Spieler: 2-4, ab 12 Jahren, ca. 60-120 Minuten Spielzeit.
Der Spieler übernimmt die Rolle eines Eisenbahnmäzens mit dem Ziel, Strecken zu bauen und durch den Transport von Passagieren und Waren Profit zu erwirtschaften. Aber Geld öffnet nicht alle Türen. Einige Landbesitzer haben Einwände gegen die Pläne...
Spielbrett:
Ein Spielplan mit der Umgebung von Nürnberg, auf der Rückseite: Wensleydale.
2 zusätzliche Eisenbahntableaus zeigen den Einfluß jedes Spielers in der aktuellen Runde und die zur Verfügung stehenden Züge an.
Spielablauf:
- Jeder bekommt max. 12 Investitionssteine
- abwechselndes Einsetzen der Investitionssteine zum Erhalt notwendiger Ressorucen
- Einflusspunkte gem. vorheriger Investition
- Streckenbau
- Kauf von Zügen und Transport von Passagieren und Waren.
Nacheinander kaufen die Spieler Züge an einem der Tableaus und setzen je nach Zug unterschiedlich viele Güter und/oder Passagiere in die Waggons. Diese geben den Spielern SP und Geld, das zum Unterhalt der Strecke verwendet wird. Es gibt in dem Spiel keine echtes Geld, hier wird nur der Gewinn oder Verlust auf einem Tableau mittels eines Steines angezeit. Die Spielreihenfolge richtet sich nach dem, der den meisten Gewinn erwirtschaftet hat.
- evtl. Übernahmen durch die spieleigenen Gesellschaften "rot" oder "grün"
- neue Runde
Zu Spielende kommt es zur Endwertung. Für jedes "Set" aus Passagieren und Waren erhält jeder 2 SP, der Gewinn/Verlust wird dazugerechnet und die Kosten der noch vorhandene Strecken werden abgezogen.
Fazit:
Ein Spiel von Martin Wallace noch ohne Bewertung? Ist es so schlecht? Oder wurde das Eisenbahnthema bereits ausgereizt?
Ein kleines Zögern gab es beim Kauf dann doch... Warum ein englischer Titel? Doch es wurde schnell klar. Das engl. Originalspiel liegt bei und von ihm abgeleitet die deutsche Version.
"First train" ist eng verwandt mit "Brass/Kohle" und das zeigt sich deutlich. Wie bei Kohle müssen Strecken gebaut und Waren (+ Passagiere) transportiert werden und dabei wird es schnell eng, sehr eng auf dem Brett! Wer die ersten Runden den Spielverlauf nicht richtig abschätzt und in unrentable, später nicht mehr erweiterbare Strecken investiert, kann bei einem 4-Spieler-Spiel schnell ins Hintertreffen geraten.
Schon beim Verteilen der Investitionssteine für Punkte auf den Einflußpunkteleisten muß darauf geachtet werden, nicht zuviel auszugeben, da später auch der Streckenbau Steine kostet. Wer gleichzeitig zu wenig einsetzt, kann jedoch evtl. nichts mehr machen, da Mitspieler Einsätze überbieten können. Die Mitspieler müssen stets im Blick behalten werden. Wer möchte wohin bauen? Was braucht er? Wo wird er mehr investieren? Niemals sollte man seine Konkurrenten aus dem Auge verlieren, denn wenn eine Strecke gebaut ist, kann ein anderer dort nicht auch eine Strecke legen. Um transportieren zu können, braucht man aber eigene Strecken, die später Unterhaltskosten nach sich ziehen...
Kurz vor Rundenende (das Spiel spielt sich je nach Brett und Personenanzahl über 4-5 Runden) kann es sich lohnen, eigene Strecken auf-, diese den spieleigenen Gesellschaften "rot" und "grün" zu über- und so allen Spielern freizugeben.
Ob der engl. Name daher kommt, daß zum Spielschluß hin kein Spieler noch Strecken besitzen sollte (weil sie Minuspunkte in der Endwertung bringen)?
+ 2 Spiele in einer Schachtel: 2 Bretter, 2 versch. Eisenbahntableaus für Einflusspunkte, 2 versch. Tableaus für Züge
+ beide Spielbretter, sowohl das Nürnberger als auch das englische, sind äußerst reizvoll. Nur auf den ersten Blick ist die Aufgabe "grüne Personen wollen in eine grüne Stadt, rote Personen in eine Rote" simpel. Die Grafik ist klar und angemessen.
+ Langzeitmotivation
+ sie sind auch gut zu zweit spielbar
+ hohe strategische Komponente
+/- die Variabilität des Spieles erfordert ein aufwendiges Aufbauen. Zu Spielbeginn liegen unterschliedlich viele Post-/Bierwürfel (dt.) bzw. Käse-/Steinwürfel (engl.) in den Orten und verschiedene Figuren (grüne und rote Passagiere oder weiße Landbesitzer) stehen an den Stationen.
- die 14-seitige-Spielanleitung stellt eine Einstiegshürde dar. Sie ist nicht schlecht geschrieben, es fehlt lediglich eine Kurzanleitung, um während des ersten Spiels nicht ständig nachblättern zu müssen.
- nur bedingt gelegenheitsspielertauglich
Helga hat First Train to Nürnberg klassifiziert.
(ansehen)