Titel: Hanabi
Autor/in: Antoine Bauza
Spieltyp: Kooperatives Kartenspiel
Spieldauer: 20 bis 30 Minuten
Spieleranzahl: 2 bis 5 Spieler ab 8 Jahren
Spielziel/-idee:
Hanabi ist japanisch und bedeutet wohl Feuerwerk. Und genau dazu sind die Spieler aufgerufen. Gemeinsam versuchen sie ein Feuerwerk, in Form von Kartenreihen zu zünden. Aber keiner kennt seine eigenen Karten und benötigt Hinweise der Mitspieler. Die Anzahl der Hinweise ist sehr begrenzt, kann sich aber durch das Abwerfen von Handkarten wieder ein bisschen erholen. Ist der Stapel zu Ende, bzw. hat man drei falsche Karten ausgespielt, endet das Spiel und die richtig ausgelegten Karten werden gezählt.
Spielvorbereitung:
• Der älteste Spieler wird Startspieler
• Er legt die 8 Hinweis-Plättchen mit der weißen Seite, sowie die 3 Gewitterplättchen mit dem klaren Sternenhimmel nach oben aus.
• Jeder Spieler erhält je nach Anzahl an Spielern Karten, die er mit der Rückseite sich zugewandt auf die Hand nimmt. Bei 2 und 3 Spielern sind dies 5 Karten, bei 4 und 5 Spielern sind es 4 Karten.
• Die restlichen Karten bilden verdeckt den Nachziehstapel
Spielablauf:
Das Spiel verläuft im Uhrzeigersinn. Immer wenn ein Spieler an der Reihe ist, muss er eine der drei Aktionen ausführen. Der Spieler darf nicht passen und er sollte die eigene Aktion nicht unnötig kommentieren:
• Er gibt einen Hinweis
Für jeden Hinweis wird ein Plättchen umgedreht. Der Spieler gibt nun einen Hinweis an einen Spieler. Er zeigt auf die Karten, die es betrifft und nennt die Farbe oder er sagt: z.B. Du hast keine *gelbe* Karte. Anstelle dessen kann er auch den Hinweis bezüglich des Zahlenwertes geben: z.B. Diese und diese Karte sind Einsen oder Du hast keine Eins. Sind alle Hinweismarker aufgebraucht, darf diese Aktion nicht mehr genutzt werden.
• Oder, er wirft eine Karte ab
Der Spieler wählt eine vermeintlich übrige Karte aus, wirft sie ab und zieht eine neue vom Nachziehstapel. Dafür wird ein Marker wieder zurück auf die weiße Seite gedreht. Sind alle Marker bereits weiß, darf diese Aktion nicht genutzt werden.
• Oder, er spielt eine Karte aus
An dieser Stelle entsteht das eigentliche Feuerwerk. Der Spieler spielt seine Karte in die Tischmitte aus. Passt die Karte direkt in eine bereits angefangene Reihe, wird sie dort angelegt oder es wird eine neue Reihe begonnen. Die muss allerdings mit einer eins beginnen Es liegen immer nur Reihen mit unterschiedlichen Farben (insgesamt sind 5 Farben im Spiel) aus.
Passt die Karte nicht, muss ein Gewitterplättchen umgedreht werden.
Spielende:
Das Spiel endet, wenn eine der 3 Bedingungen erfüllt wurde:
• Alle 3 Gewitterplättchen zeigen den Blitz
• Alle Farbreihen sind komplett ausgelegt (=Maximalpunktzahl von 25)
• Wenn der Nachziehstapel leer ist, darf nur noch der aktuelle Zug beendet werden.
Es erfolgt die Wertung, die sich in 5 Graduierung darstellt und den Spielern die Resonanz der Zuschauer über ihre Zufriedenheit mit dem Feuerwerk spiegelt. Das geht von *Ausbuhen* bis zum *unvergesslichen Event*
Bewertung:
Hanabi ist ein ungewöhnliches Spiel, das von mir lange Zeit unbeachtet blieb. Aus der *Ferne* betrachtet hatte es für mich keine Anziehungskraft. Doch bereits nach dem ersten Spiel musste ich meine Meinung revidieren. Hanabi ist ein absolut spaßbringendes kooperatives Kartenspiel, mit dem besonderen Mechanismus, dass man seine eigenen Karten rückseitig zu sich aufnimmt. Zunächst ordnete ich den Spaßfaktor der besonderen Besetzung meiner Initialrunde zu, aber, *ohne den Herren der ersten Runde* zu nahe treten zu wollen, ließ sich in den folgenden Runden der Spaßfaktor genauso abrufen. Es ist kein abendfüllendes Spiel, aber ein gutes für den Beginn, für Zwischendurch und als Absacker.
Die Regeln sind einfach und geben klare Vorgaben welche Hinweise gegeben werden dürfen. Der besondere Reiz von Hanabi liegt genau in dieser Komponente: der Art und Weise der Kommunikation. Diese wird durchaus freizügig und grenzwertig ausgeschöpft. Z.B.: wie wird der jeweilige Hinweis betont, wie ist die Wortmelodie; oder es sind die kreativen Interpretationen, wie z.B. *diese beiden Karten haben eine Quersumme von 2*, die zu den individuellen Spaßfaktoren in der jeweiligen Gruppe führen.
Im Spiel sind verschiedene Variationen bereits benannt: z.B. Schwierigkeitsgrad erhöhen durch weniger Gewitterplättchen, oder die Farbe *bunt* als sechste Farbe einführen oder den Farbrausch spielen, in dem die bunten Karten ordentlich Verwirrung stiften.
Insgesamt ein tolles Spiel, bei dem ich nun auch eine Rechtfertigung für seine Nominierung zum SdJ gefunden habe. Mir ist es vier (bis fünf) Punkte wert.