Das (leider ausverkaufte) Spiel ist ein klasse Strategiespiel für bis zu sieben Spieler. Die Wahl des zeitlichen Hintergrunds ist ebenfalls sehr gut: Europa im 18. Jahrhundert mit den Kämpfen um die Kolonien.
Ein großer Minuspunkt ist die sehr schlechte Spielanleitung. Es dauert "ein wenig", bis man diese durch hat und -viel wichtiger- auch richtig verstanden hat. Oft helfen FAQs aus dem Internet weiter, um die Regeln richtig umzusetzen.
Ein wichtiger Mechanismus im Spiel ist die Wahl der Allianzen vor jeder Kriegsrunde. Dazu werden vom jeweiligen Startspieler (nach der 1. Runde immer der letzte Spieler in dieser Auswahl) immer zwei Counter gelegt, die nicht in einer Allianz sollen. Alle anderen Spieler bieten nun immer mehr, bis alle Spieler passen und die akzeptierte Gegner-Parung auf die Allianzanzeige geschoben wird. Das wird solange gemacht, bis alle Spieler ihre Position gefunden haben. Doch Vorsicht! Das Spielgeld ist beschränkt. Durch Bankanleihen kann man sich zwar zusätzliches holen, fängt sich aber gleichzeitig Unruhe-Marker ein, die später noch wichtig werden.
Danach hat man in jeder Kriegsrunde je 5 "Unter"Runden, in der die Spieler versuchen, weitere Gebiete einzunehmen. Jedes Gebiet bringt Siegpunkte. Um diese zu erhalten, muss ein Spieler seine Counter ins Gebiet bringen: entweder durch Kampf (Gegner bzw. Ureinwohner) oder durch Colonisation/Sklaverei. Anhand der Menge der Counter gibt es eine Reihenfolge der Spieler im jeweiligen Gebiet. Siegpunkte gibt es meist für die ersten beiden, in manchen auch für die ersten drei Spieler in diesem Gebieten.
Über diverse Zusatzkarten kann jeder Spieler seine Kampffähigkeiten verbessern, Unterstützung durch ortsansässige Gruppen holen oder zusätzlich Geld bekommen. Während der Kämpfe kann ein Spieler bei seinen Allianzpartnern (die auch im Gebiet sein müssen) um Unterstützung bitten, sodass die Siegchancen erhöht werden. Das Ergebnis wird mit zwei 6er Würfeln ermittelt.
In jeder dieser "Unter"Runden hat ein Spieler NUR zwei Aktionen. Da muss man sich gut entscheiden, was man machen möchte.
Sind die 5 "Unter"Runden vorbei, wird ausgewertet. Erst werden die Counter gezählt, dann die verbleibende Population (zusätzliche Währung zum Bezahlen von Effekten/Karten) der jeweiligen Spielernation. Davon werden die Einheiten auf der Landkarte abgezählt. Die Differenz ergibt die Einnahmen, die der Spieler für die nächste Runde erhält. Ist sie negativ, muss der Spieler Geld in die Bank geben. Wenn er keines mehr hat: über Unruhemarker von der Bank Geld bekommen. Anschliessend werden die eroberten Siegpunkte in den Gebieten auf der Zählleiste am Spielrand gesetzt. Und dann geht es weiter mit der erneuten Verhandlung über die Allianzen. Alte Allianzmitglieder können jetzt Gegner sein. Herrliche Abwechslung und Basis für viel Interaktion!
Nach der letzten Runde kommt zur bisherigen Auswertung noch die Auswertung der Unruhe-Marker. Der Spieler mit der höchsten Anzahl verliert 7, der nächste 4 Siegpunkte. Hat jemand mind. 20 Unruhe-Marker gesammelt, hat er verloren.
Ein super Spiel mit sehr guten strategischen Möglichkeiten. Das Spielmaterial könnte etwas hochwertiger sein, ist aber ausreichend. Lediglich die Spielanleitung ist ein echter Minuspunkt.
Sehr zu empfehlen für Liebhaber längerer Spielenachmittage/-abende und Strategiespiele.
Sven hat Struggle of Empires (en) klassifiziert.
(ansehen)