Da Gipf hier noch nicht ausführlich bewertet wurde, werde ich das mal tun. Das Spiel ist zwar inzwischen ausverkauft, aber in der Bucht gibt es immer wieder Angebote zu vernünftigen Preisen, da anscheinend noch nicht alle gemerkt haben, was für ein Potential (der Begriff wird noch öfter auftauchen) in dem Spiel steckt.
Vorab sei noch gesagt, dass Gipf eines von 6 Spielen des Gipf-Projekts ist, welche auch miteinander kombiniert werden können, dazu später mehr.
Gespielt wird auf einem 6-eckigen Feld, wobei das Feld aus Linien besteht. Jede Seite besteht aus 5 Punkten, die mit geraden Linien mit 2 anderen Punkten verbunden sind (Ist schwer zu beschreiben, G00glet euch am Besten mal n Bild vom Spielfeld.
Die Spieler sitzen sich gegenüber und jeder bekommt 15 Steine und jeder legt zunächst 3 abwechselnd in die 6 Ecken des Spielfeldes. Dann werden diese Steine alle auf die jeweils ersten Schnittpunkte in Richtung Mitte des Spielfeldes geschoben, dann kanns losgehn.
Jeder hat nun noch 12 Steine, die abwechselnd ins Spiel gebracht werden, Ziel ist es Steine des Gegeners zu schlagen, diese kommen dann aus dem Spiel und wer als erster keine Steine mehr einsetzen kann, weil er keine mehr hat, verliert.
Steine bringt man ins Spiel, indem man sie auf einen Ausgangspunkt setzt und dann in das Spielfeld schiebt. Man kann seinen Stein auf jeden beliebigen Schnittpunkt schieben. AUCH auf einen, auf dem schon ein Stein liegt, dann werden alle nachfolgenden Steine um eins weitergeschoben. Das geht natürlich nur, wenn dadurch kein Stein auf der anderen Seite aus dem Spielfeld geschoben werden würde.
Kommen wir nun zum Schlagen:
sobald vier Steine einer Farbe in einer Reihe liegen wird die KOMPLETTE Reihe abgeräumt, die Steine des Spielers der den Vierer hat, darf derjenige zurücknehmen, die Steine des Gegeners, die ebenfalls in der Reihe waren, kommen aus dem Spiel.
Das wars im Prinzip schon: Steine einsetzten, ins Spielfeld schieben, schauen, dass man einen Vierer macht und dem Gegener keinen ermöglicht. Klingt total banal ist aber äußerst tricky.
Eine Partie dauert selbst bei zwei Grüblern nicht lämger als eine halbe Stunde.
Der Schwierigkeitsgrad kann angepasst werden, in dem der schlechtere/unerfahrenere Spieler zu Beginn mehr Steine bekommt.
Das oben beschriebene ist das Basis-Spiel. Das Potential, das in Gipf steckt wird erst deutlich, wenn man das Standard-Spiel oder sogar mit den anderen Spielen des Gipf-Projekts spielt.
Zunächst zum Standard-Spiel:
Jeder Spieler hat noch 3 "Gipf-Steine", das sind zwei übereinander gestapelte Steine. Diese werden ganz normal als ein Stein behandelt mit dem Unterschied, dass sie nicht geschlagen werden müssen, wenn der Besitzer nicht möchte. Wenn also ein Vierer mit einem Gipf Stein entsteht, wird die Reihe ganz normal abgeräumt, der evtl. vorhandene Gipf-Stein des Gegners kommt aus dem Spiel und der eigene kann stehen bleiben. Falls der eigene ebenfalls abgeräumt wird, wird er zu zwei Basisteinen.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten zu gewinnen: erstens man schlägt alle 3 Gipf-Steine des Gegners, zweitens (wie gehabt), der Gegner kann keine Steine mehr einsetzen.
Noch kurz zu den restlichen Spielen der Gipf-Reihe:
Tamsk (wurde später durch Tzaar "ersetzt", da Burm der Zeitdruck nicht gefiel)
Zertz
Dvonn
Yinsh
Pünct
Sie sind alle eigenständig spielbar und haben ein 6-eckiges Feld, das wars auch schon mit den Gemeinsamkeiten. UND: sie enthalten Gipf-Potentiale. (Oder man muss sie sich über die Gipf-Sets 1-3 zulegen)
Potentiale sind Gipd-Spielsteine, die durch ein besonderes Aussehen ihrem jeweiligen Spiel zugeordnet werden können. So dass man also erkennt, dass dieses Potential (Gipf-Spielstein aus z.B. Zertz stammt.
Was soll des alles?!
Diese Potentiale haben bestimmte Eigenschaften, können z.B. Springen, einen extra Zug machen o.ä.
Wenn man also vereinbart mit Potentialen zu spielen, weiß der Gegener, dieser Spielstein (aus Zertz) kann irgendwann einmal springen. Wenn sein Besitzter das Potential nutzen will, muss er das melden und der Gegner kann eine Probe verlangen. D.h. wenn es ein Zertz-Potential ist, wird eine Runde Zertz gespielt, gewinnt der, der das Potential zum Einsatz bringen will, darf er es nutzen, ansonsten nicht.
Klingt abgefahren? Ist es auch :D Auf diese Weise kann man alle Spiele kombinieren wie man möchte. Nicht nur die Gipf-Spiele sondern wirklich alle, man muss nur z.B. den Sieg einer Parie Schach an ein Potential binden...
Man muss es einfach mal probieren, es steckt ein unglaubliches Suchtpotential ;) in dem Project.
Wenn ihr mehr über Kris Burm wissen wollt, er hat ne Homepage, is ganz witzig zu lesen, was ihm so im Kopf rumgeht... ;)
So, ich hoffe ich konnt dem ein oder anderen helfen, bei Fragen könnt ihr euch gern an mich wenden :)