Aufmerksam bin ich auf das Spiel geworden als ich bei Youtube in einen Clip gesehen habe, wie die Kamele aufeinander gestapelt wurden. Das fand ich so witzig, dass ich mir das Spiel genauer angesehen und schließlich für knapp 4€ gebraucht gekauft habe.
Camel Up gibt es in zwei Varianten: der ersten Holzedition und der zweiten Plastikedition. Ich besitze die Version mit den Holzfiguren, muss jedoch sagen, dass mir ansonsten die zweite Edition mehr zugesagt hätte.
Aber ersteinmal zum Spielprinzip und den Gemeinsamkeiten: In Camel Up geht es um ein Kamelrennen, bei den man nicht in die Rolle der Kamele schlüpft, sondern in die der Wettteilnehmer. Gespielt wird in Etappen (Würfelphasen), in denen man jeweils auf einen Etappensieger wetten kann, um so Geld dazuzugewinnen. Durch das Legen des Wüstenplättchen kann man dabei den Erfolg oder Misserfolg eines Kamels beeinflussen. Zusätzlich kann man auch auf den Gesamtsieger („Das tolle Kamel“) oder -verlierer („Das olle Kamel“) wetten, wobei man hier umso mehr Geld erhält, desto früher man seinen Tipp abgibt. Wie gut die Kamele das Rennen bestreiten, wird durch die Würfelpyramide bestimmt. In der Würfelpyramide befinden sich für jede Kamelfarbe ein Würfel (mit je zwei 1,2,3-Augen). Wird die Pyramide auf den Kopf gedreht, fällt jeweils ein Würfel heraus. Die gewürfelte Farbe darf jeweils die angegebene Anzahl Schritte beschreiten - jedoch muss dabei beachtet werden, ob er Teil eines Kamel-Turms ist. Dabei gilt: Jedes Kamel unter ihm, bleibt zurück; jedes Kamel über ihm, nimmt er mit. Das oberste Kamel gilt dabei stets als führend. Ein Kamel-Turm kommt zustande, wenn mehrere Kamele auf dem gleichen Feld stehen (sie werden gestapelt und nicht nebeneinander gestellt). Die neu hinzukommenden, werden immer nach oben gesetzt. Das Spiel ist beendet, wenn das erste Kamel die Ziellinie überquert.
Und nun einmal kurz die Unterschiede bzw. Ergänzungen der zweiten Edition: Zusätzlich zu den fünf Wettkampf-Kamelen gibt es zwei verirrte Kamele, die als Geisterfahrer die Rennstrecke vom Ziel aus betreten. Ein Würfel mit Farben in den beiden Farben (wieder jeweils mit 1, 2, 3 Augen) wird in jeder Etappe zusätzlich gewürfelt. Wenn ein verirrtes Kamel mit einem Kamel oder Kamelturm zusammenstößt, kommt es ganz nach unten und nimmt diesen in die gegensätzliche Richtung mit (d.h. die Kamele gehen wieder einige Felder zurück). Des Weiteren gibt es nun Wettpartner, die im Spiel ab sechs Spiel zum Einsatz kommen, wenn man beispielsweise keine gute Etappenwette abschließen konnte (was aufgrund der hohem Spielerzahl gut vorkommen kann, wenn man nicht mit als erster dran ist). Die Kamel-Figuren, die Pyramide und die Münzen sind in dieser Ausgabe alle aus Plastik und Spielfeld und Karten haben ein neues Design bekommen. Außerdem wurde das weiße Kamel gegen ein lilafarbenes ausgetauscht, da Weiß und Schwarz die Farben der verirrten Kamele sind. Leider gibt es die verirrten Kamele nicht als Mini-Erweiterung für die erste Edition erhältlich, die Wettpartner gibt es jedoch in der Supercup-Erweiterung. Eine weitere Mini-Erweiterung („Das Schiedsrichter-Kamel“) mit einem schwarzen Kamel ist für die erste Edition auf dem Zweitmarkt ebenfalls erhältlich, sodass man (wenn man diese hat) das verirrte Kamel zumindest zum Teil nachstellen kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Camel Up definitiv ein witziges Familienspiel ist, dass in Spielerunden gerne mal auf den Tisch kommen kann.