Spielidee:
Asante verspricht ein packendes Duell.
Die beiden Spieler verkörpern afrikanische Händler.
Sie werden Waren profitabel ein- und verkaufen, Personen zu Hilfe rufen, magische Gegenstände einsetzen, wilde Tiere aufeinander hetzen und von der Kraft der heiligen Orte profitieren, um am Ende mehr Gold als der Gegner zu besitzen und den Sieg davon zu tragen.
Spielvorbereitung:
Nachdem sich jeder Spieler 20 Gold und einen Marktstand genommen und vor sich ausgelegt hat, die beiden Kartenstapel vorbereitet und in der Tischmitte bereitgelegt wurden, werden noch drei Heilige Orte aufgedeckt und zwischen den beiden Spielern ausgelegt. Die 5 Aktionsmarker kommen auch noch in die Tischmitte und schon kanns losgehen.
Im Laufe des Spiels werden die Spieler durch das Ausspielen von warenkarten, Waren günstig einkaufen, sie auf ihren Markständen zwischenlagern um sie wieder profitabel zu verkaufen, bis einer von ihnen 60 oder mehr Gold erreicht hat.
Spielablauf:
Asante wird über mehrere Runden gespielt, indem die Spieler abwechselnd am Zug sind.
Der Zug eines Spielers besteht aus den folgenden zwei Phasen:
1. Karten nachziehen
2. Karten ausspielen
Ein Spieler hat in seinem Zug stets 5 Aktionspunkte zur Verfügung, die er in den zwei Phasen ausgeben darf. Hat ein Spieler am Ende seines Zuges noch 2 oder mehr Aktionen übrig, darf er sich 1 Gold aus der Kasse nehmen.
Phase 1: Karten nachziehen
Der Spieler zieht die oberste Karte des Nachziehstapels, sieht sie sich an und entscheidet, ob er sie behalten will oder nicht. Jede Karte kostet ihm einen Aktionspunkt. Der Spieler könnte sich auf diese Weise so viele Karten anschauen, wie er Aktionspunkte zum ausgeben hat. Er darf aber nur 1 Karte nehmen.
Nimmt er eine Karte, wechselt der Spieler automatisch in die 2. Phase. Er darf aber auch ganz auf die 1. Phase verzichten und gleich in der 2. Phase starten.
Phase 2: Karten ausspielen
Das Ausspielen einer Karte kostet 1 Aktion (Ausnahme Heiliger Ort)
Die verschiedenen Karten im Überblick:
- Warenkarten (Durch das Ausspielen einer Warenkarte, kann der aktive Spieler entweder die abgebildeten Waren einkaufen, oder die abgebildeten Waren verkaufen.
- Gegenstände (Gegenstände sind Dauerkarten, die der aktive Spieler an seine Seite der Auslage ausspielt, sprich an einer der 3 ausliegenden "Heiligen Orte".
Der Gegner erhält sofort die Heiliger Ort-Karte und die Auslage wird wieder auf drei Karten aufgefüllt.
Die Gegenstände können einmal pro Zug genutzt werden, um dies anzuzeigen werden sie um 180 Grad gedreht.
- Personen (sofort und einmalig, bringen dem Zugspieler Vorteile)
- Tiere (sofort und einmalig, schaden dem Gegner)
- Heilige Orte (Im Spiel gibt es 5 verschiedene Heilige Orte, insgesamt 15 Karten. Während des Ausspielens kommt es darauf an, wie oft man die selbe Karte auf der Hand hat. Dementsprechend kann die Aktion durch das Ausspielen einer einzigen Karte mehrfach ausgeführt werden. Das Ausspielen selbst kostet keine Aktion. Auf diese Weise erhält der Spieler Zusatzaktionen, Karten, Gold und kann Waren 1:1 tauschen.
Spielende: Erreicht ein Spieler am Ende seines Zuges 60 oder mehr Gold, ist sein Gegner noch genau einmal dran. Wer jetzt das meißte Gold vorweisen kann, ist der Sieger.
Fazit:
Asante sieht vom Cover her nicht nur aus wie Jambo, sondern ist gleich Jambo. Aber dazu später mehr.
Der Kosmos-verlag ist bekannt für seine guten Zweipersonenspiele, auch Asante ist überzeugend. Öffnet man die Schachtel, wird man wieder qualitatives Material und schöne Grafiken vorfinden. Die Spielregeln bestehen aus 6 Seiten (ca. 3 DIN A4), wobei die eigentlichen Regeln auf einer DIN A4 Seite hätten Platz finden können.
Sie sind sehr detailliert, sehr gut strukturiert und mit vielen Beispielen versehen, so das der Einstieg in dieses Spiel wirklich sehr vereinfacht ist.
Asante ist einfach zu spielen, die zwei Phasen hat man schnell intus.
Neueinsteiger werden am Anfang die vielen Kartentexte lesen müssen, was den Spielfluß hemmt. Aber hat man Asante 2-3 Mal gespielt, kennt man die Karten schon und das Lesen fällt weg. Obwohl Asante nicht viel Tiefe bietet, wirkt es trotzdem nicht repetitiv und zäh. Ganz im Gegenteil, es bleibt bis zum letzten Zug sehr spannend.
Das kommt daher, dass die Karten wirklich sehr gut aufeinander abgestimmt sind. Der Glücksfaktor beim Nachziehen besteht natürlich, aber es gibt so viele Karten, die einem weitere Karten ziehen lassen, so das man nicht lange auf eine Warenkarte warten muß. Auch die Heiligen Orte sind sehr gelungen, die einem eine Zusatzaktion geben (zum Beispiel eine Karte nachziehen).
Es gibt auch bei Asante starke Gegenstände, wie zum Beispiel die Landkarte oder die Tonwaren, aber es gibt dementsprechend auch Tierkarten, wie den Schimpansen oder die Schildkröte, die den Gegenstand des Gegners wegnehmen oder mitbenutzen lassen. Liegen diese Tierkarten bereits im Ablagestapel und der Gegner hat starke Gegenstände in seiner Auslage, dann gibt es genug Personenkarten, die den Ablagestapel einfach in den Nachziehstapel wieder einmischen lassen, so dass man wieder auf diese Tierkarten hoffen kann.
Wie gesagt, die Karten sind wirklich redaktionell besser, als bei Jambo aufeinander abgestimmt, so dass man mehr Einfluß auf das Spiel hat. Deshalb sind die meisten Partien auch erst in der letzten Runde entschieden. 9 von 10 Partien könnte der Gegener noch in seinem letzten Zug gewinnen.
Das schreit nach Revanche. Asante wird in der Regel zwischen 30 - 45 Minuten dauern und ist sowohl für Taktiker und Vielspieler, als auch für Wenig- und Gelegenheitsspieler geeignet.
Unterschiede zu Jambo:
Jambo war schon ein sehr gutes Zweipersonenspiel, beinhaltete aber auch viel Glück und somit Frustanteile. Die Warenkarten wollten manchmal einfach nicht kommen. Dazu hatte der Gegner manchmal auch starke Gegenstände und mehr kleine Marktstände und schon konnte man nicht mehr aufholen.
Bei Asante ist dies nicht der Fall. Hier hat man die 5 "kleine Marktstände" rausgenommen, die Zahl der Gegenstände von 22 auf 14 reduziert und "die Heiligen Orte" mit reingepackt. Was dazu führt, dass die Menge der einzelnen Kartenarten und die Effekte der Karten super aufeinander abgestimmt sind.
Wenn man das Spielende einläutet, kann es immernoch sein, dass der Gegner in seinem letzten Zug, den Sieg von uns nimmt.
Wer aber Jambo hat und mehr Unterschiede und Neues erwartet, wird enttäuscht werden. Es ist das selbe Spiel, nur ohne die kleinen Marktstände und dafür mit den heiligen Orten.
Wem das aber egal ist, weil er es eh als Erweiterung nutzen möchte, weil hier 112 neue Karten kommen, oder sich freut, weil der Glücksanteil getilgt wurde und dadurch spannendere Duelle entstehen, dem sei hier Asante empfohlen.
Asante ist mir 4,5 Punkte wert, welche ich auf 5 Punkte aufrunde, denn für das was Asante ist, ist Asante gut.
Alles in allem ist Asante runder und spannender als Jambo. Ich kann es jedem Spielertypen empfehlen, der gerne leichte Zweipersonenspiele spielen möchte.