Dies ist mehr ein Ersteindruck als eine richtige Rezi, da ich das Spiel erst einmal zu zweit gespielt habe:
Carcassonne Südsee ist ein eigenständiges Spiel aus der Carcassonne-Welt, mit dem wohl eine neue Serie mit dem Titel "Around the world" begonnen werden soll.
Es ist für 2-5 Spieler ab 7 Jahre und dauert laut Packung ca. 35 Minuten, die aber schon zu zweit nicht ganz ausreichen.
Das Carcassonne-Grundprinzip ist erhalten geblieben, es spielt sich trotzdem ganz anders.
Zu den 73 Landschaftsplättchen und pro Spieler 4 Meeples, die sich hier Insulaner nennen kommen an Material noch 24 Schiffsplättchen, die die meisten Punkte liefern sowie 60 Waren aus Holz dazu (Fische, Muscheln, Bananen). Ausserdem gibt es noch 19 Fischerbootsplättchen.
Ziel ist es natürlich weiterhin, die meisten Siegpunkte zu erhalten.
Die erste Veränderung zum Original ist, dass es nicht mehr direkt Punkte gibt, sondern durch die Schiffe, die mit Waren beliefert werden müssen.
Als erstes kommt das Startplättchen in die Tischmitte, die Holzteile in den allgemeinen Vorrat und von den Schiffen werden 4 aufgedeckt. Dann werden im Uhrzeigersinn folgende Aktionen ausgeführt:
1. Der Spieler muss 1 neues Plättchen ziehen und anlegen.
2. Man darf 1 Insulaner auf dieses Plättchen setzen ODER zurück in seinen Vorrat nehmen (dafür hat man hier wie gesagt auch nur 4 Insulaner)
3. Evtl. werten.
4. Evtl. genau 1 Schiff beliefern (und dadurch Punkte bekommen)
Auf Stegen kann man seine Meeple als Muschelsammler einsetzen und erhält nach Fertigstellung des Abschnittes so viele Muscheln, wie dort aufgemalt sind.
Ähnlich ist es bei Inseln, nur dass es dort Bananen gibt.
In den Meeresgebieten gibt es Fische, dort werden die Meeples hingelegt, wie im Original auf den Wiesen.
Dort darf gefischt werden, sobald ein komplettes Meeresgebiet von Inseln und Stegen umschlossen ist, oder an dieses Gebiet ein Plättchen mit einem aufgedrucktem Fischerboot angelegt wird. Danach allerdings werden 1 oder 2 Fische mit einem Fischerbootsplättchen abgedeckt, die nicht noch einmal mitgewertet werden, falls es dort nochmal zu einer Wertung kommt.
Zusätzlich gibt es noch Märkte, auf die die Meeples als Händler geschickt werden.
Die funktionieren wie die Kloster bei Carcassonne, sie werden gewertet, wenn sie vollständig umschlossen sind. Dafür bekommt man dann das beste ausliegende Schiff geschenkt (also ohne es beliefern zu müssen).
Das Spiel ist zu Ende, wenn entweder das letzte Plättchen gelegt wurde oder das letzte Schiff beliefert wurde.
Dann werden noch die unfertigen Gebiete gewertet als wären sie fertig (man bekommt also nochmal Bananen, Muscheln und Fische), nur für unfertige Märkte geht man leer aus.
Dann werden die Punkte auf den gesammelten Schiffen gezählt und man bekommt für je 3 Waren (egal was), die man noch im Vorrat hat, 1 Punkt.
Fazit:
Wie ich anfangs schon schrieb, spielt sich das ganz anders als das Original. Man hat immer 4 Schiffe ausliegen, so dass man einigermassen gezielt sammeln kann. Der Glücksfaktor ist natürlich wie bei Carcassonne schon recht hoch. Wenn jedes Schiff unter anderem Bananen verlangt, und ich einfach keine Insel fertig bekomme, kann einem der/die Gegner ganz schön davonziehen.
Da das Spiel nun auch nicht so lange dauert, kann man ja auch noch ne Runde spielen, insofern stört mich der Glücksfaktor jetzt nicht so.
Wer alles planen und durchdenken will, für den ist das nicht so geeignet, ist aber beim Grundspiel ohne Erweiterungen auch so.
Das Material ist gewohnte gute HiG-Qualität, da gibt es nix zu meckern. Die Grafik sieht auch toll aus.
Steffen hat Carcassonne Südsee klassifiziert.
(ansehen)