Titel: Knatsch
Autor: Michael Schacht
Spieltyp: Karten- und Würfelspiel
Spieldauer: 10 bis 20 Minuten
Spieleranzahl: 2 bis 6 Spieler ab 8 Jahren
Spielziel/-idee:
Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Rittern und versuchen Schritt für Schritt ihren Einflussbereich auszuweiten. Sie setzen Würfel ein, um möglichst hohe Mehrlinge (z.B. 3 Fünfen) zu erreichen. Das ist notwendig, um eine Burg zu erobern oder ein Turnier zu gewinnen. Man kann auch Sonderkarten erwerben und sich damit weitere Vorteile verschaffen. In jedem Zug versucht man eine Karte zu erbeuten. Wer es zuerst schafft, eine der Siegbedingungen zu erfüllen gewinnt das Spiel.
Spielvorbereitung:
• Ein Startspieler wird bestimmt
• Die 3 Spezialkarten (Spielziele) werden offen ausgelegt
• Jeder Spieler erhält eine Burgkarte (mit unterschiedlichem Wappen) und legt sich offen vor sich
• Die restlichen Karten werden gemischt und in zwei offenen Stapeln ausgelegt
Spielablauf:
Das Spiel verläuft über Runden im Uhrzeigersinn. Er würfelt um eine der Karten zu erbeuten:
• Einmalig in seinem Zug, darf der Spieler eine Karte eines Stapels unter den Stapel schieben.
• Er sagt an welche Karte er erbeuten möchte (das kann auch eine offen ausliegende Karte bei einem Mitspieler sein)
• Diese Karte zeigt eine Würfelkombination, die es zu übertreffen gilt (bei Gleichstand zählt die Zusatzzahl). Schafft er es, erhält er die Karte.
• Der Spieler darf 3 x würfeln
• Nach jedem Wurf muss man entscheiden welche Würfel man auswählt (man darf diese aber später wieder würfeln)
• Sechser sind Nieten und werden aus dem Wurf genommen
Die Karte ist erbeutet, wenn der Wurf höherwertiger ist, als der der Karte. Ein Spieler darf nicht zwei identische Karten in seiner Auslage haben.
Man kann folgende Karten auswählen.:
• Burg- bzw. Sonderkarte. Dabei darf man keine doppelten Karten erbeuten:
o Ein Spieler mit nur einer Burgkarte darf nicht angegriffen werden.
o Wird die Karte vom Stapel gewählt, muss der Würfelwurf höherwertig sein, als auf der Karte.
o Wählt man die Karte eines Mitspielers, darf dieser im Anschluss sich verteidigen, in dem er das Ergebnis des Angreifers übertrifft.
o Wird eine Sonderkarte angegriffen, darf diese nicht verteidigt werden.
o Erbeutet man eine Sonderkarte von einem Stapel oder Mitspieler, darf man sofort einen weiteren Zug (um eine weitere Karte würfeln) durchführen. Sonderkarten können immer wieder genutzt werden.
• Turnierkarte (auch doppelte möglich):
o Wählt man eine Turnierkarte ist man automatisch der Ausrichter
o Der Ausrichter darf bis zu 4 x würfeln
o Alle anderen Spieler würfeln reihum und müssen das Ergebnis des hochwertigsten Wurfes überbieten. Allerdings dürfen die nur 3 x würfeln. Der mit dem höchsten Wurf, bekommt die Turnierkarte
o Turnierkarten von anderen Spielern können nicht erbeutet werden.
Spielende:
Das Spiel endet, wenn eine der 3 Bedingungen erfüllt wurde:
• Man hat 4 verschiedene Burgen. Oder
• Man hat 3 Burgen und stürzt den König (Würfelt man gegen den König und verliert, verliert der Angreifer eine seiner Burgen). Oder
• Man hat 2 verschiedene Burgen und 3 Turnierkarten
Bewertung:
Knatsch ist ein einfaches und gefälliges Würfelspiel, in dem man mit seinen Würfeln versucht Burgen zu erobern und Turniere zu gewinnen. Um das Spiel erfolgreich zu beenden muss eine der Siegbedingungen erfüllt werden. Die Siegbedingungen sind dabei allerdings nicht ganz ausgewogen untereinander. So geht man beim *Sturz des Königs* das Risiko ein, selbst eine seiner drei Burgen zu verlieren. Da ist es viel leichter eine vierte Burg zu erobern.
Der Grund-Mechanismus ist einfach, man muss einen höheren Wurf erzielen, als es die Anforderungen der Karte vorgeben, bzw. bei Turnieren muss man den höchsten Wurf insgesamt erzielen. Die Sechser sind dabei Nieten und blockieren. Um den hohen Glücksfaktor ein bisschen einzudämmen, darf der Spieler in seiner Aktion einmalig die oberste Karte eines Stapels drunter schieben. Das fördert eine etwas größere Auswahl.
Es gibt zahlreiche Sonderkarten zu erwürfeln, die allesamt verschiedene Vorteile bieten (z.B. 4 x würfeln, Schutz vor Angriffen, 2 Karten unter den Stapel schieben, zusätzliche Würfelaugen, etc.).
Ersteht man eine Sonderkarte, darf man auf eine weitere Karte würfeln.
Der Glücksfaktor ist dominant in diesem Spiel. Dennoch entwickelt sich ein munteres und unterhaltsames Spielchen mit einer ausgeprägten Interaktion (z.B. Angriff auf eine Karte des Mitspielers, Turnierkämpfe).
Die Spieldauer ist angenehm kurz (10 bis 20 Minuten) und fordert förmlich zur Revanche auf. Das Material ist schön gestaltet und macht einen robusten Eindruck.
Im Spiel zu zweit ist die Siegbedingung *4 verschiedene Burgen* eindeutig die Bevorzugte. In anderer Besetzung ist dieses Spiel ungleich unterhaltsamer.
In meiner Bewertung ist Knatsch 4 Punkte wert.
Reinhard hat Knatsch klassifiziert.
(ansehen)