Die Schiffsbauer der Nordsee sind, auch wenn in Deutschland erst als zweites auf deutsch erschienen, der erste Teil der Nordsee Trilogie des Autors Shem Philips. Ziel des Spieles ist es am Ende die meisten Siegpunkte zu haben, welche wir durch den Bau von Schiffen und Gebäuden erhalten. Das Spiel endet in der Runde in der es einem Spieler gelungen ist sein 4. Schiff zu bauen.
Das Spiel läuft über mehrere Runden/Tage, die wie folgt in drei Phasen ablaufen:
Morgens- Kartendraft: der Startspieler (wechselt nach jedem Tag) zieht so viele Karten wie Spieler mitspielen +1. Er sucht sich eine Karte aus und gibt die restlichen nach links weiter. Dies macht er 3mal so das jeder Spieler am Ende dieser Phase 3 Karten auf der Hand hat (der letzte Mitspieler hat immer 2 Karten zur Auswahl und wirft eine Karte ab).
Mittags- Aktionsphase: Hier darf jeder Spieler so viele Aktionen machen wie er bezahlen kann, beginnend mit dem Startspieler führt jeder seinen kompletten Zug aus indem er Ressourcen oder Werkzeuge kauft, Handwerker anheuert, mit Dorfbewohnern handelt, einen Schiffsauftrag annimmt oder ein Schiff oder Gebäude fertigstellt.
Abends- Vorbereitungsphase: Die Spieler erhalten Gold Einkünfte und Arbeiter für den nächsten Tag.
Meine Meinung: Ich liebe die Nordseesaga, insbesondere Räuber der Nordsee mit seinen Erweiterungen und auch die Entdecker der Nordsee erwarte ich sehnsüchtig. Mit den Schiffsbauern ist es halt so eine Sache, es wirkt auf mich grober und nicht so rund wie seine Nachfolger, da ich oft auf verschiedene Karten warte und sie einfach nicht bekomme und mit manch anderen Karten gerade gar nichts anfangen kann. Schiffsbauer ist vor allem ein Ärgerspiel, denn ich versuche unnachlässig meinen Mitspielern einen Strich durch ihren schönen Spielaufbau zu ziehen und verhindere dass sie an bestimmte Karten kommen die sie brauchen, wenn ich kann... das hat natürlich auch Folgen auf meinen eigenen Spielaufbau. So kann es dann schon mal dazu kommen das eine Partie sehr lange dauert, und am Ende gewinnt dann der Spieler, der sich allen Angriffen zum Trotz durchsetzen konnte. Besonders zu empfehlen für "Königsmacher", da sich ein Spieler leicht in der Position befinden kann, wen seiner Mitspieler er angreift und wen er dadurch gewinnen lässt.
Was mir am Meisten an den Schiffsbauern gefällt ist zum einen schon irgendwie die Unberechenbarkeit (wie oben beschrieben, man muss sich halt darauf einlassen können) und zum anderen natürlich seine thematische Einbindung in die Nordseesaga und die tollen Grafiken von "The Mico" die sich in den Folgespielen immer wieder finden und die Saga einfach abrunden. Dies hat mich vor allem dazu bewogen dem Spiel eine 5 zu geben. Ohne Anbindung an die Trilogie würde ich ihm eine gute 4 zutrauen. Wer die Nordseesaga als solche spielen will, der kommt sicher nicht dran vorbei.
Was mir hingegen gar nicht gefällt ist, dass man für Schiffbauer der Nordsee die Dorfbewohner Erweiterung schon braucht, damit das Spiel etwas flüssiger läuft. Mit dieser bekommt jeder Spieler pro Runde noch eine von fünf Aktionsmöglichkeiten welche deutlich zu einem flüssigeren Spiel beitragen. Leider muss man für diesen aus meiner Sicht wichtigen Zusatz nochmal mit 10€ hinlangen. In meiner englischen Ausgabe war dies zum Glück ohne Aufpreis mit drin.
Mario hat Schiffbauer der Nordsee klassifiziert.
(ansehen)