Giants ist ein tolles Strategie und Taktikspiel mit so gut wie keinen Glückselementen. Zusätzlich bietet es auch noch tolles Spielmaterial!
Als ich das Spiel das zum ersten Mal aufgemacht habe, schoss mir sofort der Gedanke in den Kopf: "Oh das sieht aber schick aus! Cool!" - und das zu dem Preis?!
Aber genug geschwärmt!
Worum gehts:
Ihr befindet Euch auf einer der Osterinsel und Eure Aufgabe ist es Rapanuis, auch Moais genannt, zu errichten. Das sind die Steinernen Wächter der Insel, die weltweit bekannt sind.
Ihr führt also einen Stamm der einst die Osterinsel bewohnt hat.
Tja leider sind diese blühenden Zivilisationen auf der Osterinsel irgendwann fast ausgestorben, da sie kein Holz mehr hatten, was auch im Spiel ein Problem für Euch darstellen wird.
Eine Spielpartie geht so lange, bis ein Spieler auf all seinen Sockeln Moais errichtet hat.
Eine Spielrunde besteht dabei aus mehreren Phasen:
- in Phase 1 wird erwürfelt wieviele Moais in dem Steinbruch in dieser Runde entstehen und welchen Wert diese haben werde. Das ist übrigens auch das einzige Glückselement im Spiel und betrifft alle Spieler und nicht nur einen.
-in Phase 2 bieten dann die Spieler um das Recht sich als erster einen Moai aus dem Steinbruch aussuchen zu dürfen. Doch da entstehen schon die ersten Grübelmomente, da man die Stammesmarker und Arbeiter die man dafür bietet in der laufenden Runde nicht mehr für andere Aktionen zur Verfügung hat
- in Phase 3 dürfen die Spieler abwechselnd, beginnend beim Startspieler, aus unterschiedlichen Aktionen wählen, wofür sie allerdings Ihr Spielmaterial benötigen was sie noch hinter Ihrem Sichtschirm verfügbar haben. So setzt man Arbeiter ein um einen Transportweg für die Moais un deren Kopfbedeckungen zu bahnen. Es gibt einen Schamanen den man einsetzen kann um entweder zusätzliche Arbeiter, Stammesmarker, Holz, oder Hüte für die Moais aus einem anderem Steinbruch zu bekommen. Den Schamanen kann man clever positioniert auch als Arbeiter für den Transport weg nutzen, oder mit Ihm einen Sockelplatz resevieren. Außerdem gibt es einen Häuptling, der besonders gut anpackt oder auch Schamanen-Aktionen ausführen darf, wenn man dafür Rongotafeln abgibt, welche man wiederum für Stammesmarker eintauscht.
-in Phase 4 werden dann die Moais und Hüte durch Eure Arbeiter bewegt, die Ihr in Phase 3 positoniert habt. Dabei versucht Ihr die Moais auf Sockelplätze aufzustellen und Hüte auf Euren Moais zu errichten, um so Punkte zu bekommen. Je weiter weg sich der Sockelplatz dabei von einem Steinbruch befindet, desto mehr Punkte bekommt Ihr dadurch. Das Problem ist das Ihr immer genügend Arbeiter braucht um die Moais in den unterschiedlichen Werten bewegen zu dürfen. Dabei gilt: Je wertervoller der Moai, desto mehr Arbeiter benötigt Ihr pro Feld. Dazu könnt Ihr dann auch die Arbeiter dern anderen Mitspieler nutzen, die dann dafür aber Punkte bekommen. Holz hilft dabei natürlich auch ungemein, ist aber wie gesagt sehr rar. Schafft Ihr es nicht Euren Moai in dieser Phase zu auf einem Sockelplatz zu errichten, solltet Ihr unbedingt noch einen Stammesmarker in peto haben um diesen als Euer Eigentum zu markieren, da er Euch sonst in der nächsten Runde von einem Spieler, der dann vielleicht vor Euch dran ist, weggeschnappt werden kann.
- In Phase 5 wird dann alles Spielmaterial was Ihr eingesetzt habt (außer die Moais) wieder hinter Euren Sichtschirm gelegt und der Startspieler wandert einen Schritt weiter.
Der Sichtschirm wirkt dabei nicht nur als Sichschutz, sondern auch als Kurzanleitung zu den einzelnen Phasen. Sehr praktisch!
Ihr seht also ein sehr taktischen Spiel, bei dem man vieles Planen und abwägen muss.
Ein weiteres interessantes Element ist, dass man einen Moai mit einem seiner Sockelmarker markiert sobald man diesen errichtez. Dieser Sockelmarker wird dann allerdings verdeckt darunter gelegt. In großen Spielrunden kann es dann schon mal vorkommen, dass man den Überblick verliert und vielleicht einen Hut auf dem Kopf eines Moais errichtet, der einem anderen Spieler gehört und der sich dann natürlich über die Punkte am Ende des Spiels freut. ;)
Auch wenn ich in unserer ersten Partie voll auf das falsche Pferd gesetzt habe und die anderen beiden Spieler mich ordentlich den "Punkteleistenstaub" fressen lassen haben, da ich mich zu sehr auf die wertvollen Moais konzentriert habe die leider schwerer zu transportieren gehen, fanden wir alles das Spiel klasse.
Hab ich übrigens schon erwähnt, dass das Spielmaterial sehr ansprechend ist? ;)
Mein Fazit:
Giants ist nichts für Spieler, die ausschließlig Spiele wie Monopoly, Heckmeck oder z.B. Phase 10 spielen, aber Freunde von Strategie und Taktikspielen a la Säulen der Erde, Genoa, Caylus, Cuba etc. werden hieran definitiv Ihre Freude haben!