Titel: Der eiserne Thron - Kartenspiel
Autoren: Eric M. Lang, Christian T. Peterson und Nate French
Spieltyp: Kartenspiel
Spieldauer: 90 bis 120 Minuten
Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler ab 14 Jahren
Spielziel/-idee:
In diesem Kartenspiel erwachen die Helden, Schurken, Orte und Ereignisse aus dem Roman *Das Lied von Eis und Feuer*, von George R.R. Martin zum Leben.
Jeder Spieler übernimmt eines der vier großen Häuser (Stark, Lannister, Baratheon und Targaryen), die um die Vorherrschaft in Westeros – um den eisernen Thron kämpfen. Man versucht die gegnerischen Häuser in Herausforderungen (Militärschlägen, Intrigen und Machtkämpfen) zu besiegen. Wer es zuerst schafft 15 Machtpunkte zu sammeln, gewinnt das Spiel.
Spielvorbereitung:
• Spielbrett auslegen. Auf dem Spielplan gibt es den Thronsaal (dorthin wird der Vorrat an Machtmarkern gelegt – pro Spieler 15), die Schatzkammer (dorthin wird der Vorrat an Golddrachen gelegt – pro Spieler 10) und der Kammer des kleinen Rates (dorthin werden die Titelfiguren platziert)
• Die Mehrspieler-Titelkarten dienen lediglich der Übersicht und haben keine Bedeutung für die Decks
• Jeder Spieler wählt eines der vorsortierten Kartendecks aus und sucht die Hauskarte (gibt die Reihenfolge des Spielzuges vor) heraus, die er vor sich legt.
• Aus seinem Deck werden die 7 Strategiekarten aussortiert und als separaten Stapel bereitgelegt.
• Die restlichen Karten werden gemischt und stellen den Nachziehstapel dar.
• Jeder Spieler zieht von seinem Nachziehstapel 7 Karten und nimmt diese auf die Hand. Einmalig darf jeder Spieler alle gezogenen Karten abwerfen, zusammen mit dem Stapel vermischen und erneut 7 Karten ziehen.
• Der Startspieler beginnt mit dem (verdeckten) Auslegen der Startkarten (Orte und Charaktere) im Wert von bis zu 5 Gold. Das Aufdecken geschieht dann gleichzeitig.
• Anschließend füllt jeder Spieler seine Kartenhand wieder auf 7 auf.
Kartentypen:
• Charaktere: Können an Herausforderungen teilnehmen, zu erkennen am Stärkewert
• Orte: Sind das Grundgerüst der ausgespielten Karten, nehmen nicht an Herausforderungen teil (Pergamentmuster)
• Zusätze: werden meist an Charaktere angelegt (Kettenhemdmuster)
• Ereignisse: werden sofort nach dem Ausspielen abgehandelt und wandern dann auf den Ablagestapel (Vogelmuster)
• Strategiekarten: stellen die kurzfristigen Strategien eines Hauses dar (Querformat)
• Agendakarten: sind im Grundspiel nicht enthalten
Spielablauf:
Das Spiel verläuft über mehrere Runden. Jede Runde hat die folgenden 7 Phasen:
• Strategie: Jeder Spieler wählt aus seinem Strategiestapel eine Strategiekarte aus und alle decken sie gleichzeitig auf. Der Spieler mit dem höchsten Initiativwert wird der Startspieler.
Der Startspieler wählt einen der Titel (Amt) aus und behält ihn bis zum Ende der Runde. Dieser Titel gewährt dem Spieler einen speziellen Vorteil (siehe Karten) und stellt die Beziehung zu den anderen Spielern her (siehe Pfeile auf dem Spielplan)
• Nachziehen: Jeder Spieler zieht 2 Karten vom Nachziehstapel auf die Hand
• Aufmarsch: Zunächst wird das Einkommen des Spielers berechnet. Das setzt sich aus allen Einkommenswerten seiner kontrollierten Karten und dem Einkommenswert der Strategiekarte zusammen. Den Goldwert erhält der jeweilige Spieler. Aufmarschieren bedeutet, dass der Spieler die aufgedruckten Goldkosten der Karte bezahlt, die er auslegt. Der Startspieler spielt nun all die Karten aus, die er aufmarschieren lassen will, bevor der nächste Spieler an die Reihe kommt. Spielt man eine Karte (Charakter, Ort, Zusatz), der zu einem anderen Haus gehört, kostet diese 2 Gold mehr.
Wird eine der ausgelegten Karten eingesetzt, wird diese gebeugt – d.h. um 90 Grad gedreht. Gebeugte Karten können keine Aktion ausführen.
• Herausforderung: Es gibt drei unterschiedliche Herausforderungen:
a) Militärschläge: führen zum Tod gegnerischer Charaktere
b) Intrigen: rauben dem Gegner Handkarten
c) Machtkämpfe: bescheren gegnerische Machtmarker
Der Startspieler sagt die Herausforderungen in beliebiger Reihenfolge gegen die jeweiligen Mitspieler an. Sie werden eine nach der anderen abgehandelt. Sind alle Herausforderungen des Startspielers abgehandelt folgt der nächste Spieler.
Jede Herausforderung läuft nach dem gleichen Prinzip ab:
1. Die Art der Herausforderung und der herausgeforderte Gegner wird benannt
2. Er benennt die Charaktere mit dem passenden Herausforderungssymbol
3. Der Herausgeforderte, benennt nun ebenfalls die Charaktere mit dem passenden Herausforderungssymbol, die er einsetzen will, indem er sie beugt.
4. Auswertung: Die Stärkewerte aller Angreifer werden addiert, analog dazu die der Verteidiger. Die höhere Gesamtstärke gewinnt. Bei Gleichstand gewinnt der Angreifer. Gewinnt der Verteidiger, geschieht nichts! Gewinnt jedoch der Angreifer entstehen folgende Schäden:
o Im Militärschlag: Anzahl des Schadenswertes = Anzahl der Charaktere, die auf den Totenstapel gelegt werden müssen
o Intrige: Anzahl des Schadenswertes = Anzahl der Handkarten, die abgeworfen werden müssen.
o Machtkampf: Anzahl des Schadenswertes = Anzahl der Machtpunkte, die der Angreifer vom Angegriffenen erhält.
Gewinnt der Angreifer eine unverteidigte Herausforderung, erhält er einen zusätzlichen Machtpunkt.
• Herrschaft: Jeder Spieler addiert die Gesamtstärke seiner aufrecht stehenden Charaktere, zusätzlich wird für jeden Golddrachen der Wert 1 addiert. Der Spieler, der alleinig die meisten Punkte hat, erhält einen Machtpunkt.
• Aufrichten: Alle Spieler richten nun alle ihre gebeugten Karten wieder auf.
• Abgaben: Alle übrigen Golddrachen werden in den Vorrat zurückgelegt. Auch die gewählten Titel werden an ihren Platz in die Kammer des kleinen Rats zurückgestellt. Es beginnt die nächste Runde.
Spielende: Das Spiel endet sobald einer der Spieler 15 Machtpunkte besitzt.
Fazit:
*Der eiserne Thron – das Kartenspiel* ist ein großartiges aber anspruchsvolles Living Card Game (es werden regelmäßig Erweiterungen erscheinen), das in die Romanvorlage von George R.R. Martin entführt. Für Fans dieses Genres sicherlich ein MUSS. Das Regelwerk ist umfangreich und sehr gut beschrieben. Es erfordert jedoch ein wenig Auseinandersetzung damit. Insbesondere sollten sich die Spieler mit ihren Strategiekarten und den Kartentypen vorher ein wenig vertraut machen. Eine Proberunde ist als Einstieg sehr vorteilhaft.
Es handelt sich um das Grundspiel mit 4 vorsortierten Kartendecks. Die Karten der Häuser Greyjoy und Martel sind zwar schon beigefügt, werden aber erst in den Erweiterungen realisiert.
Die Sets sind nicht identisch und jeder Kartensatz hat seine individuellen Stärken.
In der Aufmarschphase ist man manchmal verleitet, seinen gesamten Golddrachenvorrat aufzubrauchen. Doch es ist zum Teil notwendig für einen späteren Zeitpunkt noch Gold für bestimmte Fähigkeiten (z.B. Herrschaftsphase) übrig zu behalten, z.B. um die Aktionen der anderen Spieler noch zu beeinflussen oder zusätzliche Karten zu ziehen (z.B. die Karte *Tyrion Lannister* erlaubt dies nach einer erfolgreichen Herausforderung).
Das Herzstück in diesem Spiel ist die Phase der Herausforderung, in der sich die Spieler reihum herausfordern. Hier ist taktisches *Fingerspitzengefühl* gefragt. Wie stark macht man seine Verteidigung, verzichtet man gar ganz darauf, etc.. In dieser Phase werden auch die sogenannten *Titel (Ämter)* bedeutsam, denn sie stellen Beziehungen unter den Spielern her: z.B. Wer darf sich mit wem verbünden, wen angreifen etc..
Die Karten sind sehr schön und detailiert gestaltet und verfügen auch über die notwendige Robustheit.
Das Grundspiel hat uns im Spiel zu viert sehr gut gefallen, allerdings haben wir die 2 Stunden-Marke jedes Mal überschritten. Ich bin nun gespannt darauf, wie sich dieses Spiel mit seinen angekündigten Erweiterungen weiter entwickeln wird.
In der augenblicklichen Ausgabe ist es mir 5 Punkte wert.
Reinhard hat Der Eiserne Thron - Das Kartenspiel klassifiziert.
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