Titel: Notre Dame
Spieltyp: Strategiespiel
Spieldauer: 60 bis 90 Minuten
Spieleranzahl: 2 bis 5 Spieler ab 10 Jahren
Spielziel/-idee:
Notre Dame spielt im 14. Jahrhundert in Paris. Die Spieler schlüpfen in die Rollen von einflussreichen Bürgern, die versuchen ihren Einfluss zu erweitern. Dies geschieht durch das Auswählen von Aktionskarten und das Setzen von Einflusssteinen auf die Gebäude seines Viertels. Um weitere Vergünstigungen zu erhalten, kann man versuchen eine der zahlreichen Personen zu bestechen. Doch Vorsicht es besteht auch Seuchengefahr, die empfindliche Einbußen bringt. Wer am Ende die meisten Prestigepunkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel
Spielvorbereitung:
• Je nach Anzahl der Spieler wird ein Notre-Dame-Kärtchen gewählt (bei 3 das dreieckige, etc.). An dieses Kärtchen werden die Spielplanteile der Spieler angelegt.
• Die Prestigepunkte und die Geldmünzen werden bereitgelegt
• Jeder Spieler erhält 1 Vertrauten (Spielfigur), die Kutsche (kommt auf den Marktplatz des eigenen Viertels),4 Einflusssteine, 4 Botschaften (achteckig) werden zunächst verdeckt auf die vier Ecken des Viertels ausgelegt, dann aufgedeckt; 3 Geldmünzen und 1 Rattenstein, der auf das Feld 0 der Seuchenleiste gesetzt wird
• Weiterhin erhält jeder Spieler 9 Aktionskarten und legt sie als verdeckten Stapel aus.
• Die braunen Personenkarten (ohne Buchstaben auf der Rückseite) werden als verdeckter Stapel bereit gelegt.
• Die grauen Personenkarten (mit A, B, C auf der Rückseite) werden sortiert und dann werden auf die C-Karten die B-Karten und obenauf die A-Karten verdeckt als Stapel ausgelegt.
• Der Startspieler erhält den Glöckner
Spielablauf:
Das Spiel verläuft über 3 Durchgänge mit je 3 Runden á 5 Phasen:
• In der Phase 1: werden zwei braune und eine graue Personenkarte aufgedeckt.
• In der Phase 2 (findet mit allen Spielern gelichzeitig statt): werden 3 Aktionskarten des eigenen Stapels auf die Hand genommen. Eine davon wird behalten, die zwei anderen werden an den linken Nachbarn weitergegeben. Von den zwei neuen Karten behält der Spieler eine und gibt die andere wieder an den linken Nachbarn.
• In der Phase 3: spielt jeder Spieler reihum zunächst eine Aktionskarte aus und führt die entsprechende Aktion aus und anschließend nach gleichem Procedere eine zweite Karte.
Die Aktionen bringen Einflusssteine, Geld oder Punkte gemäß der Anzahl der im jeweiligen Feld befindlichen Einflusssteine.
Mit der Aktion Kutsche darf man sie eine entsprechende Anzahl an Marktplätzen bewegen. Endet die Fahrt auf einer Botschaft (achteckiges Plättchen), darf man diese sofort ausführen (Punkte, Geld, Einflusssteine, ein Feld auf der Seuchenleiste zurück).
• In der Phase 4: darf der Spieler eine der ausliegenden Personen einmal bestechen. Er zahl dazu eine Münze und kann nun die Vergünstigung dieser Person nutzen
• In der Phase 5: wird der Seuchenwert ermittelt. Dieser ergibt sich aus der Summe der Ratten, die auf den ausliegenden Personenkarten abgebildet sind. Hat ein Spieler Einflusssteine oder den Vertrauten in seinem Hospital, darf er die Anzahl von der Anzahl der Ratten abziehen. Kommt man dadurch auf einen Minuswert, darf man die Felder auf der Seuchenleiste zurückziehen. Kommt ein Spieler über die Neun auf der Seuchenleiste hinaus, muss er 2 Prestigepunkte abgeben und er muss einen Einflussstein aus dem Viertel entfernen, in dem die meisten waren.
Am Ende jeder Runde wechselt der Startspieler. Am Ende jeder dritten Runde werden die Einflusssteine in Notre Dame abgerechnet. Das bringt zusätzliche Prestigepunkte (je nach Notre-Dame-Kärtchen wird die angegebene Prestigepunktezahl durch die Anzahl aller dort liegenden Einflusssteine geteilt und der daraus resultierende Wert pro Einflussstein an den jeweiligen Besitzer gezahlt)
Die Personenkarten werden wie zu Beginn gemischt und bereitgelegt und die Aktionskarten nach Farben sortiert an ihren Besitzer gegeben.
Spielende:
Das Spiel endet mit Ablauf der neunten Runde mit der Wertung der Einflusssteine auf Notre Dame.
Fazit:
Ein spannendes und tolles Strategiespiel. Die Spieleanleitung ist sehr ausführlich beschrieben, dabei ist sie aber gut verständlich geblieben.
Der Spielmechanismus, eigene Aktionskarten an die Mitspieler weiterzugeben ist brillant und erfordert ein gut durchdachtes taktisches Vorgehen. Im Grunde ist in diesem Spiel immer die Entscheidung zu treffen, was man selber spielt und auf was man bewusst verzichtet. Dies ist bei den Aktionskarten genauso, wie bei den Bestechungen. Außerdem sind die Ressourcen fast immer knapp.
Das eigene Viertel zeigt unterschiedliche Gebäude, die unterschiedliche Vergünstigungen auslösen und damit die taktischen Möglichkeiten prägen. Der Mechanismus über die Seuchenleiste Punkte zu verlieren, gefällt mir sehr gut, weil damit zusätzliche Spannung erzeugt wird und es sich weitere taktische Überlegungen ergeben (nehme ich den Verlust von Prestigepunkten in Kauf, kann ich mir das leisten, oder muss ich die richtige Person bestechen, bzw. die entsprechende Aktionskarte einsetzen?).
Interaktion gibt es über die Weitergabe der Aktionskarten und dem Zuvorkommen bei den Botschaften.Notre Dame verfügt über eine gute Spieltiefe und es erzeugt (zumindest bei mir) einen ungeheuren Wiederspielreiz.
Das Spielmaterial ist sehr schön gestaltet. Die Zusammensetzung der Spielerpläne zu einem Ganzen hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.
Ein tolles Spiel, das für Viel- und ambitionierte Familienspieler gleichermaßen geeignet scheint. In meiner Bewertung ist es fünf Punkte wert.
Reinhard hat Notre Dame klassifiziert.
(ansehen)