Gereizt hat mich das Spiel aus folgenden Gründen: Es ist ein Solitärspiel, es ist auf deutsch, alle deutschen U-Boote die bis 1943 im Einsatz waren sind enthalten.
Vorne weg: es ist kein taktisches Spiel, bei dem man den genauen Angriff auf gegnerische Schiffe in allen Einzelheiten durschspielen kann. Vielmehr handelt es sich um die Simulation des deutschen U-Boot Krieges im Ganzen. Der Spieler repräsentiert den Befehlshaber der U-Boote des deutschen Reiches, der mit den vorhandenen Mitteln und Beschränkungen das Beste tun muß, um England in die Knie zu zwingen.
Dabei sind viele Faktoren berücksichtigt. Politik, Kriegsereignisse, Entwicklung der Torpedos, Wetter, Nachrichtendienst, Enigma.
Zu bestimmten Zeitpunkten kommen neue U-Boote ins Spiel und bereits in Dienst gestellte werden abberufen.
Einen Kriegsabschnitt oder den ganzen Krieg nachzuspielen stellt die Königsdisziplin dar, die wegen des Umfangs viele Stunden dauert, man sollte also einen Platz haben, wo das Spiel aufgebaut bleiben kann. So dauert der längste Feldzug, also der U-Boot Krieg von 1939 bis 1943, geschätzte 150 Stunden !
Um sich nicht gleich dieser Herausforderung stellen zu müssen, gibt das Spiel auch kleinere Szenarien her, sogenannte Gefechte, hier gegen allein fahrende Schiffe oder Konvois, zunächst nur mit einem Boot, aber dann auch mit mehreren Booten (Wolfsrudel).
Diese Gefechte sind hervorragend geeignet, die Mechanismen zu erlernen.
Als meine erste Kampagne spielte ich einen Einsatz vor der amerikanischen Ostküste, „Unternehmen Paukenschlag“. Sie dauerte von der dritten Dezemberwoche 1941 bis zur ersten Woche im April 1942.
Ergebnis: Versenkte Feindtonnage: 691 t, versenkte Schiffe: 128, eigene Verluste: 14 U-Boote. Zum Sieg hat es nicht gereicht, dafür hätte ich 1.060 t versenken müssen. Historisch waren es 800 t und 149 versenkte Schiffe. Ihr seht also, das Spiel ist nicht leicht.
Trotz dem großen Maßstab der Simulation gibt es Abwechslung durch vielerlei Ereignisse.
So gibt es Angriffsvorteile durch beleuchtete Küsten oder Leuchtkugeln bei Nacht, aber auch Nachteile durch Torpedoirrläufer oder plötzlich auftauchende Feindflieger bei aufgetauchten U-Booten. Nach jedem Gefecht wird gecheckt ob die Torpedos aufgebraucht sind, Transfereireignisse sorgen dafür daß ein U-Boot wegen einem Defekt oder Schaden die Heimatbasis anlaufen muß.
Im Ganzen gesehen ein gutes Spiel, bei dem man viel Zeit mitbringen muß. Nachteilig habe ich empfunden, daß große Konvois zeitaufwändig aufgebaut werden müssen, das Gefecht dafür oft zu schnell vorbei ist, aber ich hatte ja bereits gesagt, daß viel Zeit dafür einzuplanen ist.