Dominion – Dark Ages
Es handelt sich um die 6. Dominion-Erweiterung und sie ist nur zusammen mit den Grundkarten (Geld-, Fluch-, Punktekarten) aus dem Grundspiel oder der Intrige
spielbar. Sie ist kompatibel zu allen Dominion-Erweiterungen.
Diese Erweiterung besteht aus 40 Kartensätzen mit insgesamt 500 Karten. Diese teilen sich wie folgt auf:
• 31 Kartensätze mit Aktionskarten (inkl. Angriffskarten und Ritterkarten)
• 2 Kartensätze mit Aktions-/Reaktionskarten
• 2 Kartensätze mit Geldkarten
• 1 Kartensatz mit 12 Punktekarten
• 1 Satz Ruinenkarten bestehend aus 5 x je 10 Kartensätze
• 1 Satz Unterschlupfkarten bestehend aus 3 x 6 Kartensätze (Hütte, verfallenes Anwesen, Totenstadt)
• 2 Kartensätze mit *Sonstigen Karten* (Söldner, Verrückter)
Neue Kartentypen:
• Die gemischten Kartenstapel (z.B. Ritter, Ruinen) bringen zusätzliche Überraschungsmomente ins Spiel, da hier immer nur die oberste Karte offen ausgelegt wird.
• Geldkarten mit zusätzlichen Anweisungen - *Falschgeld* und *Beute*
• Ritter: Diese Karten verfügen alle über die gleiche Basisfähigkeit (Mitspieler decken 2 Karten auf und je nach Kosten muss eine oder keine davon entsorgt werden) und einer individuellen Anweisung für den Ausspieler
• Beute: bringt einmalig 3 Geld und wird dann wieder zurück in den Vorrat gelegt. Sie kann man nur indirekt über *Banditenlager*, *Marodeur* oder *Raubzug* erhalten
Mechanismen:
• Neu: Man kann beispielsweise in der Grundausstattung der Spieler auf die 3 Anwesen verzichten und dafür je eine *Hütte*, *Totenstadt* oder *verfallenes Anwesen* (Unterschlupfe) in sein Deck nehmen. Die *Hütte* kann beim Kauf einer Punktekarte entsorgt werden und soll den eigenen Kartensatz verschlanken. Sie bringt jedoch nicht wirklich diesen Effekt, da sie genauso das Kartendeck blockiert, wie ein Anwesen.
Spielt man sie jedoch beispielsweise mit der Königreichkarte *Kanzler*, ist dessen Wirkung eingeschränkt, da hier nun die Anwesen gerade in der Anfangsphase fehlen. Analog verhält es z.B. mit dem *Bürokrat*. Die Wirkung beider Karten wird geschwächt.
Die *Totenstadt* bringt zwei zusätzliche Aktionen. Das *Verfallene Anwesen* darf entsorgt werden, wenn dies durch eine andere Karte verlangt wird und man darf sofort eine Karte nachziehen. Sieht die Zusammenstellung der Königreich-Karten kein *Entsorgen* vor, ist das *Verfallene Anwesen* Ballast bis zum Schluss.
Manche Karten werden in Kombination gespielt:
• Ist der *Kultist*, *Leichenkarren* oder *Marodeur* im Spiel, werden Ruinenkarten benötigt (bei 2 Spieler 10, bei 3/20, bei 4/30 etc.). Diese werden zusätzlich zu den 10 Königreichkarten ausgelegt und können gekauft und genommen werden. Ruinenkarten sind für mich bessere *Fluchkarten*, sie bringen zwar einen kleinen Effekt (plus 1 Geld oder plus 1 Aktion, etc), sind aber nicht wirklich effizient. Im Spiel mit *Gärten* wiederum, tragen sie ihren Teil zu einem umfangreichen Deck bei.
• Werden die Königreich-Kartensätze *Banditenlager*, *Marodeur* oder *Raubzug* verwendet, wird auch der *Beute-Stapel* benötigt. Die *Beute* kann man nicht kaufen, sondern nur über die drei genannten Kartensätze erhalten. Dieser Karten-Typ ist bereits aus der Erweiterung *Hinterhalt* bekannt (z.B. *Turnier*) und wird in Dark Ages deutlich ausgebaut.
• Analog dazu verhält es sich mit *Eremit* und *Verrückter*, sowie *Gassenjunge* und *Söldner*. Allerdings ersetzt dabei der Verrückte den Eremiten und der Söldner den Gassenjungen
• Neu: Mehrfache Reaktion: Es dürfen mehrere Reaktionskarten auf einen Angriff gespielt werden, müssen aber zunächst vollständig ausgeführt werden.
• Neu: Anschluss verloren: Das kann passieren, wenn eine Anweisung verlangt eine Karte zu bewegen (abzulegen), aber diese bereits durch eine andere Anweisung bereits bewegt (z.B. entsorgt) wurde. Das bedeutet, dass er die Anweisung soweit es geht ausführt.
Regelergänzungen /-konkretisierung:
• Ausspielen = Karte vor sich legen
• Im Spiel = alle ausgelegten Karten (Handkarten, Nachzieh- und Ablagestapel sind nicht im Spiel)
• NEU: Kaufphase = Geldkarten mit zusätzlichen Anweisungen werden einzeln ausgelegt und ausgeführt bevor er eine Karte kauft. Es dürfen keine weiteren Geldkarten nach dem Kauf ausgelegt werden (auch bei mehreren Käufen nicht)
• NEU: Geldwert = Geldkarten produzieren ihren Wert in dem Moment, in dem sie ausgelegt werden
Fazit:
Ich bin auch von dieser Erweiterung begeistert. Sie ist vielfältig was die neuen Karten anbelangt und die Karten sind durchweg sehr gut gelungen. Das Regelwerk wird umfassender, manche Regeln werden in dieser Erweiterung präzisiert.
Weiterhin bringt die Erweiterung zusätzliche interessante Mechanismen mit (z.B. über Unterschlupf, Beute, Eremit/Verrückter, Ruinenkarten).
Die Möglichkeit ohne Anwesen in der Grundausstattung zu beginnen und diese durch 3 Unterschlupfkarten mit individuellen (wenn auch einfachen) Optionen zu ersetzen, ist mit allen Dominion-Spielen möglich nicht unbedingt aber mit allen sinnvoll.
Bewährte Mechanismen (z.B. Karten indirekt zu erhalten *Turnier* aus dem *Hinterhalt*), werden aufgegriffen und nun deutlich ausgebaut.
Die acht angegebenen Sets haben mir sehr gut gefallen und machen Lust darauf, die Karten aus Dark-Ages in ganz anderen Kartenkombinationen einzusetzen.
Für mich ist diese Erweiterung ein Muss, denn sie hat mir zum einen das Dominion-Fieber zurückgebracht und zum anderen vermittelt mir diese Erweiterung ein neues, verbessertes Spielgefühl: Dominion könnte wieder jeden Tag auf den Tisch kommen.
Dafür bleiben in meiner Bewertung nur die sechs Punkte.
Reinhard hat Dominion - Dark Ages Erweiterung klassifiziert.
(ansehen)