Die Spielregel für die 1.Variante ist ganz einfach, man legt alle Kärtchen gemischt und mit der Bildseite nach unten auf den Tisch. Nun versuchen die Kinder, möglichst viele gute Geister aufzudecken. Sobald man jedoch in seinem Zug einen bösen Geist aufdeckt, verliert man damit auch alle in diesem Spielzug aufgedeckten guten Geister. Das Spiel endet, wenn nur noch böse Geister auf dem Tisch liegen. Gewonnen hat der Mitspieler, der die meisten guten Geister erspielt hat. Der Spielmechanismus der 1.Variante erfordert erste Entscheidungen bezüglich „weitermachen“ oder sich „mit dem zufrieden geben, was man hat“ und ist für Kinder sicherlich nicht ganz leicht. Hier sind die älteren Mitspieler gefragt, den Kleinen zu erklären, wo das Risiko liegt und sie je nach Spielsituation bei der einen oder anderen Entscheidung zu bestärken oder ihnen auch abzuraten. Auf jeden Fall liegt hier die Herausforderung der Spielvariante, die man mit Kindern ab 4 Jahren sicher angehen kann.
Als 2. Variante kann man ein ganz normales Memory spielen, da alle Motive, egal ob guter oder böser Geist, doppelt vorhanden sind. So nehmen die Kinder immer zwei verdeckt liegenden Kärtchen auf und wenn sie das gleiche Motiv zeigen, dürfen sie die Kärtchen behalten und sich noch mal versuchen. Bei unterschiedlichen Motiven werden diese vom Spieler wieder umgedreht und der nächste Mitspieler kommt zum Zug. Am Ende wird verglichen, wer die meisten Kärtchen gewonnen hat, ist Sieger. So ist die Regel. Sind die Kinder nicht mehr ganz so klein, kann man eine „Hausregel“ einführen, die die Spannung bei der Auswertung der gewonnenen Kärtchen vielleicht etwas erhöht. Man könnte z.B. sagen, die Kärtchen mit den bösen Geistern (dies sind nur drei Motive) werden vor der Wertung herausgelegt und zählen 0 Punkte … oder sie zählen doppelt. Oder aber für das Aufdecken der bösen Geister festlegt, das danach vom aktiven Spieler kein weiteres Kärtchen aufgedeckt werden darf, sein Spielzug damit endet. Die Memory-Variante kann man sicher mit Kindern ab 3 Jahren schon spielen.
Was das Spielmaterial betrifft, bin ich nicht ganz zufrieden. Die 30 (5 x 6,5 cm großen) stabilen Pappkärtchen hätten ohne Probleme in einem 14 x 18 x 5 cm großen Karton, also in einem nur halb so großen Karton, als dem angebotenen, Platz gefunden, was in den zumeist gut gefüllten Spieleregalen positiv zu Buche geschlagen wäre. Die niedlichen kindgerechten Motive sind allesamt auf einen weißen Hintergrund gedruckt, was ein bisschen fad aussieht. Was mich jedoch am meisten stört ist der Fakt, dass auch die 2 x 3 bösen Geister einen weißen Hintergrund haben, d.h. sie unterscheiden sich von den guten Geistern nur durch ihr etwas „grimmiges“ Aussehen und durch den im Durchmesser ca. 1 cm großen Punkt, den alle Motive tragen. „Rot“ für die guten Geister, „Schwarz“ für die bösen Geister – das hätte man meines Erachtens besser lösen können. Empfehlen würde ich auf jeden Fall vor dem ersten Spielen, dass man sich in Ruhe die Bilder mit den Kindern anschaut und sie schon mal die guten und bösen Geister heraussortieren lässt.
Insgesamt kein „schlechtes“ Spiel, aber auch kein Highlight unter den Spielen für die jüngste Spielerzielgruppe. Die schönen Illustrationen werden den Wiederspielreiz ausmachen und auf Grund derer werden es die meisten Kinder wohl auch mögen. Verständliche klare Regeln und eine kurze Spieldauer tun ihr Übriges dazu. Ein Spiel was man haben kann (kleiner Preis) aber nicht haben muss.
Ulrike hat Gute Geister klassifiziert.
(ansehen)