Wikinger treffen Amyitis!
Hawaii
Autor: Gregory Daigle
Verlag: Hans im Glück
Spieler: 2 - 5
Dauer: 60 - 90 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2011
Spielvorbereitung:
Zunächst werden die sechs Puzzleteile passend zu einem Rahmen (Kramerleiste) zusammengesetzt.
Jetzt werden die zehn verschiedenen Orte gemischt und links unten beginnend in den Rahmen reingelegt.
Alle Orte haben eins, zwei oder drei Kaufplätze.
Je Ort ist ein Kaufplatz mit einer Zahl zwischen 5-12 versehen.
Dazu kommen noch null bis zwei unbeschriftete Kaufplätze.
Nun werden für die einzelnen Orte die Preisplättchen aus dem Beutel gezogen.
Ist die Summe der Preisplättchen niedriger als die Zahl auf dem Kaufplatz, wird das Plättchen auf den leeren Kaufplatz gelegt, so verfährt man bis die Summe irgendwann höher ist.
In diesem Fall wird das Preisplättchen umgedreht und kommt an den Strand( die Rückseiten der Preisplättchen zeigen eins bis drei Fische). Alle anderen Orte werden nach demselben Schema mit Preisplättchen bestückt.
Nachdem die Spieler ihre Muscheln, Füße und Früchte (alle drei sind Zahlungsmittel) bekommen und hinter ihrem Sichtschirm verstaut haben, erhalten sie noch einen Winkel um sich in Häuptlinge verwandeln zu können.
Spielidee:
Als Häuptlinge versuchen die Spieler ihre Gebiete auszubauen.
Dafür wandern sie von Ort zu Ort, kaufen Sachen ein und bauen es in ihre Dörfer.
Der Winkel beinhaltet fünf Spalten. In jeder Spalte kann ein neues Dorf entstehen, vorausgesetzt man baut dort als erstes ein Hütte ( 5 verschiedene Hütten im Spiel).
Jede Zeile steht somit für ein Dorf. Kein Ortsplättchen derselben Art darf in einer Zeile mehr als einmal vorkommen.
Von Links nach Rechts gesehen ist über jeder Spalte des Winkels ein Platz für einen Tiki.
Diese müssen die Spieler bauen um ihre Dörfer in die Abschlusswertung zu bringen. Denn wird ein Dorf am Ende nicht von einem Tiki überragt, wird es abgerissen und bringt keine Punkte.
Wer in der Schlußwertung die punkteträchtigsten Dörfer besitzt, ist der erfolgreichste Häuptling auf Hawaii.
Spielablauf:
Hawaii läuft über 5 Runden, welche jeweils aus den folgenden zwei Phasen besteht:
1. Der Zug der Häuptlinge
2. Ende der Runde
Zu 1:
Ist ein Häuptling am Zug, zieht er von einem Ort zum Anderen. Je nachdem wieviele Felder er gezogen ist, muß er soviele Füße oder Früchte abgeben.
An seinem Zielort darf er nun ein Ortsplättchen für seinen Dorf kaufen, bevor der nächste Spieler dran ist.
Hier bezahlt er mit Muscheln oder mit Früchten, den auf dem Preisplättchen aufgedruckten Preis, nimmt sich das gewünschte Plättchen und muß es natürlich sofort in seinen Dorf verbauen können.
War alles regelkonform und er kann es verbauen, so nimmt der Spieler sich auch das Preisplättchen und legt es neben seinem Gebiet ab.
Diese Preisplättchen können dem Spieler am Ende der Runde nochmals Punkte bringen.
Alternativ zu den Orten kann ein Häuptling auch zum Strand gehen.
Zum Strandziehen ist kostenlos. Hier kann er entweder Inselplättchen nehmen oder Angeln. Muß jedoch egal welche Wahl er getroffen hat, mit Füßen bezahlen und diese auch im selben Moment verschiffen können.
So verfahren alle Spieler bis sie wegen Mangels Füßen oder Muscheln nach und nach passen und sich auf einer Spielerreihenfolgeleiste hinstellen.
Zu 2:
Am Ende jeder Runde werden zunächst Punkte vergeben. Dann erhalten alle Spieler neue Muscheln, Füße und evtl. Früchte.
Zur Punktevergabe zählt jeder Häuptling die Zahlen von allen seinen Preis- und Fischplättchen zusammen. Ist die Summe kleiner als auf dem Rundenanzeiger verlangt wird, bekommt der Spieler keine Punkte. Ist sie gleich oder größer wird er Punkte bekommen.
Wieviel Punkte er jedoch bekommt hängt von den Mitspielern ab. Die drei Spieler mit den höchsten Summen bekommen nämlich Punkte.
Nun bekommen alle Spieler neue Muscheln, Füße etc..
Zunächst bekommen alle Spieler das, was auf dem Rundenanzeiger angegeben ist und danach nochmal, je nachdem was sie in ihre Dörfer gebaut haben.
Neue Runde:
Vor der neuen Runde kommt der neue Rundenanzeiger zum vorschein. Alle Preisplättchen werden wieder in den Beutel gefüllt und wie oben beschrieben wieder auf die Orte verteilt.
Spielende:
Mit dem Ablauf der fünften Runde endet eine Partie Hawaii.
Alle Dörfer (Zeile), die über sich keinen Tiki haben, werden abgerissen. Jetzt werden überall die Punkte gezählt und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.
Fazit:
Spielt man eine Partie Hawaii und wandert von Ort zu Ort und gibt Füße und Muschel ab, denkt man an Amyitis.
Der Unterschied zu Hawaii war beim Ystari - Spiel, daß man für das Wandern mit Kamelen und beim Kauf dann mit Waren bezahlen mußte.
Auch beim Anlegen der erworbenen Ortsplättchen wird man an ein sehr gutes Spiel erinnert, nämlich Wikinger.
Dort war der Unterschied zu Hawaii, dass man sich Wikingerschiffe besorgen mußte um die einzelnen Inseln pro Runde bewerten zu können.
Bei Hawaii hat man das ganze Spiel über Zeit seine Dörfer in die Schlußwertung zu bringen, indem man Tikis baut.
Jedoch fällt es beim letzteren Spiel auch schwerer, weil in jeder Runde die Preise verschieden hoch ausfallen.
Man hat immer mit Mängel zu kämpfen, möchte am liebsten überall hin und Alles kaufen, aber entweder fehlen die Füße um wandern zu können oder die Muschel, Früchte um das Plättchen auch erwerben zu können.
Hawaii ist, obwohl es vielleicht einiges an Bekanntem enthält, ein eigenständiges, solides, aber auch nicht leicht zu meisterndes Spiel.
Die fünf Runden verfliegen wegen dem andauernden Mangelgefühl im Spiel.
Das einwandfreie, detailgetreue Material trägt auch dazu bei, daß man Hawaii am liebsten nochmal ausprobieren will um vielleicht diesmal als Sieger hervorzugehen.
Aber auch das variable Spielbrett und die ewig verschiedenen Preise auf den einzelnen Orten, die einem jegliche Pläne zunichte machen erhöhen den Wiederspielreiz.
Mit seinen zwölfseitigen Spielregeln macht Hawaii zwar einen komplexen Eindruck, da es aber nur eins, zwei Mechanismen enthält, ist es eher ein anspruchvolles Familienspiel.
Hat der Familienvater die sehr gut geschriebenen und mit Beispielen und Bildern erklärten Regeln durchgearbeitet, können auch die zehn jährigen sich als Häuptlinge behaupten.
Da aber durch die variablen Preise und Orte keine genaue Strategie erfasst werden kann, wird es auch den Vielspielern Spaß machen.
In diesem Spiel werden die günstigen Sachen vor der Nase weggeschnappt.
Hawaii ist für Leute, die gern Legespiele spielen, die gern ihre Züge optimieren, die einen gesunden Maß an Interaktion in Spielen wünschen, und die gern mit Ressourcen hantieren voll auf ihre Kosten kommen.
Und die tolle Aufmachung ist noch ein Geschenk für Die obendrein.
Viel Spaß!