Bis zu 8 Spieler wetten bei diesem Rennen durch die Wüste darauf, welches Kamele auf welchem Platz landen wird. Dabei kommt es zu Wertungen nach einzelnen Etappen und zu einer Schlusswertung, sobald das erste Kamel die Ziellinie überquert.
Die schicken Holzkamele in fünf Farben laufen einen Rundkurs entlang.
In der Mitte steht eine Pyramide, in der zu Beginn des Spiels und auch jeder neuen Etappe die 5 Würfel in den Kamelfarben verschwinden. Die Pyramide kann wie ein Würfelbecher geschüttelt werden. Dreht man sie auf die Spitze mit der Öffnung, wird sie zu einem Würfelspender: Das Innenleben der Pyramide hat einen doppelten Boden, der sich wegschieben lässt. Dieses Spielelement verleiht Camel Up einfach Originalität.
Die Spieler starten mit 3 Geld, 5 Wettkarten für die verschiedenen Kamele und einem Plättchen (Wüste/ Oase), das als Aktion auf den Rundkurs gelegt werden kann. Ziel des Spiels ist, das meiste Geld zu besitzen.
Wenn man an der Reihe ist, hat man die Wahl zwischen 4 Aktionen:
1) Einen Würfel aus der Pyramide holen: Das der Farbe entsprechende Kamel wird um die Augenzahl des Würfels vorgesetzt (maximal 3 Felder). Landet es dabei auf einem Feld mit einem anderen Kamel, setzt es sich darauf (quasi huckepack). Solche "Kameltürme" laufen danach auch gemeinsam weiter. Praktisch ist auch, dass man bei jeder Würfelaktion ein Plättchen mit aufgedrucktem Wert 1 nimmt. Am Ende der Etappe erhält man dafür jeweils ein Geld.
2) Eine Wette auf den Zieleinlauf abgeben: Dazu legt man entweder verdeckt eine seiner Karten auf das Feld "Tolles Kamel" (Wette auf 1. Platz) oder "Olles Kamel" (Letzter Platz).
Am Spielende werden die Kartenstapel ausgewertet. Der erste richtige Tipp bringt auch nochmal 8 Punkte ein, für weitere richtige Tipps gibt es absteigend ebenfalls Geld. Die Wertung verläuft für den letzten Platz auf gleiche Weise.
Für falsche Tipps zahlt man jedoch auch jeweils ein Geld.
3) Ein Plättchen mit der Seite Wüste oder Oase auf den Spielplan legen. Läuft ein Kamel bzw. Kamelturm auf die Oase, darf es noch ein weiteres Feld vorziehen. Läuft es auf die Wüste, zieht es ein Feld zurück. Zudem muss dem Bsitzer des Plättchens ein Geld gezahlt werden.
4) Einen Tipp auf die Etappenwertung abgeben. Eine Etappe ist zu Ende, nachdem 5 Mal die Würfelaktion (1) getätigt wurde. Zu jeder Kamelfarbe gibt es drei Plättchen. Wer zuerst auf eine Farbe tippt, bekommt bei richtigem Tipp noch mit 5 das meiste Geld, die anderen Plättchen sind etwas weniger wert. Ich muss jedoch auch richtig auf den ersten oder zweiten Platz tippen - sonst zahle ich nämlich Geld (-1).
Sobald das erste Kamel über die Ziellinie kommt, ist das Spiel sofort zu Ende und es wird noch die Schlusswertung vorgenommen (Tolles Kamel, Olles Kamel). Danach zählt jeder das eingenommene Geld und der Sieger wird ermittelt.
Fazit:
Das Spiel lässt sich wunderbar zwischendurch auf den Tisch bringen. Die Regeln sind schnell erklärt bzw sind sie auch sehr gut und mit vielen Beispielen geschrieben, so dass keine Fragen offen bleiben. Die Spieldauer liegt bei etwa einer halben Stunde.
Die Altersangabe (ab 8) finde ich passend, es wird schon etwas Übersicht über die Aktionsmöglichkeiten benötigt. Jüngere Kinder sind damit eher überfordert bzw. können sicher alternativ mit einem Erwachsenen zusammen spielen und dann auch ihren Spaß haben.
Das Material ist wunderschön gestaltet (Spielplan, große Holzkamele, dicke Plättchen), insofern ist das Preis-Leistungs-Verhältnis (um die 20 Euro) meiner Meinung nach sehr gut.
Empfehlenswert ist das Spiel sicher für alle möglichen Runden, es kann Wenig- als auch Vielspielern Spaß machen. Der Einfluss ist insgesamt recht gering. Der Reiz des Spiels resultiert vor allem aus der Spannung, wer wann worauf wettet und welche Ergebnisse dann die Würfel bringen.
Spieler, die selbst bereits über eine Fülle von möglichen Absackern besitzen, sollten vor dem Kauf evt. lieber probespielen: Wer z.B. Las Vegas und ähnliche Spiele schon hat, der braucht vielleicht nicht noch ein weiteres dieser Art im Schrank.
Ich habe daher auch überlegt, ob ich Camel Up nun 4 oder 5 Punkte geben würde. Ich entscheide mich hier mal für die 5, da das Spiel schon ein echter Hingucker ist und es in jedem Fall auch schafft, Wenigspieler an den Tisch zu bringen. Ein Geschenktipp - vielleicht demnächst zu Ostern - ist es in jedem Fall.
Nachtrag (10.5.):
Nach mehreren Partien in verschiedenen Besetzungen hat Camel Up die 5 Punkte eindeutig verdient. Es ist übrigens durchaus auch mit jüngeren Kindern spielbar, wenn man etwas hilft. :-)
Martina hat Camel Up klassifiziert.
(ansehen)