Wir haben das Spiel hier ausgeliehen,um es zu testen. Wir haben das zweite Szenario gespielt, welches das Anfängerszenario für 4 Spieler ist. Die Erfahrung ist also ausgesprochen klein. Fazit des Tests war, das alle das Spiel an sich gut fanden. Wir brachen das Spiel trotzdem nach etwa 1,5 oder 2 Stunden Spielzeit ab. Zu der Zeit hatten wir noch nicht einmal eine von vier Runden geschafft. Wenn man sich die anderen Szenarien anschaut, wo deutlich mehr Einheiten auf dem Spielbrett sind, mit mehr Runden, so müssen diese wohl Tage dauern. Das ist uns deutlich zu lang. Insofern, schade.
Dabei waren meine Mitspieler trotz der Skepsis gegenüber komplexen Spielen begeistert - wie gesagt nur mit den Anfängerregel (z.B.nur Fußtruppen). Aber man muss ja auch nicht alle Regeln übernehmen (so wird die Sichtlinie später auch anhand von Höhen detailliert).
Für alle, die sich interessieren, hier noch ein paar Infos.
Anders als erwartet, spielt man nicht die Schlacht am Kursker Bogen, sondern einzelne kleine Gefechte, die in die große Handlung mehr oder weniger spezifisch eingebettet sind. Die ersten beiden Szenarien, (beide Seiten wollen eine Kuriertasche bzw. beide Seiten wollen einen abgestürzten Piloten Sichern/umbringen, wobei ein Spieler den Piloten mit Einheiten spielt), könnten überall spielen.
Die Anleitung ist insgesamt gut. Ich habe für mich und die Mitspieler eine kleine Übersicht geschaffen, die mitgelieferte war in Teilen zu unübersichtlich, weil es keine eigene Übersicht für die Anfängerszenarien gibt. Mit der eigenen ging es dann aber sehr gut die Regeln zu erläutern und schnell etwas nachzuschauen. Am meisten fehlte mir eine klare Darstellung, der Sichtlinie anhand von mehreren Beispielen. In der Praxis gibt es so viele Möglichkeiten wie die Sichtlinie ein Hindernisfeld schneidet bzw. ´kratzt´, dass es schwer ist, eindeutig festzulegen, wo genau die Grenze verläuft. Dabei ist das sehr wichtig und kann schnell für Streit sorgen.
Einen kleinen Fehler hab ich noch entdeckt als ich feststellte, dass eine der Karten für die Anfängerszenarien sich auf eine Regel beziehen, die erst deutlich später eingeführt wird.
Die Einheiten sind recht kleine Papptäfelchen, voll mit ihren Werten, Namen, Symbolen und einem zentralen Bild. An sich alles logisch aufgebaut, nur warum man den Verteidigungswert für vorn hinten druckt und den für hinten vorn, ist mir ein absolutes Rätsel, aber das ist Klagen auf hohem Niveau. Letztlich spielt es sich damit ziemlich gut.
Die Ergebnisse von Angriffen werden gewürfelt, ebenso, ob Einheiten erschöpft sind, d.h. erst wieder in der nächsten Runde eine Aktion mit Aktionskosten durchführen könne. Wenn die Spieler nichts mehr tun können oder wollen, beginnt die nächste Runen mit aufgefrischten Einheiten und neuen Karten. Ja, es gibt noch Karten, die einem z.B. auch Aktionen mit erschöpften Einheiten ausführen lassen. Das und viel Würfelglück können zu einer ziemlich langen Runde führen. Seine Würfelergebnisse kann man dann noch begrenzt in die gewollte Richtung verbessern.
Nach einem zweiten erfolgreichen Treffer ist die Einheit vernichtet. Allerdings hat die Einheit immer noch Zeit mit Würfelglück den ersten Treffer los zu werden, so dass sich das ´Vernichten´ endlos hinziehen kann. Das finde ich sowieso merkwürdig, dass sich die Einheiten sozusagen innerhalb einer Runde ´heilen´ können.
Gewonnen hat die Seite mit den meisten Siegpunkten. Dazu gibt es eine Siegpunktleiste, wo es keine Null, also kein Unentschieden gibt. Das ist gewöhnungsbedürftig. Also, wenn die hinten liegende Seite einen Punkt gewinnt, während die Gegenseite mit einem Punkt vorn liegt, so führt sie nun mit einem Punkt.
Der Karton wird voll ausgenutzt (Ökopunkt wird nicht abgezogen).
Interessant sind die Einlassungen bei den Regeln, wo erläutert wird, welcher Aspekt realer Kriege durch sie umgesetzt wird. Auch zu der Schlacht selbst gibt es noch recht ausführliche Informationen im Heft.
Livia hat Conflict of Heroes - Kursk 1943 (de) klassifiziert.
(ansehen)