Spieleranzahl: 3-4
Spieldauer: 60 Minuten
Alter:ab 10 Jahren
Eisenbahn-Kartenspiel mit einem modularen „Spielbrett“, Plättchenlegen und Auf- und Abladen, aus dem Jahre 2001
Spielmaterial:
45 Schienenkarten (Rail Cards): jede Karte zeigt neben den Schienen den Wagenwert (Car Value) (der stellt sowohl den Bewegungswert der Karte als auch die Siegpunkte dar), den Abholkreis (Pickup Circle), den Zielkreis (Setout Circle) und den Schwefelwert (Brimstone Value)
10 (Höllen)Kreiskarten (Circle Cards), gekennzeichnet mit 1-9 und G für die Tore der Hölle (Gates of Hell)
4 Lokomotivkarten (Engine Cards) (blau, grün, rot und gelb), für jeden Spieler eine, sie stellen die Lokomotiven der Züge dar (und auf ihnen ist der Rundenablauf zusammengefasst)
4 Lokomotivspielsteine (Engine Playing Pieces) in den Spielerfarben, für jeden Spieler eine
15 Spielsteine Kreiseffekte (Circle Effect Tokens), Effekte, die durch die Spieler während des Spiels genutzt werden können
2 Häresie-Spielsteine (Heresy Tokens), um Kreiseffekte zu verhindern oder das Ziel des Effekts zu ändern (kann man durch einen Kreiseffekt erhalten)
2 Fährmann-Spielsteine (Boatman Tokens), um Unterbrechungen der Strecke zu überwinden (kann man durch einen Kreiseffekt erhalten)
2 Tender-Spielsteine (Tender Tokens), um einen steten Schwefel-Nachschub zu garantieren (kann man durch einen Kreiseffekt erhalten)
2 Seelenfänger-Spielsteine (Soul Catcher Tokens), um Waggons anderer Spiele zu zerstören, wenn man ihren Zug rammt (kann man durch einen Kreiseffekt erhalten.
1 Zerberus-Spielstein (Cerberus Token), erschwert die Ausfahrt aus einem Kreis (kann man durch Nutzung eines Kreiseffekts platzieren).
8 „Check“-Spielsteine (Check Tokens), für den Effekt des Spielsteins „Delinquency“ (Kriminalität)
1 Regelbuch (englisch)
In diesem Eisenbahnspiel der etwas anderen Art geht es darum, die Seelen der Verdammten im richtigen Höllenkreis abzuliefern. Wer am Ende des Spiels die meisten verdammten Seelen abgeliefert hat, ist der Sieger des Spiels.
Zu Spielbeginn sucht sich jeder Spieler eine Lokomotivkarte aus und nimmt den Spielstein der entsprechenden Farbe (Achtung: die Lokomotiven sind winzig). Dann werden die (Höllen)Kreiskarten in einem bestimmten Muster auf dem Tisch verteilt. Auf jeden Kreis wird offen ein zufällig gezogener Kreiseffektstein gelegt. Die Schienenkarten werden gemischt und dienen als Nachziehstapel für alle Spieler und auch alle anderen Spielsteine werden in Reichweite bereit gelegt. Jeder Spieler legt seine Lokomotivkarte vor sich ab, setzt seinen Lokomotivspielstein auf die Karte Tore der Hölle und zieht drei Karten. Nach der Bestimmung des Startspielers kann das Spiel beginnen.
Der Spielzug eines Spielers läuft folgendermaßen ab:
1.Eine Karte vom Nachziehstapel ziehen (in dem Moment, in dem ein Spieler keine Karten mehr ziehen kann, wird der Schwefelvorrat wieder aufgefüllt (recharge the brimstone), d.h. der Ablagestapel wird gemischt und als Nachziehstapel bereitgelegt).
2.Kartenaktionen ausführen, in beliebiger Anzahl und Reihenfolge. Folgende Aktionen stehen zur Verfügung:
Einen Waggon aufnehmen (Pick-up a Car). Das geht nur, wenn man sich auf dem auf der Karte angegebenen Abholkreis befindet. Dann kann man die Karte ausspielen und so an seine Lokomotive anhängen, das der Zielkreis erkennbar ist. (Loaded Car)
Einen Waggon abliefern (Set-out a Car). Das geht nur, wenn man sich auf dem auf der Karte angegebenen Zielkreis befindet. Dann wird die Karte verdeckt unter die eigene Lokomotivkarte gelegt. Dort verbleibt sie für den Rest des Spiels und darf von niemandem mehr angesehen werden. Am Ende des Spiels ist sie die angebene Anzahl von Siegpunkten wert. (Delivered Car)
Den Zug bewegen (Move your Engine). Um seinen Zug mit der Fracht der verlorenen Seelen zu bewegen, benötigt der Spieler Schwefel. Dafür muss er eine Karte aus seiner Hand auf den Ablagestapel spielen, deren Schwefelwert genauso hoch oder höher ist als die der Waggons (einschließlich Tender) an seinem Zug. Die Reichweite der Bewegung hängt dann vom Wagenwert der Karte ab und unterliegt gewissen Beschränkungen. Bei der Einfahrt in einen (Höllen)Kreis (der auch als Bahnhof dient) verfallen alle restlichen Bewegungspunkte. Der Spieler muss sich sofort entscheiden, ob er den Kreiseffekt nutzen will . Danach kann er Waggons aufnehmen oder abliefern. Ein Zug darf niemals auf der Strecke die Richtung ändern, nur in einem Kreis. Fährt man auf eine andere Lokomotive auf, rammt man diese und schiebt sie vor sich her, höchstens bis zum Ende der Bewegung oder bis zu einem Kreis. Wer in einen Kreis geschoben wird, kann keinen Kreiseffekt nutzen. Wer von der Strecke geschoben wird oder freiwillig runterfährt, entgleist und muss alle Handkarten und alle noch nicht abgelieferten Waggons (loaded cars) ablegen, seinen Lokomotivspielstein wieder auf die Tore der Hölle setzen und seinen Spielzug beenden.
Neue Schienen legen (Lay new Rail). Eine Handkarte auf einen leeren Platz ausspielen, neben eine bereits liegende Kreis- oder Schienenkarte.
Schienen verbessern (Upgrade Rail). Eine Handkarte auf eine bereits liegende Schienenkarte spielen (falls auf dieser keine Spielsteine liegen). Die neue Karte muss mindestens alle Schienenteile der alten Karte besitzen.
3.Falls gewünscht: das Feuer schüren (Fan the Flames). Der Spieler darf eine Karte aus seiner Hand ablegen und soviele Karten nachziehen, wie der Schwefelwert der Karte beträgt.
4.Der Spieler zur Linken ist mit dem Spiel dran.
Dies geht solange weiter, bis keine Karten mehr zum Nachziehen vorhanden sind. Dann werden die Siegpunkte der abgelieferten Waggons (delivered cars) gezählt.
Mit ein paar Karten und Spielsteinen ist hier ein nettes kleines Eisenbahnspiel der etwas anderen Art entstanden, dass trotzdem einiges Geschick und Vorplanung beim Ausspielen der Handkarten erfordert. Natürlich entspricht die Ausstattung des Spiels nicht mehr dem heutigen Standard, das tut dem Spielspass aber keinen Abbruch. Und wann hat man schon mal die Gelegenheit, sich vor dem Herrn der Hölle hervorzutun und im Falle des Sieges für einen weiteren Tag darum herumzukommen, in den Feuerseen der Unterwelt baden zu müssen.
Das Spiel ist mir immer noch eine 4 wert.
Beatrix hat Hell Rail (engl.) klassifiziert.
(ansehen)