Van Helsing ist ein semi-kooperativer Ableger von Scotland Yard light oder Akte Whitechapel light, das mit einigen Abenteuerspiel-Elementen aufgepeppt wurde. 1 Spieler gibt dabei den berüchtigten Vampir Dracula, während die anderen Spieler berühmte Jäger wie z.B. Van Helsing himself verkörpern.
Der dreigeiteilte Spielplan zeigt Draculas Residenz auf drei Ebenen, unterteilt in viele Räume mit Nummern. Dort können die Spieler viele brauchbare Gegenstände entdecken, die sie ihrem Spielziel näherbringen.
Dracula muss die Jäger töten (bzw. wahlweise auch in Vampire verwandeln), oder 4 seiner Bräute mit in sein Grab nehmen, während die Jäger 5 von Draculas Bräuten töten müssen, oder eben ihn selbst.
Dazu stehen den Spieler, 4 verschiedene Aktionen zur Verfügung, deren Anzahl sich nach ihren Blutspunkten richtet.
- Bewegen
- Suchen (nach Gegenständen)
- Gegenstände verwenden
- Kämpfen
Der Vampir und seine (verwandelten) Anhänger können sich im Schloss teilweise unentdeckt bewegen. Zu entdecken gibt es allerlei nützliches Zeugs, mal brauchbar für die Vampire, mal für die Jäger. So gibt es Schlüssel für Türen, die sonst nur Vampire passieren können, allerlei Waffen, Fledermäuse und natürlich die Bräute. Außerdem gibt es einen Geheimgang und Abkürzungen durch das Schloss.
Zu Beginn des Spiels ist der Vampir noch sehr stark, doch im Verlauf schwindet seine Macht und die Jäger erhalten durch Waffen ihre wichtigsten Instrumente zum Erfüllen des Spielziels. Dennn während Jäger Dracula nur mit Waffen angreifen können, braucht er selbst nur seine Klauen, um die Jäger zu töten. Zusätzlich hat er die Möglichkeit, Jäger zu beissen, was jedoch erst Erfolg versprechend ist, wenn die Jäger schon geschwächt von Kämpfen sind. Dann kann er sie nämlich ebenfalls in Vampire verwandeln.
Fazit:
Van Helsing hätte eine nette, etwas lockerere Alternative zu Scotland Yard werden können, denn es sind einige Taktiken möglich und die Gegenstände machen es etwas greifbarer. Das Spiel hat allerdings einen Haken: den Spielplan. Dieser hätte aufgrund der vielen Felder und der Sonderfähigkeit Draculas, sich teilweise unerkannt zu bewegen, mindestens doppelt, wenn nicht sogar dreifach so groß ausfallen müssen. So belegen die eigentlich kleinen Plättchen ganze Felder, Türen und Fenster sind kaum zu sehen.
Schon in der relativ knappen Spielanleitung steht, dass man sich vor dem Spielaufbau den Spielplan erstmal ganz genau anschauen und merken soll. Ja hmm... toll. Ich merke mir mal eben alle Türen und Gänge zu gechätzten 150 Feldern?!?
Liegen die Plättchen (ca 2,5cm x 2,5cm) dann dort wo sie hingehören, nehmen sie einem fast die komplette Sicht. Schlösser gar, die AUF Türen liegen sollen (eine Tür ca 2mm x 5mm), sind gar nicht erst denkbar. Wo sollen die dann also hin? Eine der ersten Fragen, die ich mir gestellt habe.
Diese Frage ist dann im späteren Verlauf zwar relativiert worden, weil ersichtlich, aber trotzdem nimmt einem dieser Spielplan eine taktische Möglichkeit des Spiels. Wie soll ich mich geheim bewegen, wenn ich dauernd Plättchen verschieben muss, um zu schauen, wo jetzt Fenster und wo Tür ist? Meiner Meinung nach ist das spaßtechnisch nicht ganz unerheblich.
Außerdem hat mich der Glücksfaktor durch die Plättchen etwas gestört. Je nachdem, wie günstig oder ungünstig Diese liegen, können sie das Spiel balancemäßig in die eine oder andere Richtung drücken. Da könnte man aber sicher noch mit einer Hausregeln nachhelfen (Verteilung der Plättchen in 3 Gruppen und erst dann verteilen z.B.)
Insgesamt bin ich deshalb etwas hin- und hergerissen und gebe dem Spiel vorsichtige 3 Punkte.
Ines hat Van Helsing klassifiziert.
(ansehen)