Titel: Principato
Spieltyp: Strategiespiel
Spieler: für 2 bis 4 Spieler ab 12 Jahren
Spielidee / Spielziel:
Jeder Spieler besitzt ein Fürstentum und versucht seine Stadt auszubauen und in Kultur zu investieren, seine Landwirtschaft zu entwickeln oder sein Militär zu stärken. Wer nach drei Jahren die meisten Siegpunkte hat, gewinnt das Spiel.
Spielvorbereitung:
• Jeder Spieler erhält ein Fürstentum. Darauf sind Felder in verschiedenen Formen und Farben. Diese entsprechen den Plättchen, die dort platziert werden können.
• Alle Karten werden nach ihren Rückseiten sortiert und stapelweise gemischt. Die Stapel 1, 2, 3 repräsentieren die Spieljahre.
• Jeder Spieler erhält eine Karte (S1) und eine Karte (S2)
• Je nach Spieleranzahl werden vom Stapel 1 Karten aufgedeckt: bei 2 Spieler sind es 5; bei 3 / 6 und bei 4 / 7 Karten
• Die Zielkarten (Rückseite=Siegelrolle) werden in zwei Stapel aufgeteilt. Jeder Spieler erhält je eine von jedem Stapel
• Plättchen, Holzsteine und Militärpunktscheine werden ausgelegt
• Denkmäler-, Bücher- und Gemälde-Plättchen werden auch nach Siegpunkten sortiert
• Jeder Spieler erhält noch 1 Acker, 1 Hof, 1 Palazzo, 1 Bank, 1 Nahrungsstein, 1 Geld- und 1 Gunststein
Spielablauf:
Das Spiel wird über 3 Jahre geführt. Die Spieler kommen reihum dran und können in ihrem Zug zwei der drei folgenden Aktionen ausführen (es darf auch 2 x dieselbe sein):
1. Aktiviere eine Aktionskarte: Das geschieht in dem eine der beiden Aktionskarten ausgespielt wird, mit der Aktion, die auf der Karte steht. Ist auf der Karte zusätzlich ein Tauschsymbol muss die Karte, wenn sie aktiviert wurde ausgetauscht werden gegen eine Karte aus der Auslage.
2. Tausche eine Aktionskarte: Hierbei wird eine eigene Aktionskarte gegen eine beliebige aus der Auslage getauscht. Die Karte wird dabei nicht aktiviert!
3. Nimm einen Gunststein: Hier wird ein Gunststein aus dem Vorrat genommen und ins eigene Fürstentum gelegt. Gunststeine zählen wie Joker
Der eigene Zug endet nach den beiden Aktionen. Anschließend wird die Karte, die am weitesten links in der Auslage liegt, entfernt. Die anderen Karten rücken nach und eine neue wird rechts außen aufgedeckt. Dann ist der nächste Spieler am Zug.
Wenn der Nachziehstapel der Auslage leer ist, endet das aktuelle Jahr. Die Karten der Auslage bleiben für das nächste Jahr liegen. Es erfolgt nun eine Militärwertung.
Militärwertung:
• Nahrungssteine von Höfen werden auf die Milizen gelegt
• Geldsteine aus den Banken auf die Condottieri legen
• Gunststeine wahlweise (Joker)
Nun wird ausgewertet:
• Katapult = 1 Punkt
• Condottieri mit Geldstein ein Punkt; ohne Geldstein ein Minuspunkt
• Miliz mit Nahrungsstein ein Punkt; ohne Nahrungsstein ein Minuspunkt
Die Gesamtwerte der militärischen Stärke ergeben folgende Punkte:
• Bei 2 Spieler: 1. Spieler erhält 5 Punkte; 2. Spieler keinen
• Bei 3 Spieler: 1. Spieler erhält 6 Punkte; 2. Spieler 3 P.; 3. Sp. keinen
• Bei 4 Spieler: 1. Spieler erhält 7 Punkte; 2. Spieler 4 P.; 3. Sp. 2 P.; 4. Sp. keinen
Nach der Wertung werden sämtliche Steine, die auf den Miliz- und Condottiere-Plättchen liegen, in den Vorrat zurückgelegt. Man darf eine beliebige Anzahl der Condottieri und Milizen abgeben. Der Stapel 2 bzw. 3 wird nun ausgelegt.
Zusätzlich zu den drei Militärwertungen gibt es zwei weitere Militärwertungen, die durch die beiden Militärkarten ausgelöst werden. Sobald eine solche Karte aufgedeckt wird kommt es sofort zur Wertung.
Spielende:
Mit dem Ablauf der 3. Runde wird die jährliche Militärwertung durchgeführt. Dann endet das Spiel. Zusätzlich zu den Militärpunkten gibt es Punkte für das Erfüllen der Zielkarten und für den aufgedruckten Wert auf den Kulturplättchen.
Wichtige Besonderheiten aus dem Regelwerk:
• Man darf mehr Plättchen besitzen als Plätze im Fürstentum vorhanden sind
• Erhält man mehr Steine in einer Aktion als es Plättchen gibt, verfallen diese Steine
• Man darf jederzeit Steine auf Milizen und Condottieri verschieben, aber nicht mehr zurück
• Kulturplättchen haben unterschiedliche Siegpunkte: *Wer zuerst kommt, mahlt zuerst*
• Es ist erlaubt, auch auf Aktionen zu verzichten
• Nach der Militärwertung müssen nur die Steine in den Vorrat zurückgelegt werden, die auf den Milizen und Condottieri platziert waren
Fazit:
Ein spannendes und abwechslungsreiches Strategiespiel mit einfachem und überschaubarem Regelwerk.
Es ist geprägt vom Spielmechanismus, dass nach jedem Zug eine Karte aus dem Spiel genommen wird und sie nicht mehr zur Verfügung steht. Das bedeutet seinen Zug gut zu planen, um die beste Karte zu bekommen. Es gibt insgesamt 16 verschiedene Aktionskarten. Mit ihnen kann man Geld und Nahrung produzieren, seine Gebäude bauen und Kulturgüter sammeln bzw. Soldaten rekrutieren.
Der Glücksfaktor spielt bei der Kartenauslage eine Rolle, denn die ersten Spieler können hier bereits die wertvollsten Karten herausnehmen. Weiterhin ist ein wenig Glück von Nöten, zu welchem Zeitpunkt im zweiten und dritten Jahr die außerordentliche Militärwertung geschieht. Diese Wertung verleiht aber dem Spiel eine besondere Note und bringt zusätzliche Spannung. (Schaffe ich es noch rechtszeitig genügend Steine zu sammeln…)
Interaktion geschieht in der Form, dass man dem Mitspieler zuvorkommt (Aktionskarten, Gemälde-; Buch-; Bildhauer-Plättchen).
Entscheidend für den Spielausgang ist, dass man es schafft genügend Nahrungs-, Geld- und Gunststeine zu bekommen, um seine Soldaten zu ernähren und Punkte über die Condottieri zu erhalten.
Aber nicht nur die militärische Stärke bringt Siegpunkte, sondern auch die Kulturplättchen und die Zielkarten. Die Zielkarten geben die Ausrichtung des jeweiligen Spielers vor, durch die er zusätzliche Punkte erhalten kann (z.B. über die Kombination von verschiedenen Kulturplättchen, Anzahl der Stadtplättchen, Anzahl des Ackerlandes, Anzahl der Katapultpunkte). Diese Variantenvielfalt hat mir sehr gut gefallen und bietet eine ansprechende Spieltiefe.
Die *Besonderheiten aus dem Regelwerk* hatten wir in den ersten Spielen nicht konsequent genug erschlossen. Sie sind aber maßgeblich für den Verlauf und die Ausrichtung im Spiel.
Das sehr schön gestaltete Material und die angemessene Spieldauer von ca. 90 Minuten runden ein gelungenes Spiel mit hohem Wiederspielreiz ab. Bei diesem Preis-Leistungs-Verhältnis eine absolute Kaufempfehlung (auch wenn derzeit die Militärpunktescheine in den Packungen noch fehlen – ich habe sie mir ausgedruckt)
In meiner Bewertung ist es fünf Punkte wert.
Reinhard hat Principato klassifiziert.
(ansehen)