LAMA ist ein lustiges Kartenspiel, das für 2 bis 6 Spieler ab 8 Jahren empfohlen wird. Ich würde es beinahe schon als Partyspiel beschreiben, auch wenn man da üblicherweise wohl noch größere Spielerzahlen erwartet.
Die Altersempfehlung finde ich zu hoch gegriffen. Das Spiel ist einfach genug, dass auch schon 6-Jährige es spielen können, vorausgesetzt sie kennen die Zahlen bis 6. Was an gewisser Taktik in dem Spiel erhalten ist, lernen sie dann beiläufig. Allenfalls kann es bei jungen Spielern sein, dass sie durch den gewissen Ärgerfaktor des Spiels frustriert werden.
Worum geht es?
Man möchte so schnell wie möglich so viele Karten wie möglich von seiner Hand loswerden. Dabei kann man immer dieselbe Zahl, die zuoberst auf dem Ablagestapel liegt, ablegen, oder aber die nächsthöhere. Es gibt Zahlen von 1 bis 6, dann folgt das Lama und auf das Lama darf wieder eine 1 gelegt werden (oder ein Lama).
Kann man nicht anlegen, muss man entscheiden, ob man aus der Runde aussteigt (und damit auf seinen übrigen Karten sitzen bleibt) oder ob man zwei Karten zieht. Im Auge muss man dabei auch die Größe des restlichen Nachziehstapel behalten, denn wenn der Stapel aufgebraucht ist, wird nicht etwa der Ablagestapel recycelt, sondern dann kann man nur noch Karten ablegen oder aussteigen. Beendet ist eine Runde, wenn jemand es schafft, alle seine Karten abzulegen, oder aber wenn alle ausgestiegen sind.
Interessant ist die Wertung: Man bekommt pro Kartenwert die entsprechende Anzahl an Minuspunkten, aber nur 1x. Wenn man also fünf Zweien hat, so zählen die trotzdem nur zwei Minuspunkte. Ebenfalls interessant: Wer alle Karten ablegen konnte, darf einen Minuspunkte-Chip abgeben - und zwar entweder einen 1er oder einen 10er (wenn er schon einen hat).
Das Spiel hat schon kleine taktische Elemente, die vor allem mit der Wertung zu tun haben. Trotzdem wird es dominiert von Glück. Es ist daher ein Spiel, zu dem ich bei weitem nicht immer Lust habe. So etwas wie die Nominierung zum Spiel des Jahres ist daher auch für mich nicht unbedingt nachvollziehbar. Ich denke, dazu ist es dann echt zu simpel.
Trotzdem hat es für mich seinen Platz im Spieleregal. Insbesondere, wenn man Nicht- und Wenig-Spieler zum Spielen bringen möchte, und allgemein, wenn man was Lockeres nebenbei spielen möchte, dann eignet es sich sehr gut. Voraussetzung ist, dass man eine Runde hat, in der niemand das Spiel zu ernst nimmt oder sich zu sehr ärgert, wenn er verliert. Denn wie gesagt: Dominiert wird das Spiel vom Glück.