Meine Bewertung bezieht sich auf die Albi-Version, Kosmos wird aber soweit ich weiß am Spiel selbst nichts ändern, nur auf eine bessere Anleitung hoffe ich. Die von Albi ist ausgesprochen schlecht übersetzt.
Karak ist ein schnell zu erlernender Dungeon-Crawler für Kinder bzw. Familien. Es handelt sich um ein Plättchen-Legespiel, der Dungeon baut sich im Laufe des Spieles also erst auf. Jeder spielt einen Helden mit zwei Spezialfähigkeiten. Ist man am Zug, hat man maximal vier Bewegungsschritte: Man bewegt sich durch den Dungeon oder man zieht verdeckt ausliegende Plättchen und legt diese an. Darauf befindet sich entweder ein Gang oder ein Raum. Letzterer muss betreten werden und der Spieler zieht einen Marker aus einem Beutel. Darauf können sich Schatzkisten befinden, für die man allerdings einen Schlüssel benötigt oder verschiedene Monster. Gegen die Monster muss man kämpfen, was einfach gehalten ist. Man würfelt mit zwei Würfeln und addiert die Werte, dazu zählt man evtl. vorhandene Waffen und vergleicht den Wert mit dem Stärkewert des Monsters. Liegt man höher, hat man gewonnen und bekommt die Belohnung auf der Rückseite des Plättchens. Das können Waffen mit unterschiedlichem Stärkewert (1-3) sein, Schlüssel für Schatzkisten oder Heilungszauber. Auch ein Fluch, mit dem man einen Mitspieler ärgern kann ist dabei. Dabei bringen natürlich die stärkeren Gegner auch die besseren Belohnungen. Hat man verloren, bleibt das Monster im Raum und der nächste Spieler der ihn betritt muss dagegen kämpfen. Einer der Marker zeigt einen Drachen, wird dieser besiegt endet das Spiel. Der Drache hat einen Stärkewert von 15, kann also zu Beginn des Spieles noch nicht überwältigt werden. Gewonnen hat derjenige mit den meisten Punkten durch Schätze. Dabei gibt jeder normale Schatz einen Punkt, der Drachensschatz 1,5 Punkte.
Es gibt keine Player Elimination. Für jeden verlorenen Kampf dreht man eines seiner fünf Lebens-Herzen auf die Totenkopfseite. Sind alle umgedreht, setzt man einfach eine Runde aus und regeneriert ein Herz. Zusätzlich gibt es auch Felder mit Heilbrunnen, die die komplette Lebensenergie wieder herstellen können.
Die unterschiedlichen Spezialfähigkeiten der Helden machen das Spiel interessanter, allerdings sind sie nicht ganz ausgewogen, es gibt schon Helden die stärker sind als andere.
Das Material (Albi-Version) ist sehr hochwertig, die Spielertableaus sind wirklich Klasse, mit Aussparungen für Waffen, Lebensherzen etc. Da verrutscht nichts. Nur die Anleitung ist wirklich schlecht. Da die Regeln aber nicht wirklich kompliziert sind, ist das nicht weiter wild und Kosmos wird das ja hoffentlich verbessert haben.
Karak eignet sich sehr gut für Kinder. Katakomben erforschen und Monster besiegen ist ja ein spannendes Thema. Empfohlen wird das Spiel ab 7 Jahren, mitspielen können aber Kinder sobald sie Würfelaugen zusammenzählen können. Ob man jüngere Kinder Waffen sammeln und Monster bekämpfen lassen will, muss jeder für sich entscheiden.
Etwas Frusttoleranz sollten die Kinder mitbringen, da das Ziehen der Gegner mit entsprechender Belohnung natürlich sehr glückslastig ist.
Für reine Kenner-/Expertenrunden ist Karak sicher zu seicht, als Familienspiel macht es aber wirklich viel Spaß.
Es gibt von Albi für Karak auch eine Erweiterung (´Karak-Regent´) und neue Helden, die ich aber noch nicht kenne.