Titel: Singapore
Spieltyp: Handelspiel
Spieldauer: 90 Minuten
Spieleranzahl: 3 bis 4 Spieler ab 12 Jahren
Spielziel/-idee:
Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Händlern, die versuchen Grundstücke zu erschließen und Handel mit unterschiedlichen Waren zu betreiben. Man kann diesen mit Ziegel, Tee und Tüchern oder mit manch illegalem Gut betreiben. Wer das am besten schafft, gewinnt das Spiel.
Spielvorbereitung:
• Der Spielplan wird ausgelegt und direkt daran angrenzend werden die Landschaftsplättchen gelegt. An die Wasserseite darf nicht angebaut werden
• Die Gebäudeplättchen werden nach I, II und III sortiert, stapelweise gemischt und zu einem offenen Stapel wieder zusammengefügt. Dabei sind die Plättchen von III unten, II in der Mitte und I oben.
• Das Gold und die Güter werden bereit gelegt
• Die weißen und schwarzen Chips kommen in den Beutel
• Jeder Spieler bekommt einen Arbeiter, 5 Gold, und einen Satz Flaggensteine und einen Sichtschirm (zum Verbergen der Opium-Würfel und seines Geldes)
Spielablauf:
Es werden gemäß der Spieleranzahl Gebäudeplättchen aufgedeckt. Jeder Spieler wählt nun reihum (gegen den Uhrzeigersinn) ein Gebäude aus und platziert es an ein bereits errichtetes Gebäude auf dem Spielplan, gegen Bezahlung des aufgedruckten Grundstückpreises und mit einer Straße zum Nachbargebäude verbunden. Das Gebäude wird mit einem eigenen Flaggstein gekennzeichnet.
Das Spiel verläuft rundenweise. Jede Runde besteht aus folgenden Phasen:
• Ermitteln des Raffles-Spielers (Startspieler): Es wird der Spieler, der auf der Punkteleiste am weitesten zurück liegt
• Gebäudeplättchen aufdecken: Der Raffle-Spieler deckt Gebäudeplättchen auf und legt sie aus. Die Anzahl ergibt sich aus der Anzahl der Spieler plus 1 (z.B. bei 3 Spielern – 4 Plättchen)
• Verteilung der Bauplätze: Der Raffle-Spieler nimmt nun von jedem Spieler einen Flaggstein und platziert jeweils eines an einen freien angrenzenden Bauplatz.
• Aktionen:
o Der jeweilige Spieler wählt eines der Gebäudeplättchen und baut das Gebäude auf seinem Bauplatz. Kann er den geforderten Preis nicht zahlen, muss er auf der Siegpunktleiste die entsprechende Anzahl an Feldern zurückgehen (jedes Feld bringt 2 Gold).
o Wird ein illegales Gebäude (mit dunklem Hintergrund) gebaut, muss der Spieler einen Chip aus dem Beutel ziehen. Schwarze Würfel werden vor sich abgelegt. Zieht er einen weißen Würfel, gibt es eine Razzia. Die Spieler müssen alle ihre gelben Würfel (Opium) offenlegen. Wer am meisten Opiumwürfel und schwarze Chips hat, muss pro Teil ein Gold zahlen und die Hälfte seiner Opium-Würfel zurück in den Vorrat geben. Die schwarzen Chips kommen wieder in den Beutel
o Nun darf der eigene Arbeiter bis zu drei Schritte bewegt (entlang der Straßen) werden und dabei bis zu drei Aktionen (nutzen der Gebäudeeigenschaften) ausführen. Werden fremde Gebäude genutzt, bringt es dem Besitzer einen Siegpunkt (die eigenen nicht)
o Straßen dürfen beliebig viele für je ein Geld gebaut werden.
o Auf das nicht gewählte übrige Gebäudeplättchen wird die schwarze Hütte gestellt (wird es erneut nicht gewählt, kommt es aus dem Spiel)
Überquert ein Spieler auf der Siegpunkteleiste ein Siegel bekommt er einmalig 5 Gold.
Spielende:
Das Spiel endet sofort, wenn nicht mehr genügend Gebäude für die Spieler ausgelegt werden können.
Fazit:
Ein einfaches Handelsspiel, in dem eigentlich nicht wirklich gehandelt wird. Die Spielanleitung ist gut verständlich beschrieben und reichhaltig bebildert. Dadurch wird der Einstieg leicht gemacht und auch die geringe Vorbereitung steht einem schnellen Spieleinstieg nicht im Wege.
Die Haupt-Mechanismen in diesem Spiel sind das Bauen von Gebäuden und das Erlösen von Gütern durch Bewegen der Spielfigur.
Das Besondere dabei ist, dass der jeweilige Startspieler Einfluss auf die Mitspieler nimmt, in dem er diesen, teure Bauplätze zuweist. Können die Mitspieler den Preis nicht zahlen, müssen sie Siegpunkte in Geld wandeln. Das ist ein ganz gefälliges Element.
Ergänzt wird das Szenario durch Funktion auf den Gebäudeplättchen, z.B. das Gericht reduziert die schwarzen Chips oder der dunkle Hintergrund der Plättchen bedeutet illegaler Handel und verpflichtet zum Ziehen von Chips aus dem Beutel. Das kann zu einer Razzia führen und zum Geldverlust eines Spielers.
Die Mechanismen passen schon zusammen, allerdings hatte ich nicht wirklich den Eindruck, dass sie ineinandergreifen und verzahnt sind. So erhält man beispielsweise eine recht ansehnliche Gebäudelandschaft, von denen allerdings oftmals nur wenige von den Spielern genutzt werden. Hier erhält man das Gefühl, dass die Gebäudeplättchen mehr oder weniger zu Rundenanzeigern degradiert werden. Hat man für sich eine gute Kombination gefunden, spart man sich das Geld für den weiteren Straßenbau.
Eine Möglichkeit, dem Spiel mehr Pep zu geben wäre, dass beispielsweise die Anzahl der erschlossenen Gebäude zusätzliche Siegpunkte bringen, oder dass man aus der Kombination von Rohstoffen ein neues Produkt erzeugt, das dann wiederum in einem bestimmten Gebäude verkauft werden könnte (der Schnellste erhält den höchsten Preis, der zweitschnellste den zweithöchsten etc.)…
In der Originalauslegung ist es ein nettes und einfaches Familienspiel.
In meiner Bewertung ist es vier Punkte wert.
Reinhard hat Singapore klassifiziert.
(ansehen)