Titel: Kings & Things
Spieltyp: Brettspiel; Strategiespiel
Spieler: für 2 bis 4 Spieler ab 12 Jahren
Spielidee / Spielziel:
Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Landadeligen, die versuchen die Vorherrschaft über das zerfallene Königreich Kadab zu bekommen. Um dies zu erreichen muss die eigene Herrschaft ausgeweitet werden, das Einkommen erhöht werden, Heere aufgestellt und in die Schlacht geführt werden. Es werden Türme, Kastelle, Burgen und eine Zitadelle gebaut.
Spielvorbereitung:
• Der Spielplan wird durch sechs-eckige Karten gestaltet. Die Geländefelder werden von innen nach außen spiralförmig ausgelegt.
• Jeder Spieler erhält einen Sichtschirm, 10 Gold und 1 Übersichtstafel
• Der Dinge-Beutel wird mit allen Spielmarken, außer *Helden*, *Gold* und *Schwarze Wolke* bestückt.
• Festlegen welche Seite der Heldenmarken zum Einsatz kommen
• Nach der Verteilung des Startfeldes muss jeder Spieler reihum noch zwei weitere aneinander grenzende Felder auswählen und legt jeweils eines seiner Wappen darauf (= Baronie).
• Jeder Spieler stellt einen Turm auf eines seiner Geländefelder und zieht nun 10 Dinge aus dem Dingebeutel. Diese werden nach bestimmten Vorgaben auf den Spielplan gelegt. Dinge, die nicht ausgelegt werden können, kommen hinter den Sichtschirm und dürfen einmalig durch erneutes Ziehen umgetauscht werden.
• Die restlichen Geländekarten bilden den verdeckten Nachziehstapel
Spielablauf:
Das Spiel besteht aus Runden. Jede Runde besteht aus 9 Phasen:
1. Steuern einnehmen (muss): Für jedes Landfeld, die Summe der Kampfwerte der Festungen, für Einkommensmarken und Helden gibt es Gold (Vorrat)
2. Helden anwerben (kann): Jeder darf einen anwerben, in dem mit 2 Würfel min die doppelte Summe des Kampfwertes des Helden geworfen wird. Man kann mit 5 Gold vor dem Wurf und mit 10 Gold nach dem Wurf, sein Würfelergebnis um 1 erhöhen.
3. Dinge anwerben (muss): Pro 2 Landfelder darf ein Ding kostenlos, aus dem Dingebeutel gezogen. Für je 5 Gold oder für je 2 unbenutzte eigene Dinge, darf man ein weiteres Ding nachziehen. Hier können nun neue Wesen der jeweiligen Armee hinzu gefügt werden. Die Dinge können sofort auf den Spielplan oder hinter den Sichtschirm gelegt werden bzw. Dinge die dort liegen nun auf den Spielplan gegeben werden.
4. Ereignisse ausspielen (kann): z.B. zusätzliche Ausbaustufe; Geländekatastrophe beim Nachbarn anrichten; ein Geländeplättchen in eine andere Geländeform verwandeln etc.. Die Marken kommen wieder in den Beutel zurück
5. Heerhaufen bewegen (kann): Jeder Kämpfer der eigenen Armee darf 4 Geländefelder weit bewegt werden. Einige Felder zählen dabei wie 2 (Sumpf, Gebirge, Wald, etc.). Auf den Feldern, auf denen bereits andere Soldaten sich befinden, oder auf herrenlosen Feldern, wird ein Schlachtanzeiger positioniert. Hier muss später eine Schlacht geführt werden.
6. Kämpfen (muss): Reihum werden nun alle Schlachten dieser Spielrunde ausgetragen. Ein Kampf besteht aus mehreren Schritten: Magieschritt, Fern- und Nahkampfschritt. Dazu würfelt der Angreifer und der Verteidiger mit einem Würfel (pro eigenem Plättchen). Ist die erwürfelte Zahl kleiner oder gleich dem Kampfeswert des eigenen Plättchens, hat man dem Gegner einen Treffer verpasst. Der Kämpfer (Plättchen), der einen Treffer erhalten hat scheidet aus. Die Festungen können Treffer gemäß ihrer Kampfesstärke einstecken. Die Schlacht gewinnt, wer alle Gegner besiegt hat oder wenn der Gegner den Rückzug angetreten hat. Der Sieger darf nun sein Wappen auf das Feld setzen.
7. Festungen errichten (kann):
In jeder Runde darf man eine Festung (Turm, Kastell, Burg, Zitadelle) errichten. Es beginnt mit dem Turm (Kosten 5 Gold), der für weitere 5 Gold ausgebaut werden kann. Die Festungen haben im Kampf Werte (z.B. Burgen haben einen Fernkampfwert von 3, etc.). Festungen liefern zudem in jeder Runde Einkommen.
8. Besondere Fähigkeiten der Helden einsetzen (kann): Der Meisterdieb stiehlt eine Spielmarke aus dem Schichtschirm eines Mitspielers und die Oberassasinin nimmt einem Gegner einen Kämpfer
9. Startspieler wechseln (zwingend): Der linke Nachbar des alten Startspielers führt in der neue Runde alle Aktionen zuerst aus.
Spielende:
Das Spiel endet, sobald ein Spieler eine Zitadelle errichtet hat und sie bis zum Ende der nächsten *Festungen-errichten-Phase* verteidigt, ohne dass eine Mitspieler ebenfalls eine errichtet. Besitzen zwei Spieler oder mehr Spieler eine Zitadelle bis zum Ende der Runde, wird das gegenwärtige Einkommen ermittelt. Der mit dem meisten Gold gewinnt. Falls ein Spieler eine zweite Zitadelle erobert, hat er sofort gewonnen.
Fazit:
Ein vielschichtiges Spiel, das mehrere Partien zum Kennenlernen braucht. Es gibt zahlreiche Helden mit besonderen Fähigkeiten, Ereignisse und Magiermarken mit unterschiedlichen Auswirkungen. Das macht das Spiel interessant aber auch komplex. Während des Spielens ist es immer wieder notwendig (zumindest für mich) in der Spielanleitung nachzulesen.
Die Kampfessituationen erfordern auch gehörige Aufmerksamkeit, da es einen Fernkampf-, Nahkampf- und einen Magieschritt gibt. Es können zwei oder mehrere Spieler gegeneinander kämpfen und es können Kämpfe nacheinander an unterschiedlichen Orten geführt werden. Auch der Kampf gegen einen *virtuellen Gegner* (herrenloses Gebiet erkunden) kommt vor. Hierbei kommt es ausschließlich auf das Würfelglück an.
Aber auch die strategischen Möglichkeiten sind gut ausgeprägt (Festungen bauen, Heerhaufen bewegen, Helden anwerben, mit Trugwesen bluffen, etc.).
Das Bauen von Festungen gefällt mir sehr gut. Jeweils durch 5 Gold können die verschiedenen Ausbaustufen erreicht werden. Die letzte Stufe kann nur erreicht werden, wenn man in der Einkommensphase, 20 Gold an Steuern einnimmt.
*Heftige* Interaktion gibt es in erster Linie in den Kampfesphasen.
Das Spielmaterial ist ansprechend gestaltet, teilweise aus Plastik, teilweise aus Holz. Die Sichtschirme sind eindrucksvoll Burgen nachempfunden.
Die Spieldauer von ca. 3 Stunden, die komplexe Spieltiefe und Anforderung qualifizieren dieses Spiel eher für Vielspieler und Spieler die *kämpferische Auseinandersetzungen* mögen. Es wird wohl nicht zu meinen Favoriten avancieren, dennoch ist es in meiner Bewertung
fünf Punkte wert.
Reinhard hat Kings & Things 2te Edition klassifiziert.
(ansehen)