Titel: Alcazar
Spieltyp: Bauspiel, Strategiespiel
Spieler: für 2 bis 5 Spieler ab 10 Jahren
Spielidee / Spielziel:
Jeder Spieler repräsentiert eine Adelsfamilie, die vom König beauftragt wurden grandiose Schlösser zu bauen. In das schönste und großartigste Schloss wird der König am Ende einziehen. Wer am Ende seine Adligen in die höchsten Ebenen der Schlösser bringen konnte, gewinnt das Spiel.
Spielvorbereitung:
• Der Spielplan wird ausgelegt.
• Jeder Spieler erhält 1 Kurzspielregel; 10 Baukarten; 2 Fürsten; 6 Barone und 40 Real
• Es gibt unterschiedliche Bausteine, die bereit gelegt werden (20 Brücken und 84 Bausteine)
• Die 8 Schlossfahnen und Schlosswappen werden bereit gelegt
• 6 Baukarten werden offen auf den Spielplan gelegt (Rest ist Nachziehstapel)
• Die 20 Turmkarten werden als Nachziehstapel ausgelegt
Spielablauf: Jeder Spieler wählt in seinem Zug eine der beiden Aktionen aus:
• Bau- oder Turmkarte kaufen
Jede Baukarte kostet 5 Real und trägt eine Nummer, die auch auf dem Spielplan vorkommt. Diese Karten dienen zum Bauen direkt (1. Ebene) auf dem Spielplan
Mit einer Turmkarte (Kosten = 10 Real) kann in die Höhe gebaut werden, ohne dabei die Nummern der Baufelder beachten zu müssen.
• Bauen – Der Spieler spielt 1 Karte aus und kann eine der 5 Bauaktionen ausführen:
A – ein Schloss gründen – Spieler spielt 1 Bau-Karte und nimmt sich 4 Bausteine aus dem Vorrat. Bei Gründung müssen sich 3 Bausteine auf Ebene 1 und 1 Baustein auf Ebene 2 befinden. Der Abstand zu einem anderen Schloss muss 3 freie Felder und zu einer Villa 1 freies Feld betragen. Auf den obersten Baustein wird eine beliebige Schlossfahne gesteckt. Das dazu gehörende Schlosswappen auf das entsprechende Feld (= Feld 5) der Schlosswertskala gesetzt. Der Spieler erhält 5 Real (Schlosswert=5). Er kann nun noch bis zu 2 Adelige einsetzen. Für einen Baron muss der einfache Schlosswert (SW) und für einen Fürsten der doppelte SW
B – eine Villa gründen – Spieler spielt 1 Bau-Karte und nimmt sich 1 Baustein und setzt ihn auf das Feld mit der Nummer der Bau-Karte. Eine Villa besteht aus einem Baustein und hat den Schlosswert 1. Ab einem SW von 5, wird eine Villa zum Schloss, sofern eine Schlossfahne verfügbar ist. Zum Gründung einer Villa muss immer ein freies Feld zu den nächsten Gebäuden vorhanden sein. Der Spieler erhält 1 Real und kann nun noch 1 Adeligen einsetzen.
C – ein Schloss oder eine Villa mit Bau-Karte ausbauen – Dies kann von jedem Spieler (an jedem Schloss oder Villa) erfolgen. Bau-Karte ausspielen und einen Baustein auf das Feld setzen, das die Karte vorgibt. Es muss keine Abstandsregel eingehalten werden. Ist das Feld der Karte bereits besetzt, wird der Baustein obendrauf gesetzt. Steht dort bereits ein fremder Adeliger, wird er vom Spielplan genommen. Der eigene würde dort bleiben dürfen. Das Schlosswappen um ein Feld vorrücken sofern ein Schloss ausgebaut wurde, bzw. um zwei Felder vorrücken, sofern in die Höhe gebaut wurde. Einnahmen (SW) kassieren. Er kann nun noch einen Adeligen einsetzen
D – ein Schloss oder eine Villa mit Turmkarte ausbauen – Der Spieler verbaut seinen Baustein mindestens in der 2. Ebene (max. bis zur 5.). Dies darf nur geschehen, um den eigenen Adeligen auf die nächste höhere Stufe zu bringen oder um den Bau einer Brücke vorzubereiten.
Um eine Brücke zu bauen, müssen zwei gleichhohe Brückenpfeiler vorhanden sein. Dazu muss mindestens ein Brückenpfeiler einen eigenen Adeligen tragen bzw. einer muss leer sein. Zum Abschluss seiner Aktion kann der Spieler auf den soeben verbauten Stein einen Adeligen setzen oder ihn innerhalb des Schlosses umsetzen.
E– eine Brücke bauen – Die Brücke wird immer über 3 Felder gebaut und erhöht den Wert des Schlosses erheblich. Der Spieler zahlt 15 Real, nimmt sich eine Brücke und setzt sie ein. Dabei muss auf einem/beiden Pfeiler(n) ein eigener Adeliger stehen oder der andere muss frei sein. Die Brückenpfeiler müssen gleichhoch und mindestens ein Feld höher als das Feld der Mitte sein. Eine Brücke über eine Brücke (parallel) zu bauen ist nicht erlaubt. Allerdings dürfen Brücken sich überlappen /kreuzen. Es kann sein, dass mit dem Brückenbau ein Zusammenschluss von Schlössern oder Villen geschieht. Nun wird der Schlosswert ermittelt und die Ein-nahmen kassiert. Für einen Brückenbau wird keine Turm- oder Bau-Karte benötigt.
Zusammenschluss von Bauwerken:
• Von 2 Schlössern: das mit dem höheren SW bleibt erhalten, das Wappen entsprechend auf der Schlosswertleiste weitergezogen und die Schlossfahne des kleineren Schlosses wird wieder frei.
• Von Villa und Schloss: Das verbindende teil gehört immer zum Schloss. Der Wert der Villa, wird auf den Wert des Schlosses aufgeschlagen. Die Einnahmen werden kassiert.
• Von zwei Villen: Der Spieler, der den verbindenden Baustein gesetzt hat kassiert den aktuellen SW von der Bank. Ab einem Wert von 5 wird eine Villa zum Schloss. Die Adeligen bleiben jeweils in den Gebäuden stehen!
Spielende: Das Spiel endet nachdem der letzte Baustein oder die letzte Brücke gesetzt wurden. Der Spieler beendet noch seinen Zug und es erfolgt sofort die Abrechnung: Jeder Spieler erhält Siegpunkte für seine Adeligen, die sich auf dem Spielplan befinden.
• Bei einem Fürst ergibt seine Ebene multipliziert mit 2 die Punktzahl
• Bei einem Baron ergibt seine Ebene multipliziert mit 1 die Punktzahl
Fazit:
Ein tolles taktisches Aufbauspiel. Die Spielregeln sind umfangreich und sehr gut mit Beispielen beschrieben. Es bedarf ein wenig der Auseinandersetzung damit, welche Baukonstellationen erlaubt sind und welche nicht.
Das Spiel hat einen Glücksfaktor beim Ziehen der Baukarten, der aber sehr gut in das Gesamtgefüge des Spieles hineinpasst und für *Zufälle* in Form von Bestimmen des Ortes, an dem gebaut werden darf, führt. Strategisch hat dieses Spiel einige Varianten zu bieten (Villa gründen, Schloss gründen, ausbauen, verbinden, Brückenbauen und damit noch mehr Ebenen nutzen), genauso wie das frühe Setzen seiner Adeligen bis hin zum Verdrängen von fremden Adeligen durch Turmbauten. Sehr gut gefallen hat mir, dass man zunächst den Eindruck hat, dass die Spieler gemeinsam an einem Bauwerk arbeiten und sich gegenseitig von Nutzen sind. Das ist auch grundsätzlich so, dennoch gilt es den eigenen Vorteil zu suchen. Das dreidimensionale Material hat mich sehr angesprochen und trägt sicherlich neben den tollen Spielmechanismen zu einem hohen Wiederspielreiz bei.
In diesem Spiel, gibt es eine Variante: *Big Boss*, die als separates Spiel gespielt werden kann (und nicht Gegenstand dieser Rezi ist). In meiner Bewertung ist es fünf Punkte wert.
Reinhard hat Alcazar klassifiziert.
(ansehen)