Da Igel ärgern (2-6 Spieler ab 8 Jahren) allein nicht mehr zu kriegen war, habe ich mir die Kombi-Box mit Tante Tarantel gegönnt.
Das Igel ärgern-Spielbrett ist hier bunt, und nicht so grafisch reduziert schwarz-weiß wie im Original, sieht also hübscher aus.
Zu Igel ärgern habe ich schon an anderer Stelle geschrieben, deshalb beschränke ich mich hier auf Tante Tarantel, für 3-5 Spieler ab 10 Jahren, Spieldauer wird bei beiden Spielen mit etwa 1/2 Stunde angegeben, ich würde eher 20 min sagen, beides also kurze Spiele.
In Tante Tarantel spielen wir Käferfamilien, die von einer Tarantel gefangen gehalten werden und durch ein Loch im Spinnennetz entwischen wollen. Jeder Spieler darf immer mit einem seiner Käfer ein Feld im Spinnennetz weiter ziehen, auf den blauen Feldern dürfen aber nicht wie auf den grünen Feldern beliebig viele Käfer stehen sondern nur einer - also kann man dort zwar hin ziehen, aber man schubst dabei den dort stehenden Käfer ein Feld weiter, gegebenenfalls sogar weitere Käfer, die in Zugrichtung auf anderen blauen Feldern stehen. Damit kann man sich selbst helfen oder einem der Mitspieler, was man eher vermeiden möchte. Bei dieser Schubserei kann man natürlich einen Käfer eines Mitspielers auch auf das Feld mit der Tarantel schubsen - schwupp, ist es gefangen, zu Beginn des Spiels kommt er auf ein Feld ganz am Rand (er wird nur wieder eingefangen), später im Spiel wird der Käfer aber gefressen, d.h. er kommt aus dem Spiel. Jeder Käfer, der aus dem Netz flüchten kann, landet auf der Punkteleiste des Spielbretts, und zwar genau auf der Höhe, auf der der Marker gerade steht, leider rückt der Marker dann auch ein Feld weiter vor! Dafür gibt es am Ende des Spiels die dort aufgedruckten Punkte. Die Punkte steigen nicht an, sondern sind mal höher, mal niedriger, am Ende der Leiste gibt es die meisten Punkte. Die Käferfamilie, die am Ende des Spiels die größte Punktesumme aufweisen kann, hat gewonnen.
Das wäre ja ganz einfach und unproblematisch, wenn die Tarantel einfach nur dasitzen würde. Leider ist die Tarantel sehr bewegungsfreudig, und patroulliert in immer größerer Geschwindigkeit in ihrem Netz! Tante Tarantel wird jeweils vom Startspieler der aktuellen Runde gezogen (er würfelt), erst danach darf beginnend mit dem Startspieler jeder Spieler mit einem seiner Käfer ziehen.
Tante Tarantels Zug besteht jeweils aus 3 Teilen - die Würfelaugen bestimmen die Anzahl der Felder in Zugrichtung, dazu addiert werden die Felder vom Punkteplan (= Beschleunigung) und außerdem gibt es je nach Augenzahl des Würfels noch Sonderzüge, Richtungsänderungen i.d.R. Zudem gibt es auf dem Spielplan zwei Felder, an denen Tante Tarantel ohnehin wendet, das äußerste und das innerste Feld logischerweise. Die Beschleunigung wird immer größer, je weiter der Marker auf der Punkteleiste vorrückt, zu Bedinn des Spiels startet man bei 0 Beschleunigung; sobald der erste Käfer entwischt ist, wird sie aber sauer und der Marker springt sofort auf das erste Feld mit Beschleunigung (falls er noch nicht so weit sein sollte). Jedes Mal, wenn ein oder mehrere Käfer erwischt werden in einem Zug von Tante Tarantel, endet ihr Zug auf diesem Feld, und der Marker auf der Punkteleiste rückt um ein Feld weiter.
Da man nie weiß, was als nächstes gewürfelt wird, kann man leider sehr schnell und überraschend ein Mitglied seiner Käferfamilie verlieren, und das Spiel bleibt spannend!
Das Spiel endet sofort, wenn der Marker auf der Punkteleiste das oberste Feld erreicht ("Ende"), oder wenn kein Spieler mehr einen Käfer ziehen kann. Dann werden die Punkte zusammen gezählt und der Sieger ermittelt.
Einfache Regeln, nettes taktisches Spiel für Familien, und im Doppelpack bekommt man 2 schöne familientaugliche Spiele zu einem vernünftigen Preis.
Beatrix hat Igel Ärgern + Tante Tarantel klassifiziert.
(ansehen)