Memory - aber nur für Experten!
Memo Rondo ist eine Memory-Variation, die mit sehr einfachen Mitteln auskommt, aber sehr fordernd ist. Die Karten zeigen jeweils ein Tier, das für eine Profi-Variante auch noch mit einem Namen ausgestattet ist, der sich am jeweiligen Tier orientiert (also ggf. schon mit einer vagen Erinnerung assoziiert werden kann). Zusätzlich haben die Tiere noch einen Punktwert. Daneben gibt es noch eine Pfeilkarte und insgesamt drei Karten, welche die Regeln und drei Varianten beschreiben.
Worum geht es? Es wird immer eine Karte verdeckt ausgelegt und drauf offen eine weitere Karte. In der Grundvariante legt man acht solche Päckchen im Kreis aus. In die Mitte kommt der Pfeil, der jeweils auf zwei gegenüberliegende dieser Päckchen zeigt. Der Spieler, der an der Reihe ist, muss nun eins der beiden Päckchen nehmen und vor dem Umdrehen sagen, welche Karte darunter liegt. Wusste er er korrekt, gehört ihm die Karte, sonst verschenkt er die Karte an jemand anderen. Die vorher oben auf dem Päckchen liegende Karte wird nun zur unteren, und das Päckchen wird mit einer neuen offenen Karte bedeckt. Der Spieler darf jetzt noch den Pfeil verdrehen, so dass er auf zwei andere Päckchen zeigt, und der nächste Spieler ist an der Reihe. Irgendwann hat dann ein Spieler 13 Karten gesammelt. Es zählen dann alle ihre Punkte zusammen, der Spieler, der die 13 Karten voll gemacht hat, bekommt auch noch 3 Bonuspunkte, und der mit den meisten Punkten gewinnt.
Das klingt alles erst einmal ganz einfach, ist aber eine riesige Herausforderung. Das zu spielen, wenn es in irgendeiner Form Störungen ringsum gibt, ist eigentlich unmöglich, ebenso kann man jede Unterhaltung nebenher vergessen. Ich liege schon in der Einsteigervariante des Spiels, in der nur sechs Päckchen ausgelegt werden, allenfalls in großen Ausnahmefällen mal richtig.
Empfohlen wird das Spiel für 2 bis 4 Spieler ab 6 Jahren. Grundsätzlich denke ich, dass das Spiel auch für Kinder geeignet ist, sogar schon für unter 6-Jährige - wenn sie denn Gehirnakrobaten sind (gibt es ja unter Kindern öfter mal). Wie viele Spieler mitspielen, ist von der Spielmechanik her erst einmal völlig egal, aber natürlich werde die Abstände länger, je mehr Spieler mitspielen. Ich finde das Spiel, wenn überhaupt, bei zwei Spielern ideal. Allein kann man es als Gehirnakrobatik nutzen. Es gibt aber auch keinen Grund, es nicht zu fünft zu spielen, wenn man es gerne zu viert spielt.
Großen Spaß machen wird das Spiel aber wohl ausschließlich Leuten, die ein extrem gutes Gedächntnis haben und darüber hinaus damit auch noch sehr kompetitiv sind (oder den Ehrgeiz haben, sich allein damit zu trainieren). Für die ist es sicher spannender und fordernder als normales Memory. Für den Normal-Memory-Spieler finde ich es schlicht zu schwierig.
Positiv ist der extrem geringe Platzbedarf zu nennen (kleines Kartenpäckchen, kleiner als Standardkartenformat).
Irene hat Memo Rondo klassifiziert.
(ansehen)