Bei 'Village Inn' handelt es sich um die, laut Verpackung, 'Erste Erweiterung' für das Kennerspiel des Jahres 2012.
Die Schachtel enthält neben dem Material für den 5. Mitspieler (grau) noch 30 Spielkarten, ein Wirtshaus, die Brauerei, 20 neue farbige Holzsteine, 12 Güterplättchen 'Bierfass', 4 neue Kundenplättchen, 5 Getreideplättchen, 6 Münzen, 3 Aufbaukärtchen, sowie die Spielregel in deutscher und englischer Sprache.
Wie wird nun Village Inn in das normale Spiel integriert? Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder, man nimmt die Erweiterung in jeglicher Spieleranzahl dazu oder man verzichtet darauf und nimmt stattdessen nur den 5. Mitspieler mit ins Boot, ohne die Erweiterung aufzubauen. Beim 5. Mitspieler bleibt der Aufbau für 4 Spieler weitestgehend gleich.
Bei der Erweiterung wird die Chronik mit dem Wirtshaus abgedeckt und die separate Chronik darunter gelegt und auch der Friedhof wird extra ausgelegt, da hier nun die Brauerei steht. Die 4 neuen Kundenplättchen werden eingemischt, die Bierfässer als Ware bereit gelegt und aus den Karten werden drei offene Stapel gebildet.
Die Karten bilden im Grunde genommen das Kernelement der Erweiterung, denn sie können hauptsächlich mit dem gebrauten Bier erworben werden (manche auch mit Gold). Dabei unterscheidet man Karten, die einem direkt während des Spiels nutzen und solche, die am Ende noch einmal Sonderpunkte bringen, wenn die entsprechenden Bedingungen erfüllt sind.
Und wie kommt man an die Karten? Ganz einfach: man nimmt sich einen der Holzsteine, die vor dem Wirtshaus liegen, denn dieses hat einen eigenen Ablageplatz. Dann kann man einen Dorfbewohner für 1 Zeit ausbilden und gegen Zahlung einer weiteren Zeit eine der offen liegenden Karten nehmen. Allerdings muss man VORHER eine der drei Karten UNTER den Stapel schieben. Hat man mögliche Aktionsmöglichkeiten der Mitspieler im Blick, kann man hier sehr schön ärgern! Nachschub an Bier, mit dem man Karten im Wirtshaus erwerben kann, bekommt man durch die Brauerei. Diese ist ein weiteres Produktionsgebäude, dessen Aktion über das Nehmen eines Holzwürfels des bereits vorhandenen Feldes genutzt werden kann. Hier hat man wie bei den anderen Feldern dieser Art die Wahl: gebe ich Zeit ab, um an je zwei Bierfässer zu gelangen, oder zahle ich für die Fässer 3 Kornsäcke, wie beim Erwerb eines Pferdes/Rindes. Zusätzlich gibt es jetzt auch Kunden, die auf dem Markt Bierfässer fordern.
Stirbt ein Dorfbewohner in der Brauerei, wird er ganz normal in die Dorfchronik gelegt (Produktionsstätte). Stirbt ein Dorfbewohner im Wirtshaus, so wird er ins Armengrab gelegt denn (so die Anleitung) 'für Trunkebolde ist in der Dorfchronik kein Platz'.
Fazit:
'Village Inn' ist in unseren Augen eine tolle Ergänzung zum bereits sehr guten Grundspiel und bringt durch die neuen Karten im Wirtshaus schöne neue Aktionsmöglichkeiten während des Spiels und gute Möglichkeiten, am Ende noch einmal ein paar Punkte aufzuholen. Da gibt es z.B. das Kräuterweib, mit dem ich einen Bewohner schneller/langsamer seinem Ende entgegeneilen lassen kann, Karten, die mir am Ende noch einmal Punkte für übrig gebliebene Holzwürfel bringen, den Marktschreier, mit dem ich auch Kundenwünsche erfüllen kann, die weiter hinten in der Reihe liegen oder die Taschendiebin, mit der ich am Spielende bis zu 6 Extra-Felder vorrücken kann-sofern ich der Letzte bin. Viele Möglichkeiten, gut ausbalancierte Karten (jedenfalls sind uns keine übermäßig starken oder schwachen aufgefallen), alles greift mit dem Grundspiel wunderbar ineinander - klare Kaufempfehlung für alle Village-Freunde!
Sandra hat Village Inn (Die erste Erweiterung) klassifiziert.
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