Diese Rezension wurde ursprünglich unter https://www.boardgamemonkeys.com/2022/11/suspects.html veröffentlicht (mit Bildern). Autor: Roy.
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Der Trend von Rätsel-, Escape Room- und auch Detektivspielen setzt sich weiter fort. Kaum ein Verlag, der nicht in irgendeiner Weise eine neue kleine Spielereihe startet und so versucht, Käufer an sich zu binden. Und es scheint zu funktionieren. Nun hat Kosmos die Suspects-Reihe ins Deutsche gebracht, im Original von Studio H und Blackrock Games. Und ich durfte mir hier den Fall “Letzter Auftritt” ansehen. 1-5 Spieler ab 12 Jahren sollen laut Verlag mitspielen können, ich habe mir das ganze allein angesehen. Und ob mich Suspects in den Bann gezogen hat, wollen wir uns nun gemeinsam ansehen.


[THEMA & MECHANIK]

Im Mittelpunkt der Suspects-Reihe steht die Detektivin Claire Harper in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts und in diesem Fall wird sie in ein Theater gerufen, in dem es die Tage zuvor zu seltsamen Ereignissen gekommen ist und just mit der Ankunft passiert was schreckliches! Während der Probe reißt ein Seil und die schwere Holzsonne fällt auf die Bühne und erschlägt den Hauptdarsteller! Ein schrecklicher Unfall oder steckt doch mehr dahinter?! Das gilt es nun herauszufinden.

Und so steht uns nun zu Beginn ein Plan des Gebäudes zur Verfügung und ein Flyer des Stücks, aus dem sämtliche Personen hervorgehen, die man nun kontaktieren kann. Zu jedem Ort und jeder Person gibt es eine Nummer, wählen wir hiervon eine, suchen wir die passende Karte aus dem verdeckten Kartenstapel und erfahren üblicherweise dann neue Dinge, die uns ggf. zu weiteren Karten führen. In dieser Art und Weise hangeln wir uns schrittweise dann durch die 60 Karten. Man sollte sich auf einem Zettel dabei immer einen Strich machen, wenn man eine neue Karte zur Hand nimmt, denn nach 30 Karten werden uns erstmals Fragen gestellt, die wir nun beantworten können. Nach weiteren 15 Karten, also insgesamt 45, können wir gegebene Antworten korrigieren bzw. ändern und dann nochmal abschließend nach Durchsicht ALLER Karten ein weiteres und letztes Mal.

Jetzt schaut man sich die Lösung an und erhält unterschiedlich hohe Punkte, je nachdem wie früh man schon die richtige Antwort gewusst hat. Diese Punktzahl führt dann zu einer Wertung, die uns mitteilt, wie die Geschichte endet und wie gut wir uns geschlagen haben.


[MATERIAL, DESIGN & ANLEITUNG]

Das Material ist recht schön, gerade was vom Kartendeck abweicht, in meinem Fall also der Flyer sowie die Karte vom Gebäude sind schön thematisch gestaltet. Auch die Qualität ist vollkommen in Ordnung. Beim Spielen wird auch nichts zerstört, so dass man es nach dem Spielen weitergeben kann.

Das Design ist stimmig und schön anzusehen. Gefällt mir gut.

Die Anleitung ist vollkommen in Ordnung und weist keine groben Schnitzer auf.


[FAZIT]

Ich muss vorwegnehmen, dass ich persönlich einfach kein großer Fan von Rätsel-, Krimi- oder Escape-Spielen bin, meistens sind mir die vorhandenen Rätsel zu konstruiert, so dass mir das ein wenig die Immersion nimmt. Bei Suspects ist dieses “Problem” ziemlich gering, denn hier wird wirklich einfach nur gelesen und anhand gegebener Informationen kombiniert. Das fühlt sich für mich schon realistischer an. Eine nette Abwechslung ist, dass man an gewisser Stelle einen passenden Schlüssel suchen muss und man erst durch Aneinanderlegen der Türkarte mit der Schlüsselkarte sieht, ob der Schlüssel nun passt oder nicht.

Insgesamt habe ich ca. 1 Stunde benötigt und konnte die Fragen am Ende alle richtig beantworten, zum Teil auch schon recht früh, so dass ich die zweithöchste Wertung erhalten habe. Daher würde ich diesen Fall jetzt als einsteigerfreundlich bezeichnen. Rätsel- und Krimiprofis werden wohl nur müde lächeln.

Aber wer Interesse an diesem Genre zeigt und nicht gleich voll in die EXIT-Welt einsteigen will, der findet hier ein gelungenes Häppchen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob es einem generell Spaß macht allein oder in einer kleinen Gruppe Rätsel zu lösen.

Preis-Leistungs-Verhältnis ist hierbei in Ordnung, da man die Spiele danach sogar noch weitergeben kann und somit mehrere Leute ihren Spaß daran finden können. Für Kinder ist es aber nicht geeignet, die Themen und Taten sind schon für Erwachsene.

Auch wenn Suspects auch nicht dazu geführt hat, dass ich mehr solcher Spiele spielen möchte, ist es dennoch ein solides Rätsel und hat mich für die Zeit gut unterhalten. Wer also Freude daran findet, sollte hier nicht enttäuscht werden.


[FAKTEN-CHECK]

Thema: 4 von 5 (Interviews, Ort erkunden, etc. - das kommt schon gut rüber)
Mechanik: 4 von 5 (klappt sehr gut)
Material: 4 von 5 (alles von sehr guter Qualität)
Regal-Präsenz: 3 von 5 (die kleine Schachtel geht eher unter)
Tisch-Präsenz: 3 von 5 (viele Karten, die erstmal unspektakulär wirken - die Gimmicks sind aber nett)
Anleitung: 5 von 5 (nichts zu beanstanden)

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