As d`Or - Jeu de l`Année
2019
Kennerspiel des Jahres
Kennerspiel des Jahres
2019
Nominierungsliste
innoSPIEL
2019
Nominiert
Achtung: Nicht für Kinder unter 36 Monaten geeignet.
Detective
Detective ist ein modernes Krimi-Spiel, gestaltet von Ignacy Trzewiczek, mit einer Geschichte von Przemysław Rymer und Jakub Łapot. Hier schlüpfen die Spieler in die Rollen von echten Ermittlern in modernem Setting. Als Teammitglieder der Antares National Investigation Agency müssen sie mysteriöse Verbrechen lösen. Detective verwickelt die Spieler tief in eine reichhaltige Geschichte. Bleibt zu hoffen, dass sie es schaffen, das Ende vorherzusehen, bevor ein weiteres Verbrechen geschieht... Das Spiel fordert sie mit fünf verschiedenen Fällen heraus. Scheinen diese zunächst noch ohne Zusammenhang zu sein, enthüllen sie doch mit der Zeit einen immersiven Metaplot, der gleichwohl auf Fakten und Fiktion beruht. Als Agenten begeben sich die Spieler in ein städtisches Labyrinth aus alten Mysterien und frischen Verbrechen und müssen immer wieder aufs Neue entscheiden, welchen Hinweisen sie nachgehen und welchen nicht – denn die Zeit ist begrenzt.
Noch nie hat ein Spiel in derselben Weise die vierte Wand durchbrochen wie Detective! Die Spieler müssen alle verfügbaren Ressourcen nutzen: sie können die ausführliche Datenbank des Spiels durchstöbern, die die Ressourcen ihrer Agentur simuliert, im Internet recherchieren und jedes andere Hilfsmittel zurate ziehen, das die reale Welt ihnen bietet. Dabei decken sie beständig neue Hinweise auf, die sie nach und nach näher an die Auflösung der Fälle bringen.
Wow, das war mal ein Erlebnis, und für mich ganz klar das Highlight des aktuellen Spielejahrgangs. Selten hat mich ein Spiel so gepackt, abgeholt, mitgenommen und hochgradig zufrieden zurück gelassen. Daher greife ich ganz entspannt zur Höchstwertung und versuche spoilerfrei zu erklären warum.
In Detective schlüpfen 1-5 Mitspieler in die Rolle von erfahrenen Ermittlern der Behörde Antares und werden mit Kriminalfällen konfrontiert die gut und spannend geschrieben sind.
Wie funktioniert das jetzt? Eigentlich ziemlich einfach. Erst werden die Aufgaben verteilt. Wer ist der Vorleser, wer ist das Analytiker der auf die Antares-Datenbank zugreift (App und Internetverbindung sind nötig!), wer notiert die Details, wer die Hinweise? Wenn das geklärt ist, liest der Vorleser die erste Fallbeschreibung vor, und man startet direkt.
Jeder Fall gibt einen Zeitraum von 1-6 Tagen vor in dem man die Lösung finden und am Ende präsentieren muss. Natürlich ist nicht unbedingt ein 24-Stundentag gemeint. Immerhin sind wir Mitarbeiter einer Bundesbehörde, da gilt es Dienstzeiten einzuhalten und Überstunden möglichst zu vermeiden. Durch Überstunden ausgelösten Stress braucht ja auch keiner, zumal es auch Begrenzungen gibt wie viel Stress die Gruppe aushalten kann. Manchmal kommt man aber, wie im echten Leben, nicht drum herum.
Wir können uns über einen kleinen Spielplan zu verschiedenen Orten bewegen, als Beispiel seien hier nur die Zentrale, das Gericht und die Recherche vor Ort genannt. Die Fahrt zu einem anderen Ort kostet immer Zeit.
Warum fahren wir jetzt hin und her?
Weil wir Hinweise bekommen haben. Die Fallbeschreibung liefert Startansatzpunkte anhand von Karten und Verweise auf die Antares-Datenbank. Um rauszufinden was passiert ist muss man aber nicht nur Hinweisen nachgehen, was häufig Zeit kostet (jeder hat doch schon mal die Erfahrung mit Wartezeiten z.B. bei Ämtern gemacht...), sondern auch abwägen welchen Hinweisen man nachgeht. Die Zeit drängt, alles geht nicht! Also flugs Karte X vorgelesen, den angegeben Verweis zu Datenbank oder anderen Karten folgen und dann... kombinieren. Grübeln, spekulieren, wilde Theorien aufstellen, wieder verwerfen, überlegen wo man als nächstes hingeht, mit wem man spricht, und dann geht's wieder los. Informationen zusammenfügen, diskutieren, Laborwerte und Autopsieberichte auswerten und am Ende des Falles hoffentlich auf die richtige Lösung kommen.
Wenn man der Meinung ist man hat die Lösung, oder die Zeit ist einfach abgelaufen, verlangt der Chef einen Bericht, anhand der dort erworbenen Punktzahl stellt sich heraus ob der Fall wirklich gelöst ist, oder ob man es nochmal versuchen muss.
Im Kern ist das Spiel tatsächlich eine Ansammlung aus vorlesen, zuhören und kombinieren. Den einen oder anderen wird die App stören, die sich für mich aber perfekt in das Thema einfügt. Ein kleiner Wermutstropfen mag vielleicht die Art wie die Schlusswertung festgestellt wird sein. Die App stellt Fragen die im Multiple-Choice-Verfahren beantwortet werden, danach berechnet sich die Erfolgsrate. Mich hat das nicht gestört.
Aber auch wenn der Ablauf ein simpler ist, ist es das Spiel nicht. Da gibt es heiße Spuren, falsche Fährten, obskure Verdächtige, merkwürdige Zeugen, überraschende Überstunden... man fühlt sich wie bei Castle, Criminal Minds oder welche Krimiserie man mag.
Zur Spieldauer kann ich nicht wirklich was sagen, wir haben in 2 Tagen alle 5 Fälle durchgespielt und zumindest ich habe dabei nur auf die Uhrzeit des Spiel geschaut, nicht auf eine echte Uhr.
Natürlich steht und fällt das Spiel mit der Gruppe (hier ein herzliches Dankeschön an meine grandiosen Mitspieler!). Wer mit Rätseln und Krimis nichts anfangen kann, wer nicht gerne seinen Kopf anstrengt oder unbedingt Material zielführend über das Brett bewegen möchte ist hier leider völlig falsch. Bedenkenlos zugreifen kann wer kooperatives Spiel mag, und immer schon heimlich mal einen Kriminalfall lösen wollte.
Tipp am Rande, mit einer Flip-Chart oder sowas wird das Ganze atmosphärisch noch dichter.
Ich warte mit scharrenden Hufen auf die Erweiterung.
Sarah R.: So... Ich habe CoC jetzt zu dritt gespielt, und es hat uns (und mir überraschend) gut gefallen. Wir haben erst das Tutorial und dann einen als... weiterlesen leicht deklariertem Fall gespielt.
Der große Unterschied bei Detective und CoC findet sich darin das Detective sich größer, epischer und echter anfühlt.
Was die Endabrechnung angeht finde ich sie in beiden Spielen in Ordnung. CoC löste den Fall komplett auf, ich weiß aber nicht wie das bei mehrteiligen Fällen ist. Aufgefallen ist mir jetzt das die Fragen eigentlich gut gestellt sind und eindeutig zu beantworten waren.
Beide Spiele machen Spaß, CoC eher wenn man "nur" n bisschen Detektiv spielen will. Will man einer sein, nimmt man Detektive. 21.07.2019-21:57:29
Michael Maro W.: Hallo Sarah,
danke für die tolle Rezi! Ich hab CoC noch ungespielt daheim liegen, bin aber nun hoch motiviert, es auf den Tisch zu bringen. Und... weiterlesen dann Detective auszuprobieren.
Ich hab mehrmals bei Krimidinners mitgespielt und das hat dank spielfreudiger Mitspieler und viel Spaß gemacht. Allerdings haben wir selten die Lösung gefunden. Wahrscheinlich sind wichtige Hinweise untergegangen. Es scheint so, als sei das bei diesen Spielen mit App besser! 21.03.2023-16:12:44
Nachdem ich Sarahs Bericht gelesen habe, muss ich dann doch auch ein paar Worte dazu sagen. Ich gehörte nämlich zu der Gruppe der gelobten Mitspieler.
Wie Sarah es schon gesagt hat, steht und fällt das Spiel mit der Runde der Mitspieler. Gerade der erste Fall zielt darauf ab, die Spieler in die Athmospähre einer echten Ermittlung eintauchen zu lassen. Dazu gehören auch Hinweise auf den schlechtesten Kaffee der ganzen Stadt, Warten auf Ergebnisse der Forensik, etc. Die Spieler erleben somit eine richtige Geschichte. Und während eines Falls stehen den Spielern dann auch nur begrenzte Resourcen und begrenzte Zeit zu Verfügung.
Ich betrachte das Spiel ist eine Mischung aus Rollenspiel und Brettspiel, wobei das Spiel und die Antares-Datenbank die Rolle des Spielleiters übernehmen. Wer also z. B. "Private Eye" spielt, sollte m. E. unbedingt einen Blick auf dieses Spiel werfen! :)
Aber vorsicht: ein paar Wochen nach unserer wirklich tollen Runde habe ich den ersten Fall nochmal mit einer ganz anderen Spielrunde gespielt. Auch hier wurde der Fall erfolgreich gelöst (im Gegensatz zu meiner ersten Runde sogar ohne Überstunden zu schieben), aber die Gruppe wird die restlichen Fälle nicht weiterspielen. Hier sind gerade die Erzählelemente gar nicht gut angekommen.
Eine Sache muss ich aus Sarahs Rezi dann aber noch richtig stellen: es wird keine App benötigt, sondern lediglich ein Browser mit Internet-Zugang, um Zugriff auf die Antares-Datenbank zu erhalten. Dort erhält man dann Zugriff auf Verhörprotolle von Verdächtigen, Hintergrundinformationen, etc., die einem für den Rest (als für alle Fälle) des Spiels weiter zu Verfügung stehen. Zu Hause kann man daher auch einfach ein Laptop mit auf den Tisch stellen.
Weiterhin kann ich nur Folgendes empfehlen: um tiefer in das Spiel einzutauchen, hatte ich bei Portal Games außerdem noch die 30 Characer Portraits bestellt. Eine Mitspielerin unserer Runde hat zusätzlich noch ein Board gebastelt, an dem wir die Bilder mit Notizen dann auch noch festmachen konnten, so dass es bei unseser Lösung der Fälle 4&5 dann wirklich so aussah, wie auf den Mindmaps der gängigen Polizei-Serien.
Detective ist ein kooperatives Deduktionsspiel bei dem die Spieler eine gestellte Frage beantworten sollen. Zu Beginn findet eine Besprechung in der Zentrale statt, danach gehen die Spieler den Hinweisen und Spuren nach, ordnen die gesammelten Informationen (Spielkarten, spezielle Antares-Datenbank, Internet) und beantworten zum Ende einige Verständnisfragen, die über die Lösung des Falles entscheiden. Je Fall stehen eine bestimmte Anzahl von "Tagen" mit jeweils 9 Arbeitsstunden und möglichen Überstunden zur Verfügung (Überstunden verursachen Stress und bringen Minuspunkte). Ein Ortswechsel (Zentrale, Labor, Polizeirevier, Gericht, Recherche vor Ort) kostet 1 Stunde und die Ermittlungen unterschiedlich viele Stunden Zeit.
Fazit: Detective kam in unserer Gruppe von 6 Personen unterschiedlich an. Ein Mitspieler war begeistert, ein Mitspieler fand das Spiel "ermüdend" und die Übrigen waren "interessiert". Nachdem wir in der ersten Kampagne sehr viel geschrieben haben, wurde in den nächsten Kampagnen schon weniger notiert. Die meisten Fragen konnten wir beantworten, bei denen, die wir nicht beantworten konnten, hätte uns nicht nur die Lösung selbst, sondern auch der Lösungsweg (welche Spuren mußten verfolgt werden) interessiert, so war die Lösung etwas unbefriedigend. Der "Funke" ist nicht übergesprungen, vielleicht auch der Tatsache geschuldet, daß meist Strategiespiele auf den Tisch kommen!?
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