Endlich mal wieder ein Spiel das sich recht einfach Bewerten lässt.
Clash of Cultures (ab hier jetzt kurz Clash genannt), ist ein typisches Zivilisationsspiel. Man baut Städte an Resourcenträchtigen punkten. Rekrutiert Krieger oder Siedler um noch schneller zu bauen und zu forschen. Da "Civilisation das Brettspiel" (kurz Civ) im Grunde den gleichen Hintergrund abdeckt, möchte ich eher auf die Unterschiede zwischen beiden eingehen. Prinzipiell spielen sich nämlich beide Spiele wirklich verschieden da sie andere Prinzipielle Mechanismen haben.
1.) Stadtausbau.
Die Städte bei Clash lassen sich mit 4 verschiedenen Gebäuden Aufwerten welche diverse Boni liefern (Erhöhte Kampfstärke, stärkere Kultur, bessere Rohstoffgewinnung und ähnliches).
welche aber erst Erforscht werden müssen (dafür ist die Erforschung dieser Typen eher im Bereich Grundlagen anzusiedeln und daher schnell möglich alle Gebäude zu bauen)
Civ bietet da die Möglichkeit die Städte mit mehr Gebäudetypen auszustatten je nachdem welche Tech erforscht wurde. Jedoch überbauen solche Gebäude bereits vorhandene Vorteile auf den Feldern. Clash ermöglicht es auch mehr Städte zu bauen als bei Civ (Civ waren es 3 [sofern ich mich richtig erinnere] Clash erlaubt 5 [könnten auch 6 sein hab jetzt gerade nicht die Anleitung hier]). Zusätzlich sei noch erwähnt das bei Clash jeder Gebäudetyp (im Spiel wird eigentlich nur vom Stadtausbau geredet nicht vom bau des Gebäudetypes X) immer die gleichen Rohstoffe kostet. Diese lassen sich aber durch bestimmte Forschungen modifizieren.
2.) Rohstoffe.
Civ kennt dabei: Gold, Produktion, Wirtschaftsleistung [Geld], ggf Spezialresourcen
Gold/Wirtschaftsleistung wird dabei im gesamten Reich gesammelt, Produktion nur Lokal in den Städten in dem man etwas Produzieren kann. Zusätzlich können durch Stadtgebäude der Ertrag von den Feldern geändert werden. Kultur gibt es auch noch, hat aber eine gesonderte Bedeutung.
Clash hat: Nahrung, Ideen, Holz, Eisen.
Gold gibt es auch ist aber im grunde nur ein Joker für alles andere. Zusätzlich existieren noch Kultur und "Stimmung" in form der Resourcen haben die aber nur wenig Einfluss aufs
Spiel daher nehme ich sie mal raus (Ich erwähne aber später noch die Stimmungs und Kulturtoken mit denen bestimmte Aktionen getätigt werden können).
Eine Stadt sammelt in Clash aber nicht Automatisch jede Runde ihre Resourcen ein, es muss zum Sammeln in einer Stadt immer auch eine Aktion dafür ausgegeben werden. Dabei sammelt eine Stadt dann so viele Resourcen wie ihre größe Entspricht (d.H. eine Stadt mit 3 Sondergebäuden hat Größe 4 und kann in ihren Umfeld + das eigentlich Stadtfeld insgesamt 4 Resourcen sammeln).
Nahrung ist eine der wichtigsten Resourcen. Sie wird gebraucht um zu Forschen wobei dafür aber auch Ideen ausgegeben werden dürfen. Fast jeder Bau von Einheiten oder Stadtausbau benötigt Nahrung, daher ist eine möglichst gute Nahrungsversorgung essentiell.
3.) Forschung:
Civ hat dort eine tolle Forschungspyramide welche durch das Ausspielen von Karten erstellt wird. Es darf immer nur eine höherwertige Forschung erforscht werden wenn man die zwei niedrigstufigeren Erforscht hat. Auch die Auswahl an möglichen Forschungen und damit einhergehenden Taktiken ist toll. Zusätzlich sorgt der Pyramidencharakter das man nicht gleich erschlagen wird von den Möglichkeiten. Man muss ohnehin erstmal niedrigstufigere Themen erforschen bevor man höhere darf.
Clash hat hier eher eine art Themenforschung. Man hat diverse Themen zur Auswahl: Kriegsführung, Religion etc. in jedem Themengebiet muss man immer als erstes das oberste Thema Erforschen (dies sind meist die Zusatzgebäude die man bauen darf wie Tempel, Akademie, Hafen ...) und ab dann darf man jedes weitere Thema dieses Forschungszweiges beliebig erfoschen.
Dabei ist jeweils ein solches großes Themengebiet immer auf eine bestimmte Taktik ausgelegt: Religion zum Beispiel verleitet frühzeitig zum Bau von Tempeln da es dort eine Technologie gibt die es ermöglicht in jeder Stadt mit Tempel weitere Gebäude ohne Nahrungskosten zu bauen. Gerade aber solche Effekte machen das Forschen langatmig. Denn es gibt viele gute Synergieeffekte in verschiedenen Forschungsrichtungen. Aber wenn man dann man Forschen muss geht gleiche eine Grübelkomponente los: Was ist jetzt am besten..... die "Straightforward" struktur der Pyramide bei Civ ist da ein wenig Nutzerfreundlicher
4.) Militär:
Clash beinhaltet zwar Kampf, aber er wird eher Rudimentär betrachtet. Es gibt 1 Militäreinheit. Diese lässt sich auch nicht verbessern etc. Kurz gesagt, jeder Spieler hat immer die gleiche prinzipielle Stärke im Kampf/Einheit es gibt nur noch die möglichkeit über spezielle Taktikkarten ein wenig einfluss in den Kampf auszuüben. Zusätzlich sein noch gesagt das der Kampf "nur" ausgewürfelt wird. Dieses System Zeigt auch schon das Kampf wirklich in den hintergrund gerückt wird.
Civ bietet da mit seinen diversen Technologisch aufrüstbaren Einheiten schon mehr. Auch das Kampfsystem ist da etwas Taktischer durch das Ausspielen der Einheiten in den Formationen
bzw das Stein/Schere/Papier prinzip der einzelnen Einheitentypen (hier ins detail zu gehen ist zuviel des guten).
5.) Besonderheiten:
Civ: hier seien noch die Spezialrohstoffe genannt die es im Civ gibt. Diese lassen sich für diverse Technologien verwenden um ggf Produktion zu steigern oder andere Nebeneffekte zu erziehlen. Zusätlich kann man noch Kultur sammeln um an Kulturkarten mit speziellen Boni zu kommen.
Clash: Jetzt kommen wir zur Kultur und der Zufriedenheit. Über bestimmte Forschungen und Aktionen kann man an Kultur und Zufriedenheitstoken kommen. Kultur kann man für Kultureinflussaktionen nutzen. Dadurch übt man einfluss auf gegnerische Städte aus. Dies wird leider auch nur ausgwürfelt aber ein erfolgreicher Kultureinfluss resultiert quasi darin das man den Gegner 1 Siegpunkt in Form eines Gebäudes stiehlt (Dieses Gebäude trägt fortan die eigene Farbe man darf es zwar nicht als ein eigenes Gebäude benutze, es steht ja immer noch in der gegnerischen Stadt, aber in der Endabbrechnung kriegt nicht der Gegner den Punkt für solch ein Gebäude sondern man selbst).
Die Stimmungstoken können Verwendet werden um die Laune einer Stadt anzuheben. Dabei zählt eine Stadt mit "guter" Laune als wäre sie um eins größer (D.H. das sie zum Beispiel eine Resource mehr Sammeln dürfte als es ihre eigentliche größe Entspricht).
Zusätzlich gibt es in Clash noch Zielkarten. Auf diesen sind kleinere Ziele aufgedruckt die man Erfüllen kann um auch noch Siegpunkte zu ergattern. Diese sind eigentlich sehr einfacher Natur wie: Errichte 5 Städte, baue eine Stadt auf Stufe 5 aus. Habe meher Tempel als alle anderen Mitspieler etc. Der Vorteil davon ist, das man sich nicht allein gelassen fühlt. Man hat dadurch irgendwie immer was zu tun.
6. Wie Spielt es sich:
Civ spielt sich wie ein globales Zivilisationsspiel. Ich muss das große ganze im Auge behalten. Welches Ziel will ich erreichen. Was muss ich dafür tun, worin spezialisier ich mich.
Auch das "nur 3 Städte prinzip" verdeutlicht dies.
Clash spielt sich da etwas kurzfristiger. Die Zielkarten bieten immer mal was zu tun um Punkte zu ergattern. Man kann viele Städte bauen aber hier fehlt halt "das große Ganze" das Spiel ist nach fester Spielzeit um, dann werden Punkte gezählt. Man kann sich zwar grob in eine Forschungsrichtung festlegen und dannach spielen, aber eine echte globale Ausrichtung gibt es nicht.
Persönliches Fazit:
Mir machen beide Spiele enorm viel Spaß. Eigentlich kann man Civ und Clash nicht direkt vergleichen. Beide Spielen sich zu unterschiedlich und sind daher ein Must have für einen Freund von Civ spielen. Clash spielt sich da etwas "leichtfüssiger" da man nicht gleich soviel im Auge behalten muss. Irgendwie fällt mir gerade auf das Clash sich irgendwie wie eine Mischung aus Civilisation und Siedler spielt. Es ist ein Siedler mit Kämpfen und Forschung.
Nur noch kurz zum Material: Das ist Super, ein haufen Plastikeinheiten, Städte, Schiffe... Marker und Karten da gibts nix zu Meckern.
Heiko hat Clash of Cultures (en) klassifiziert.
(ansehen)