Il Principe ist ein schönes taktisches Versteigerungsspiel, bei dem man aber mindestens zu dritt, besser noch zu viert oder zu fünft sein sollte. Man muss schon gut überlegen, was man macht. Oftmals scheitert der Plan, weil man z. B. nicht bedacht hat, dass es zwar prima ist, wenn man die fehlende Gebäudekarte noch ergattern kann, um dann mit den restlichen, bereits vorhandenen Karten eine bestimmte Stadt zu bauen und deshalb verbissen um diese Karte mitsteigert, nur um dann anschließend festzustellen, dass man zwar nun alle Karten beisammen hat, aber die Stadt gar nicht mehr bauen kann, weil man sie nicht mehr bezahlen kann. Es gibt schon Möglichkeiten in diesem Spiel gemein zu anderen zu sein und das Blatt kann sich auch ganz schnell wenden, so dass Spieler, welche die meiste Zeit im hinteren Bereich der Siegpunktleiste unter „ferner liefen“ rangierten oder eher immer nur schwaches Mittelfeld waren, sich am Ende plötzlich auf Platz 1 und 2 befinden und somit gewinnen.
Man sollte nicht die Macht der Rollenkarten unterschätzen. Diese beinhalten Aktionen, welche man sofort ausführen darf und die evtl. bei der weiteren Rollenverteilung entscheidend sein können (z. B. die grüne Rollenkarte, bei der man eine verdeckte – nicht grüne - Karte wieder auf die Vorderseite drehen kann und dadurch evtl. in dieser Farbe nun doch wieder die Mehrheit zu besitzen um eine weitere Rollenkarte zu erhalten) und insbesondere Geld einbringen, wenn andere Spieler Städte bauen, die beispielsweise mit den Karten in den Farben der eigenen Rollenkarte bezahlt werden müssen. Das gemeine ist auch, dass man beim Auslegen der Gebäudekarten nicht beliebig viele unterschiedliche auslegen darf sondern nur beliebig viele einer Farbe, wodurch einem die Auswahl der Karten oftmals recht schwer fällt.
Geld ist sehr wichtig in diesem Spiel und immer knapp. Die Auswertung der Stadtplättchen bringt bei der Gesamtwertung bei raffinierter Auslage evtl. auch noch mal viele Punkte. Unser Spiel hat gezeigt, dass es nicht zwangsläufig so ist, dass diejenigen, welche die meisten Städte gebaut haben, auch am Ende gewinnen. Auch sollte man daran denken, dass jedes Set mit 5 verschiedenfarbigen Kartenfarben, sowie die meisten Handkarten, die Rollenkarten und der Besitz des meisten Geldes am Ende auch Siegpunkte einbringen.
Il Principe reicht sicher nicht an Stone Age oder Puerto Rico ran, aber dennoch ist es ein schönes Spiel, dessen unzählige Möglichkeiten den Sieg zu erlangen sich einem vermutlich erst voll und ganz nach mehreren Spielen eröffnet.
Zu diesem Preis kann man nur eine Kaufempfehlung aussprechen!