Titel: Kleopatra und die Baumeister
Spieltyp: 3D-Bauspiel
Spieldauer: 60 Minuten
Spieleranzahl: 3 bis 5 Spieler ab 8 Jahren
Spielziel/-idee:
Die Spieler schlüpfen in die Rollen Baumeistern, die versuchen Kleopatra einen Palast zu bauen und jeder will der bedeutsamste Baumeister werden. Aber Rohstoffe sind Mangelware. Sie begeben sich in den Steinbruch oder zum Markt. um Rohstoffe zu besorgen. Dafür ist so manches Mittel recht, z.B. auch sich mit dunklen Gestalten zu verbünden. Doch Vorsicht, hat man zu viele Korruptionsamulette gesammelt landet man im Bauch von Kleopatras Krokodil. Der reichste Baumeister gewinnt das Spiel
Spielvorbereitung:
• Die Schachtel wird mit dem Boden nach oben in die Tischmitte gestellt. Sie dient als Grundgerüst für Kleopatras Palast
• Der *Garten des Palastes* wird oben auf die Schachtel gelegt. Dort werden im Verlauf des Spiels die Mosaiken der Götter platziert.
• Der *Platz der Sphinx* wird vor die Schachtel ausgelegt
• Die Kleopatra-Figur wird auf die entsprechende Stelle auf den *Platz der Sphinx* gestellt.
• Die *Würfel des Hohepriesters* werden mit der weißen Seite nach oben ausgelegt. Daneben kommt der leere *Altar des Hohepriesters*. Im Verlauf des Spiels werden dort, die Würfel platziert.
• Der *Steinbruch* wird bereitgelegt und alle Bauteile werden darauf platziert. Auch die *Mosaiken* werden dort platziert.
• Die *Korruptionsamulette* (runde Scheiben) werden als Stapel bereitgelegt.
• Die *Talente* (Karten mit Zahlen: 1, 2, 5 10) werden nach ihren Werten sortiert und als einzelne Stapel ausgelegt. Die Talente dienen im Verlauf des Spiels als Bezahlung für die Baumeister, wenn sie Teile am Palast bauen.
• Jeder Spieler erhält 1 Übersichtskarte, eine Korruptionspyramide (für die Korruptionsamulette), 2 Anubis-Statuen, 3 *Händler vom Nil* (werden offen vor sich ausgelegt) und 5 Talente (als verdeckter Stapel vor sich). Außerdem erhält jeder Spieler verdeckt 3 Karten.
• Der verbleibende Kartenstapel wird in zwei gleiche Hälften aufgeteilt, eine davon offen eine verdeckt. Beide Hälften werden wieder zusammengemischt (offen und verdeckte in einem Stapel). Die obersten 3 Karten werden ausgelegt (in ihrem augenblicklichen Status). Diese 3 Karten bilden den Markt, auf dem alle Ressourcen besorgt werden müssen.
Spielablauf:
Der Spieler führt in seinem Zug genau eine der beiden Aktionen aus:
• Den Markt besuchen:
o Er nimmt alle Karten einer Reihe (Marktstand) auf die Hand. Hat er am Ende des Zuges mehr als 10 Karten auf der Hand, muss er die entsprechende Anzahl an Karten ablegen (Ablagestapel) und ein Korruptionsamulett in seiner Pyramide werfen. Oder er darf alle Karten behalten und muss für jede Karte, die die 10 übersteigt ein Korruptionsamulett in die Pyramide werfen.
o Die Markstände werden wieder aufgefüllt. D.h. die nächsten 3 Karten werden gezogen und auf die drei Markstände (Reihen) verteilt. Die Karten werden dabei versetzt übereinander gelegt. Ist der Nachziehstapel aufgebraucht wird der Ablagestapel zum Nachziehstapel.
• Den Steinbruch besuchen: Der Spieler kann sich dort die Elemente besorgen, die er bauen möchte. Dazu muss er:
o …die Kartenkombination aus Ressourcenkarten und/oder Händlern vom Nil (=Joker) spielen, die dem zu bauendem Element entspricht.
o … das oder die entsprechenden Elemente auf die vorgesehene Fläche im Palast legen.
o …die entsprechenden Talente gemäß Übersicht einnehmen. Sind mehrere Elemente in einem Zug gebaut worden, gibt es Bonus-Talente.
o …wird mit dem aktuell gebauten Element eine ganze Kategorie (Sphinxe, Obelisken, Thron und Sockel, Türrahmen, Säulenwand oder Mosaiken) fertiggestellt, zieht die Kleopatra-Figur ein Feld weiter Richtung Palasttor.
o …mit allen Würfeln, bei der die weiße Seite oben liegt, würfeln. Jeder Würfel, der nun ein Hohepriesterzeichen zeigt, wird auf den Altar gelegt. Liegen dort alle 5 Würfel, wird dem Hohepriester ein Opfer dargebracht.
• Opfer für den Hohepriester: Jeder Spieler nimmt sich geheim eine beliebige Anzahl an Talenten in die Hand, die er opfern möchte. Der großzügigste Spieler darf dann 3 Korruptionsamulette abgeben. Die anderen Spieler müssen sich Korruptionsamulette nehmen (der zweite muss eines nehmen; 3/2; 4/3 und der 5/4. Sämtliche eingesetzte Talente gehen verloren, auch die der Platzierten. Die 5 Würfel werden nun wieder mit der weißen Seite nach oben ausgelegt.
Spielende:
Das Spiel endet, sobald Kleopatra das letzte Feld vor den Toren des Palastes erreicht hat (d.h. es sind 5 von 6 Kategorien fertiggestellt)
Die Spieler decken nun ihre Karten auf. Für jede Karte mit einem Korruptionssymbol müssen sie ein Korruptionsamulett in ihre Pyramide werfen.
Der Inhalt der Korruptionspyramiden wird nun entnommen. Auf jedes Feld eines Heiligtums im Palastgarten, das eine eigene Anubis-Statue trägt, darf nun ein Korruptionsamulett abgelegt werden. Die verbleibenden Amulette werden gezählt. Der oder die Spieler mit den meisten Amuletten werden dem Krokodil vorgeworfen und können das Spiel nicht mehr gewinnen.
Für jeden *Händler vom Nil* gibt es noch 3 Talente. Wer am meisten Talente hat gewinnt das Spiel.
Fazit:
Ein monumentales und imposantes 3 D-Bauspiel. Das Regelwerk ist umfangreich, aber sehr gut beschrieben und mit zahlreichen Abbildungen angereichert, so dass es sehr gut verständlich ist
Die Vorbereitung, insbesondere der Aufbau nimmt ein wenig Zeit in Anspruch. Doch schon das Aufbauen lässt die Spieler eintauchen in das bevorstehende Spielerlebnis.
Die Vielzahl der hervorragend ineinander greifenden Mechanismen ist beindruckend und gleichzeitig hochmotivierend. Die Mechanismen sind zwar nicht neu aber gut thematisch miteinander verknüpft und keiner steht irgendwie außen vor.
Man geht auf den Markt und versucht Ressourcen zu bekommen, übersteigt die Anzahl der Karten ein Höchstmaß, muss man ein oder mehrere Korruptionsamulette nehmen, es gibt korrupte Helfer, die sehr wirkungsvoll sind, aber ebenfalls Korruptionsamulette bedingen. Hat man aber dadurch genügend Talente erhalten, kann man beim *Opfer für den Hohepriester* großzügig Opferbringen und wieder drei Amulette loswerden. Die Opfernotwendigkeit wird durch Würfeln erzeugt. Begibt man sich in den Steinbruch, kann man sich dort Bauteile besorgen und nach Möglichkeit gleich mehrere verbauen. Oder man nimmt Mosaiken und versucht damit freie Flächen einzuschließen, um dort seine Anubis-Stauen zu platzieren. Diese helfen dann am Ende Korruptionsamulette loszuwerden, um überhaupt in der Wertung um den bedeutsamsten Baumeister zu bleiben. Durch diese tolle Verzahnung entsteht bis zum Ende höchste Spannung. Allerdings muss man auch anmerken, dass der taktische Handlungsspielraum der einzelnen Spieler doch klar umgrenzt ist und nach zahlreichen Spielen eine gewisse Spielroutine einkehren kann.
Die Interaktion ist in diesem Spiel vor allem durch das Zuvorkommen beim Bauen oder Anlegen des Gartens geprägt, sowie durch das Opferritual.
Das Material ist opulent und imposant gestaltet und lässt den Spieler in seinem Gefühl in das alte Ägypten eintauchen.
Ich finde es ist vor allem ein Spiel für ambitionierte Familienspieler, da der Glücksanteil doch recht ausgeprägt ist.
In meiner Bewertung ist es fünf Punkte wert.
Reinhard hat Kleopatra und die Baumeister klassifiziert.
(ansehen)