Nach Anno 1503 nahm sich Klaus Teuber auch den erfolgreichen PC-Strategieaufbauspiel-Nachfolger Anno 1701 vor und machte – Schwuppdiwupp – einen Catan-Ableger daraus. Catan-Fans jubelten, andere rollten mit den Augen. Doch wollen wir keine Vorurteile füttern, sondern uns genau ansehen, ob sich so PC-Spieler für die Brettspielwelt begeistern oder gar rekrutieren lassen und was für Cataner vielleicht neu und interessant ist. Auf zu neuen Ufern!
Spielama-Rezi: http://www.spielama.de/?p=2338
Bei diesem Spiel habe ich es schwer mich zwischen 3/6 und 4/6 zu entscheiden.
Spielerisch erinnert es mich an eine Mischung aus Siedlerkartenspiel und Die Sternenfahrer von Catan. Vom Spielgeühl entsteht schon etwas neues, was auch seine Berechtigung hat. Dennoch wurde hier viel Potential verschenkt.
Mechanismen: Mehrheiten, Ressourcen-würfeln, Ressourcen-Management, Aufbauelemente, Handel/-Tausch
(+)
- Material ist großteils echt gute Qualität und optisch ansprechend.
- Thematik ist sehr cool und auch mit dem Material gut um gesetzt.
- Auch finden sich einige Aspekte des PC-Spiels in diesem Brettspiel z.B. Aufwertung vom Siedler zum Bürger-->Kaufmann--> Aristokrat, Bau von Gebäuden, Seefahrt, Erkundung-Besiedelung von Land.
- Catan Fans haben sicher ihre Freude daran.
- Neues Catan-Spielgefühl. Rohstoffausbeute ist stark verbessert und weniger frustrierend als bei Siedler, da jeder alle Zahlen hat und somit auch immer alle etwas bekommen.
(-)
- Nicht gerade innovativ (siehe SvC, SvC Kartenspiel, SVC Sternenfaher)
- Wer sich nach dem PC-Spiel ein Aufbau-Stragtegiespiel erwartet wird enttäuscht.
- Strategisch lässt sich aufgrund des hohen Glücksfaktors bei den Gebäude-Plättchen, Erkundungen, Ereigniskärtchen etc. einfach nicht viel rausholen. Man kann höchstens von Runde zu Runde taktieren und optimieren. Eine Strategie von Spielbeginn an zu planen und durchzuziehen ist nicht möglich.
- Das Mehrheitenelement funktioniert nicht richtig. Es läuft nur nebenbei. Lässt man sich jedoch auf einen Zweikampf ein, investiert hier viel und gewinnt dann nur einen Gunstpunkt - schlechtestenfalls auch nichts - hat man eigentlich schon fast verloren, da man andere Bereiche vernachlässigen musste. Schade, denn der Wettkampf um die drei Leisten kommt deshalb meist erst gar nicht so richtig zustande, obwohl es echt spannend wäre.
- Trotz der vielen Möglichkeiten Punkte zu machen, kann man sich allerdings nicht spezialisieren, denn man muss immer überall mithalten um gewinnen zu können.
Schade, hätte mit ein wenig Feinschliff und Berücksichtigung der Zielgruppe (m. E. Aubfaustrategie-Fans) echt viel besser sein können.
Basti hat Anno 1701 - Das Brettspiel klassifiziert.
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