) Bis zu 2 Karten offen vor dem Spieler auslegen (damit können sie gewertet werden)
d) Schiffe beladen: Die Schiffe zeigen mit Symbolen was benötigt wird (z.B. 4 gleiche Karten, unterschiedliche Karten oder 3 gleiche Paare) Dafür gibt es Siegpunkte. Diese Schiffskarte wird bis zum Quartalsende auf die graue Seite umgedreht und bringt den nächsten Spielern dann nur noch weniger Punkte ein.
o Forumsaktion (Säulen): Ein Forumsplättchen nehmen und aufs Tableau legen
o Militäraktion (Helm):
a) Aus dem eigenen Lager eine Figur ins Heereslager stellen
b) Oder: Feldherr in benachbarte Region ziehen (Plättchen darf genommen werden)
c) Oder: Legionär zum Feldherrn setzen (bringt Siegpunkte)
o Senatsaktion (Schriftrolle): Marker wird auf der Senatsleiste ein Feld weiter nach rechts gesetzt. Hier sammelt man Stimmen für die Konsulatswahl. Der Konsul darf eine Bonuskarte auswählen
o Trajanaktion (Bogen): beliebiges Plättchen wählen und auf das nächste freie Feld des Tableaus legen
o Bauaktion (Hammer):
a) Aus dem eigenen Lager eine Figur ins Arbeiterlager stellen
b) Oder: einen Arbeiter auf ein beliebiges Feld setzen, Plättchen nehmen und auf das Tableau legen. Das jeweils erste Plättchen einer Art löst immer eine Zusatzaktion aus. Ab der 2. Figur dürfen die Arbeiter nur noch senkrecht oder waagrecht zur 1. Figur gesetzt werden.
Rundenende: Das Rundenende tritt dann ein, wenn ein Spieler eine Runde auf der Zeitleiste vollendet hat. Es wird nun ein Bedarfsplättchen (rund) nach der 1., 2., und 3. Runde offen ausgelegt. Nach vier Runden ist Quartalsende.
Bei Quartalsende müssen die Spieler die Bedürfnisse befriedigen, sonst gibt es Minuspunkte. Wer die meisten Senatspunkte hat, wird Konsul und erhält eine Bonustafel. Der zweite darf sich die zweite Bonustafel nehmen allerdings mit der grauen Seite.
Für das nächste Quartal, werden alle ausliegenden Bedürfnis-, Forums- und Senatsplättchen entfernt und der Spielplan wieder komplett aufgefüllt. In den Provinzen kommen nur dort Plättchen hin in der weder Feldherren noch Legionäre stehen. Die Scheiben werden auf der Senatsleiste wieder zurückgesetzt und die Schiffe auf die bunte Seite gedreht.
Spielende: Das Spiel endet nach dem 4. Quartal. Es gibt jetzt noch zahlreiche Wertungen:
Wertung:
• für jede Handkarte = 1 Siegpunkt
• für jede Arbeiter- oder Legionärsfigur = 1 Siegpunkte
• für je 3 gleiche Bauplättchen 10 bzw. für 4 gleiche 20 Siegpunkte
• Punkte für die Bonuskarten
Fazit:
Ich habe dieses Spiel bisher nur zu viert gespielt:
Ein großartiges und spannendes Strategiespiel mit großer Spieltiefe. Die Regeln sind umfangreich, aber sehr gut strukturiert. Obwohl vor dem ersten Spiel einige Zeit zum Erklären benötigt wird, ist der Einstieg relativ einfach, da die Farbstruktur und Symbolik in diesem Spiel klar sind und die Plättchen eindeutig zugeordnet werden können.
Die Vielzahl der Aktionsmöglichkeiten kann möglicherweise ein bisschen abschreckend wirken. Sie ist jedoch Ausdruck einer ungeheuren Spielvarianz und optimiert den Wiederspielreiz.
Das Herzstück dieses Spiels ist zweifelsohne die Aktionsscheibe mit ihren *Mulden*. Diese ermöglichen unterschiedliche taktische Vorgehensweisen (welches Aktionsfeld wähle ich aus, wie viel Zeit soll / darf verbraucht werden, welches Plättchen brauche ich unbedingt, etc.)
Die Abläufe selbst, in diesem Spiel sind einfach und die einzelnen Komponenten sehr gut miteinander verbunden. Ein besonderer Reiz ist es, den Mitspielern möglichst zuvorzukommen. Das erzeugt eine gewisse Spannung und erhebt es für mich zu einem meiner Favoriten. Schließlich, haben mich auch die vielen unterschiedlichen Möglichkeiten Siegpunkte zu erhalten, begeistert.
Die Spieldauer von 120 Minuten halte ich für ein Spiel mit so vielen Möglichkeiten für sensationell und für ambitionierte Familienspieler gleichermaßen geeignet, wie für Vielspieler.
Auch die grafische Gestaltung gefällt mir sehr gut.
In meiner Bewertung ist dieses Spiel der Extraklasse 6 Punkte wert.