Titel: Goldene Zeitalter
Autor: Luigi Ferrini
Spieltyp: Zivilisationsspiel
Spieldauer: 90 bis 120 Minuten
Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler ab 14 Jahren
Spielziel/-idee:
Die Spieler entwickeln ihre Zivilisation. Dabei entdecken sie mit ihren Siedlern neue Länder, gründen Städte und stoßen auf unterschiedliche Rohstoffe. Sie bauen Gebäude und nutzen deren Vorteile. Manchmal hilft ihnen dabei auch ein Wunder. Ist ein Gebiet/Stadt bereit von einem Siedler besetzt, kann er militärisch verdrängt werden. Hat ein Spieler alles was er wollte (und konnte) erledigt, ruft er ein goldenes Zeitalter aus.
Wer am Ende die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel.
Spielvorbereitung:
• Der Spielplan und die Agora werden ausgelegt. Auf den Spielplan kommt das Quadratische Kontinentplättchen
• Die Kontinentplättchen werden nach ihrer Form sortiert und verdeckt als Stapel ausgelegt.
• Die Gebäudekarten werden nach Zeitalter sortiert und in verdeckten Stapeln ausgelegt
• Analog dazu die Wunderkarten und die Zivilisationskarten
• Von den Wertungskarten werden zufällig 5 Karten gezogen und offen ausgelegt
• Die Zukunftstechnologiekarten werden als verdeckter Stapel ausgelegt
• Ruhmesplättchen (verdeckt) und Gold wird bereit gelegt
• Jeder Spieler erhält 1 Spielertableau, Siedler, Würfel (Städte), Hauptstadt, Punktezähler (Feld 0) und Technologieplättchen (auf das entsprechende Feld des Spielertableaus) Zusätzlich erhält jeder 3 Gold. Weiterhin zieht jeder Spieler aus jedem Zeitalter eine Zivilisationskarte, sowie eine Zukunftstechnologiekarte (Siegpunkte am Ende).
Spielablauf:
Das Spiel verläuft über 4 Epochen. Jede Epoche besteht aus 5 Phasen:
• Phase 1 - Rundenvorbereitung:
• Alle Wunderkarten der aktuellen Epoche werden aufgedeckt
• Es werden so viele Gebäudekarten der aktuellen Epoche aufgedeckt wie Spieler teilnehmen
• Beginnt mit dem Startspieler deckt jeder Spieler seine Zivilisationskarte für die aktuelle Epoche auf. Er kann sich entscheiden, ob er die neue oder die aus der vorherigen Runde spielen möchte.
• Der Spieler mit der kleinsten Nummer auf der Zivilisationskarte wird Startspieler, die anderen folgen reihum
• Phase 2 – Erweiterung der Karte:
• Lege ein Kontinentplättchen: Der Spieler zieht ein Plättchen und legt es an das bestehende Gebiet an.
• Platziere/versetze die Hauptstadt: Der Spieler kann seine Hauptstadt mit alle dort verfügbaren Siedlern auf das neu gelegte Kontinentplättchen setzen (in der ersten Runde muss er das).
• Phase 3 - Spieleraktionen: Jeder Spieler führt reihum in seinem Zug genau eine der folgenden Aktionen durch, bis alle Spieler ein goldenes Zeitalter ausgerufen haben:
• Entdecker:
• Bewege einen Siedler: Gemäß seinem Bewegungsgrad darf ein stehender Siedler bewegt werden. Landet er auf einem Rohstoffsymbol, erlangt er die Kontrolle darüber.
• Stadt gründen: Im Anschluss an die Bewegung kann der Spieler noch eine Stadt gründen (Würfel setzen). Für jeden gesetzten Würfel erhält er ein Gold. Auf Inseln können keine Städte gegründet werden. Der Siedler wird hingelegt.
• Baumeister: Der Spieler wählt einen stehenden Siedler und legt ihn auf die Agora. Dann wählt er eine der offen ausliegenden Gebäudekarten.
• Künstler: Der Spieler wählt einen stehenden Siedler, legt ihn auf die Agora und erhält 3 Siegpunkte.
• Soldat: Der Spieler wählt einen stehenden Siedler und zieht (gemäß seines Bewegungsgrades) ihn auf eine Stadt eines Mitspielers (die Hauptstadt kann nicht angegriffen werden). Er zahlt die Kosten des vordersten freien Feldes der Invasionsleiste und zieht ein zufälliges Ruhmesplättchen, das er auf die Invasionsleiste legt. Die Würfel des Verteidigers erhält er in seinen Vorrat zurück.
• Ein Wunder bauen: Der Spieler wählt eine verfügbare Wunderkarte, zahlt die Kosten und legt sie offen vor sich aus. Ggfs. wird der Soforteffekt ausgelöst.
• Aktivieren von Bauwerken oder Wundern: Der Spieler wählt eine seiner Wunder- oder Bauwerkskarten aus und führt den Effekt (Zahnradsymbol) aus.
• Entwicklung von Technologien: Der Spieler wählt eine Technologie auf seinem Tableau, zahlt die Kosten und legt es verdeckt neben sein Tableau. Der Effekt der neue Technik kann sofort genutzt werden.
• Goldenes Zeitalter ausrufen: Wenn ein Spieler keine stehenden Siedler mehr auf dem Spielplan hat, kann er ein goldenes Zeitalter ausrufen. Er dreht seien Hauptstadtfigur um und erhält fortan jedes Mal 2 Gold wenn er wieder an die Reihe käme, bis alle Spieler ein goldenes Zeitalter ausgerufen haben. Der Spieler, der zuerst ein goldenes Zeitalter ausgerufen hat, wählt eine Wertungskarte und legt sie neben die Agora.
• Phase 4 – Ende der Epoche: Die Spieler erhalten nun Siegpunkte gemäß der ausliegenden Wertungskarte.
• Phase 5 – Vorbereitung für die nächste Epoche:
• Entferne die noch ausliegenden Gebäude- und Wunderkarten, sowie die Wertungskarte neben Agora
• Alle Hauptstädte werden wieder auf die aktive Seite gedreht
• Die benutzten Gebäude- und Wunderkarten werden wieder umgedreht
• Die liegenden Siedler werden wieder aufgestellt
• Die auf Agora liegenden Siedler kommen zur Hauptstadt zurück und dort aufgestellt
Spielende:
Das Spiel endet sobald ein Spieler im 4. Zeitalter das goldene Zeitalter ausruft. Jeder andere Spieler kommt genau noch einmal dran. Die Wertungskarte wird abgehandelt.
Es folgt die Schlusswertung:
• Für je 3 Gold gibt es 1 Siegpunkt
• Ruhmesplättchen bringen Punkte gemäß ihres Aufdruckes
• Punkte bei Erfüllung der Zukunftstechnologiekarte
• Der Spieler mit der Karte Spiralminarett erhält 2 Siegpunkte pro entwickelter Technologie der letzten beiden Spalten auf seinem Tableau
Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt. Bei Gleichstand, der mit den meisten Städten.
Bewertung / Fazit:
*Goldene Zeitalter* ist ein spannendes Zivilisationsspiel. Die Anleitung ist klar, dennoch muss man sich ein bisschen damit auseinandersetzen.
Zunächst entdecken die Spieler neue Kontinente und bauen dort Städte. Die Stadt symbolisiert, dass man quasi dieses Areal kontrolliert. Auf diesen Arealen findet man Rohstoffsymbole, die relevant sind, wenn man Technologien entwickeln möchte. Diese werden auf den Spielertableaus entwickelt. Dazu braucht man Geld. Hat man eine Technologie entwickelt, erhält man fortan den dortigen Bonus (z.B. 1 Geld pro bestimmten Rohstoff, oder man kann fortan 2 Felder weit mit der Kutsche fahren, etc.).
Weiterhin kann man sich Wunder bauen, die verschiedene Effekte generieren oder Bauwerke errichten. Von Beginn an hat man einen Bauplatz für Gebäude. Möchte man mehrere Bauwerke errichten, muss man zunächst entsprechende Technologien entwickeln, um dann bis zu 3 Bauplätze zu haben.
Eine pfiffige Idee ist das Passen in diesem Spiel. Der Spieler der als erster ein *Goldenes Zeitalter* ausruft (passt), erhält jedes Mal wenn er wieder an die Reihe käme 2 Geld, bis alle Spieler gepasst haben. Das ist gleichzeitig auch eine interaktive taktische Komponente in diesem Spiel. Weiter Interaktion gibt es durch militärische Auseinandersetzungen auf dem Spielplan. Sie laufen allerdings völlig unspektakulär *friedlich* ab. Der Angreifer zahlt die Kriegskosten und zieht in ein von einem anderen Spieler besetzten Gebiet. Dafür erhält er ein verdecktes Punkteplättchen und kontrolliert das Gebiet ab diesem Zeitpunkt.
Die Möglichkeiten innerhalb des Spiels sind gut ineinander verwoben und es spielt sich flüssig. Die Spielzeit ist mit ca. 90 bis 120 Minuten angemessen und es entsteht ein kurzweiliges Gefühl. Was mit persönlich nicht so gut gefällt, ist die grafische Gestaltung, die aber keinerlei Auswirkung auf meine Bewertung genommen hat.
*Goldene Zeitalter* ist für mich ein sehr gutes Spiel mit hohem Wiederspielreiz. Dafür gibt es von mir 5 Punkte.
Reinhard hat Goldene Zeitalter klassifiziert.
(ansehen)